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VIELEN DANK!

Unsere Kampagne zur Herausgabe des Obduktionsberichts gegenüber der Oberstaatsanwaltschaft und dem Institut für Rechtsmedizin ist ein voller Erfolg gewesen. Durch unsere zahlreichen Aktionen haben wir deutlich gemacht, daß die wir nach der rassistisch motivierten Tötung unseres Bruders TONOU MBOBDA am 21.04.2019 auf dem Gelände des Universitätskrankenhaus Eppendorf nicht einfach zur Tagesordnung zurück kehren werden.

Der Obduktionsbericht wurde zwischenzeitlich freigegeben und den Rechtsbeiständen der Familie von TONOU MBOBDA zugänglich gemacht.

Wir bedanken uns bei den Mitgliedern der Black Community, den solidarischen Gruppen und individuellen Personen die uns auf dem Weg zu diesem Meilenstein unterstützt haben.
Keep up the good work! Die Black Community braucht weiterhin die Unterstützung bei diesem Kampf.


Pressemitteilung der Black Community Hamburg

#Presseerklärung der #BlackCommunity in #Hamburg und #Deutschland:

#SofortigeHerausgabe des #Obduktionsberichtes zum Tod von #TonouMbobda

Im Zusammenhang mit dem Tod von unserem Bruder TOUNOU MBOBDA hat die Staatsanwaltschaft Hamburg eine #Obduktion (Ärztliches Gutachten) in Auftrag gegeben. Dieses Ärztliche Gutachten ist die Grundlage für die weiterführenden Ermittlungen der Polizei und Staatsanwaltschaft. Durch dieses Gutachten könnten wir nachweisen, dass im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) vom #Sicherheitspersonal und von verschiedenen Ärzten bzw. Pflegekräften Straftaten begangen wurden, die das Leben eines Menschen gekostet haben.

Seit dem Todestag am 21.04.2019 von TONOU MBOBDA sind wir als Black Community aktiv, um dem Menschen, der am UKE nur ärztlichen Rat gesucht hat und hierbei getötet wurde, seiner Familie, seinen Freunden und seiner Community Gerechtigkeit zukommen zu lassen. Uns ist bewusst, dass dieses Verbrechen nur aufgrund der rassistischen Grundstimmung in diesem Land möglich war. Aber wir werden es nicht länger hinnehmen, immer wieder die Opfer solcher Übergriffe zu sein.

Wir haben in regelmäßigen Mahnwachen eine große Öffentlichkeit mobilisiert und im Rahmen der #GroßDemonstration am 25.05.2019 sind mehr als 3.000 Menschen zusammen gekommen, um unsere Forderungen direkt vor dem UKE und vor dem Hamburger Rathaus sehr deutlich zum Ausdruck zu bringen.

Zu diesen Forderungen gehört jetzt auch die unverzügliche Herausgabe aller Untersuchungsberichte und Obduktionsergebnisse an die Rechtsbeistände der Familie. Es ist nicht akzeptabel, dass diese wichtigen Erkenntnisse rund um den Tod von TONOU MBOBDA seit Anfang Mai 2019 unter Verschluss bleiben. Weiterhin kündigen wir schon jetzt an, dass neben den Untersuchungsergebnissen die im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hamburg durch das Institut für Rechtsmedizin erstellt wurden, auch ein unabhängiges Gutachten im Auftrag der Familie erstellt werden soll. Dieses Zweitgutachten muss in den nächsten Tagen durchgeführt werden und auch hierfür ist es erforderlich, dass das Gutachten vom UKE den Anwält*innen des Getöteten und seiner Familie zugänglich gemacht wird.

Es ist nicht hinnehmbar, dass noch immer kein Obduktionsbericht vom Rechtsmedizinischen Institut des UKE vorliegt. Daher müssen wir eine bewusste Vertuschungsaktion befürchten, die in enger Abstimmung mit der Leitung des Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) durchgeführt wird. Da bisher keine anderslautenden Informationen bekannt sind, gehen wir davon aus, dass die Obduktion am Institut für #Rechtsmedizin des UKE unter Leitung von Prof.#Püschel durchgeführt wurde. Dieser Mann steht auch in direkter Verantwortung für den Tod von #AchidiJohn im 2001 durch einen #Brechmitteleinsatz in diesem Institut.

Wir werden diese Forderung in den nächsten Tagen direkt an folgende Institutionen richten und bitten hierbei um Unterstützung durch all diejenigen, die an einer zügigen Aufklärung interessiert sind:

Oberstaatsanwaltschaft Hamburg (Oberstaatsanwalt #Mahnke)
Tel: (040) 4 28 28 – 0 – Fax: (040) 4 27 98 – 1002
Mail: Poststelle-Staatsanwaltschaft@sta.justiz.hamburg.de
bzw.
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Institut für Rechtsmedizin – Haus Nord N81
Butenfeld 34 | 22529 Hamburg 
Tel:+49 (0) 40 7410 – 52130
Mail: ifrhh@uke.de

Wir werden nicht eher ruhen, bis alle Fakten zugänglich sind und die Täter*innen entsprechend zur Rechenschaft gezogen wurden.

TONOU MBOBDA! DAS WAR MORD!

Kontakt:

Mail: black_community_hamburg@riseup.net
Homepage: blackcommunityhamburg.blackblogs.org
Facebook: #justiceForMbobda

DIE BLACK COMMUNITY IN HAMBURG UND DEUTSCHLAND


Downloads für die Demo am 25.05.

Flyer zur Demonstration als PDF zum Drucken in 4 Sprachen

Plakat zum Ausdrucken

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Pressemitteilung der Black Community

Hamburg, 15.05.2019

Black Community fordert vom UKE eine transparente Aufklärung der Vorgänge und keine scheinheilige Trauerbezeugung (durch Niederlegung eines Trauerkranzes am Ort des tödlichen Übergriffes)

Wir, Mitglieder, Vereine und Organisationen aus der Black Community in Hamburg und in Deutschland, sind entsetzt über die tendenziöse und beleidigende Darstellung der Vorgänge rund um den Tod unseres Bruders Tonou Mbobda durch das Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE) Hamburg vom 30.04.2019. In diesem Dokument an den Senat der Universität Hamburg, welches nicht offiziell unterzeichnet
wurde, aber dennoch verschiedenen Medien zugänglich gemacht wurde, sind eine Vielzahl an Unterstellungen und Behauptungen aufgeführt, die ausschließlich dazu dienen sollen, von der eigenen
Verantwortung des UKE für diesen Todesfall abzulenken.
Bereits in der Einleitung des Dokumentes wird auf einen „ganz ähnlichen Fall“ (vom 30.04.2019) verwiesen, der mit den Vorgängen, die zum Tod von Tonou-Mbobda geführt haben, nicht im Zusammenhang stehen. Diese fallfremde Einbeziehung ist bereits ein klares Indiz dafür, dass dem UKE vordergründig daran gelegen ist, den Tod von Schutzbefohlenen Patient*innen zu „normalisieren“, als die eigenen Fehler und Verantwortlichkeiten zu benennen, zu analysieren und zukünftig abzustellen. Diese verantwortungslose Einstellung wird im letzten Satz am Ende des Schreibens nochmals eindrücklich betont: „Falls sich Fehler oder schuldhaftes Verhalten zeigen, werden wir natürlich reagieren.“
Das UKE verletzt in seinem Schreiben an den Senat ganz klar die Persönlichkeitsrechte des Patienten und die ärztliche Schweigepflicht, indem ärztliche Diagnosen und Deutungen von Verhaltensweisen des durch Handlungen von UKE Mitarbeiter*innen verstorbenen Patienten mitgeteilt werden. Eine
dafür notwendige Entbindung von der Schweigepflicht durch die Familie liegt nicht vor.Durch diese Angaben und Bezeichnungen betreibt das UKE eine Stigmatisierung des Patienten und von Menschen, die einer Gesellschaft, in der ständig von Integration und Inklusion gesprochen wird, in keiner Weise gerecht wird.
Das UKE betont seine „Fürsorgepflicht“ gegenüber seinen Mitarbeiter*innen – einen Verweis auf die Fürsorgeverpflichtungen gegenüber Patient*innen findet sich hingegen nicht. Das Dokument vom UKE beschreibt die Abläufe am 21.04.2019 im Weiteren sorgfältig ausgewählt und scheinbar objektiv. Aber in dieser Beschreibung fehlen leider einige ganz wesentliche Faken:
o Der Patient hat sich selbst in Behandlung begeben und wollte einfach nur ärztliche Unterstützung
o Zum Zeitpunkt des brutalen, tödlichen Übergriffes durch die Sicherheitskräfte lag der Antrag auf Unterbringung an die Ordnungsbehörde Altona noch nicht vor
o Die Tatsache, dass die Beschäftigten des Sicherheitsdienstes einen Patienten, der sich vor dem Gebäude W37 aufhielt, aufgegriffen, auf den Boden geworfen, mit Schlägen und
Tritten traktiert und dann mit mehreren Personen fixiert haben, wird nicht erwähnt
o Genauso wenig wird erwähnt, dass dieser ganze Vorgang solange gedauert hat, dass anwesende Zeugen sich gezwungen sahen, die Polizei zu rufen Ein weiteres Zeichen für den manipulativen Charakter des Dokumentes des UKE ist die faktische Vor-feststellung nach dem Einleitungsteil, dass der Tod aufgrund einer „kardialen Komplikation“ eingetreten sei, obwohl doch weiter unten letztlich zu lesen ist: „Der Abschlussbericht (der Gerichtsmedizin) wird abzuwarten sein.“
Das UKE schreibt in seiner Stellungnahme, dass der Vorstand „empört über das medial erzeugte Klima der Vorverurteilung bis hin zum Vorwurf des Rassismus und Mordvorwurfs gegen Mitarbeiter*innen“ und dass man „es nach Jahrzehnten erstmals mit einem derartigen und so tragischen Geschehen am
UKE zu tun habe“. Auch hier handelt es sich allerdings um reine Schutzbehauptungen, da es inzwischen zahlreiche, dokumentierte Übergriffe am UKE gegen Menschen afrikanischer Herkunft gibt, die von unabhängiger Seite bestätigt wurden. Außerdem ist uns sehr wohl noch die zweifelhafte Rolle des UKE und einzelner, hochrangiger Mitarbeiter am UKE beim tödlichen Brechmitteleinsatz gegen Achidi John aus dem Jahr 2001 in Erinnerung. Der Verweis des UKE auf die Gewerbeordnung für Sicherheitsdienstleister im Allgemeinen sowie auf
einzelne Maßnahmen am UKE, wie beispielsweise Schulungen für das Sicherheitspersonal (Deeskala-tions-Training), ist eine reine rechtliche Absicherungsbekundung und sollte an einem Standort wie dem UKE in Hamburg natürlich selbstverständlich sein.
Leider zeigt dieses Dokument vom UKE jedoch auch, dass im Bereich der rassistischen Übergriffe und struktureller Gewalt gegen Menschen Afrikanischer Herkunft keinerlei Bewusstsein bei den Entschei-dungsträgern dieser Institution existiert. Daher fordern wir weiterhin die Leitung und alle Entscheidungsträger vom UKE dazu auf, klare Konsequenzen aus den Vorgängen rund um den Tod von unserem Bruder Tonou-Mbobda zu ziehen und alle Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Statt der verspäteten Bekundung von „Bestürzung“ und bloßer Niederlegung eines Trauerkranzes am Ort des tödlichen Übergriffes fordern wir das UKE zu der im Schreiben selbst bekundeten „Sachlichkeit,
Transparenz und Aufklärung“ der Vorgänge auf. Das vorliegende Schreiben des UKE an den Senat der Universität Hamburg erfüllt all diese Kriterien nicht. Für Rückfragen, Anmerkungen und eine ehrliche Kommunikation stehen wir selbstverständlich jederzeit zur Verfügung. Black Community in Hamburg

Mail:black_community_hamburg@riseup.net

Touch ONE – Touch ALL!

Unterzeichnet:
– Black Community in Hamburg
– Black Community in Deutschland

Mitunterzeichnet:
– Africa United Sports Club e. V.
– Afrika Unite! Study Collective
– ARRiVATi
– Ta Set Neferu
– Initiative in Gedenken an Oury Jalloh
– CECAM e.V.