Category Archives: #justiceformbobda

Posts die den Fall Tonou-Mbobda behandeln.

Obduktionsbericht freigegeben

VIELEN DANK!

Unsere Kampagne zur Herausgabe des Obduktionsberichts gegenüber der Oberstaatsanwaltschaft und dem Institut für Rechtsmedizin ist ein voller Erfolg gewesen. Durch unsere zahlreichen Aktionen haben wir deutlich gemacht, daß die wir nach der rassistisch motivierten Tötung unseres Bruders TONOU MBOBDA am 21.04.2019 auf dem Gelände des Universitätskrankenhaus Eppendorf nicht einfach zur Tagesordnung zurück kehren werden.

Der Obduktionsbericht wurde zwischenzeitlich freigegeben und den Rechtsbeiständen der Familie von TONOU MBOBDA zugänglich gemacht.

Wir bedanken uns bei den Mitgliedern der Black Community, den solidarischen Gruppen und individuellen Personen die uns auf dem Weg zu diesem Meilenstein unterstützt haben.
Keep up the good work! Die Black Community braucht weiterhin die Unterstützung bei diesem Kampf.

Black Community in Hamburg
blackcommunityhamburg.blackblogs.org
Facebook: Justice For Mbobda
www.betterplace.org/de/projects/70409-justiceformbobda

 

Pressemitteilung der Black Community

#Presseerklärung der #BlackCommunity in #Hamburg und #Deutschland:

#SofortigeHerausgabe des #Obduktionsberichtes zum Tod von #TonouMbobda

Im Zusammenhang mit dem Tod von unserem Bruder TOUNOU MBOBDA hat die Staatsanwaltschaft Hamburg eine #Obduktion (Ärztliches Gutachten) in Auftrag gegeben. Dieses Ärztliche Gutachten ist die Grundlage für die weiterführenden Ermittlungen der Polizei und Staatsanwaltschaft. Durch dieses Gutachten könnten wir nachweisen, dass im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) vom #Sicherheitspersonal und von verschiedenen Ärzten bzw. Pflegekräften Straftaten begangen wurden, die das Leben eines Menschen gekostet haben.

Seit dem Todestag am 21.04.2019 von TONOU MBOBDA sind wir als Black Community aktiv, um dem Menschen, der am UKE nur ärztlichen Rat gesucht hat und hierbei getötet wurde, seiner Familie, seinen Freunden und seiner Community Gerechtigkeit zukommen zu lassen. Uns ist bewusst, dass dieses Verbrechen nur aufgrund der rassistischen Grundstimmung in diesem Land möglich war. Aber wir werden es nicht länger hinnehmen, immer wieder die Opfer solcher Übergriffe zu sein.

Wir haben in regelmäßigen Mahnwachen eine große Öffentlichkeit mobilisiert und im Rahmen der #GroßDemonstration am 25.05.2019 sind mehr als 3.000 Menschen zusammen gekommen, um unsere Forderungen direkt vor dem UKE und vor dem Hamburger Rathaus sehr deutlich zum Ausdruck zu bringen.

Zu diesen Forderungen gehört jetzt auch die unverzügliche Herausgabe aller Untersuchungsberichte und Obduktionsergebnisse an die Rechtsbeistände der Familie. Es ist nicht akzeptabel, dass diese wichtigen Erkenntnisse rund um den Tod von TONOU MBOBDA seit Anfang Mai 2019 unter Verschluss bleiben. Weiterhin kündigen wir schon jetzt an, dass neben den Untersuchungsergebnissen die im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hamburg durch das Institut für Rechtsmedizin erstellt wurden, auch ein unabhängiges Gutachten im Auftrag der Familie erstellt werden soll. Dieses Zweitgutachten muss in den nächsten Tagen durchgeführt werden und auch hierfür ist es erforderlich, dass das Gutachten vom UKE den Anwält*innen des Getöteten und seiner Familie zugänglich gemacht wird.

Es ist nicht hinnehmbar, dass noch immer kein Obduktionsbericht vom Rechtsmedizinischen Institut des UKE vorliegt. Daher müssen wir eine bewusste Vertuschungsaktion befürchten, die in enger Abstimmung mit der Leitung des Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) durchgeführt wird. Da bisher keine anderslautenden Informationen bekannt sind, gehen wir davon aus, dass die Obduktion am Institut für #Rechtsmedizin des UKE unter Leitung von Prof.#Püschel durchgeführt wurde. Dieser Mann steht auch in direkter Verantwortung für den Tod von #AchidiJohn im 2001 durch einen #Brechmitteleinsatz in diesem Institut.

Wir werden diese Forderung in den nächsten Tagen direkt an folgende Institutionen richten und bitten hierbei um Unterstützung durch all diejenigen, die an einer zügigen Aufklärung interessiert sind:

Oberstaatsanwaltschaft Hamburg (Oberstaatsanwalt #Mahnke)
Tel: (040) 4 28 28 – 0 – Fax: (040) 4 27 98 – 1002
Mail: Poststelle-Staatsanwaltschaft@sta.justiz.hamburg.de
bzw.
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Institut für Rechtsmedizin – Haus Nord N81
Butenfeld 34 | 22529 Hamburg 
Tel:+49 (0) 40 7410 – 52130
Mail: ifrhh@uke.de

Wir werden nicht eher ruhen, bis alle Fakten zugänglich sind und die Täter*innen entsprechend zur Rechenschaft gezogen wurden.

TONOU MBOBDA! DAS WAR MORD!

Kontakt:

Mail: black_community_hamburg@riseup.net
Webportal: www.blackcommunityhamburg.blackblogs.org
Facebook: #justiceForMbobda

DIE BLACK COMMUNITY IN HAMBURG UND DEUTSCHLAND

Brief-, Fax-, und Emailaktion

Liebe Schwestern und Brüder, Liebe Community,
Liebe FreundInnen, UnterstützerInnen und MitstreiterInnen,

Im Fall des getöteten Bruders TONOU MBOBDA besteht die Gefahr einer Verschleierungsaktion durch die
Krankenhaus-Leitung vom UKE in Hamburg in enger Abstimmung mit dem Institut für Rechtsmedizin am UKE.
Daher müssen wir sicherstellen, dass unsere Nachricht in aller Deutlichkeit per Mail, Briefpost und Telefon an
die nachfolgend benannten Institutionen gerichtet wird. Die ausführliche Begründung dieser notwendigen
Brief-, Fax-, und Emailaktion findet ihr in der beigefügten Presseerklärung der Black Community: 20190603 MBOBDA-StAW_03_PresseErklärung.

Die Vorlage für die Brief-, Fax-, und Emailaktion findet ihr hier: 20190603 MBOBDA-StAW_02_Aufruf zur Briefaktion.

#JusticeForMbobda DEMO 25.05.2019: DEMOROUTE

#JusticeForMbobda
Demoroute
Hamburg Sa. 25.05.2019
Ablauf/Spots:

12:00 Start UKE
13:00 Abmarsch
13:45 U-Bahn Hoheluft-Brücke
15:00 Dammtor-Bahnhof (Uni-Gelände)
15:30 U-Bahn Gänsemarkt
16:00 Jungfernstieg (Europa Passage/Alsterhaus)

Die Black Community ist eingeladen in roter/schwarzer/grüner Kleidung zu kommen, das Wetter wird gut.

Weiterhin sind alle Teilnehmer eingeladen Blumen und Kerzen mitzubringen.

Die Daten als PDF: 20190525 DemoRoute

Black Community in Hamburg
blackcommunityhamburg.blackblogs.org
Facebook: Justice For Mbobda
www.betterplace.org/de/projects/70409-justiceformbobda

 


 

Pressemitteilung der Black Community Hamburg

Pressemitteilung der Black Community Hamburg

Hamburg, den 21. Mai 2019

Familie Tonou-Mbobda fordert sofortige Freigabe des rechtsmedizinischen Untersuchungsberichtes und eine zweite, unabhängige Begutachtung

Die Familie Tonou-Mbobda zeigt sich schockiert über die bereits in mehreren Medien veröffentlichten „vorläufigen“ Ergebnisse der rechtsmedizinischen Untersuchungen am UKE Hamburg sowie die Stellungnahme des Universitätsklinikums an den Senat der Universität Hamburg,
in denen ein „Herzversagen“ als Todesursache behauptet wird.
Sie betont, dass ihr bisher keinerlei körperliche oder „angeborene“ Vorerkrankungen des 34-Jährigen bekannt gewesen oder bekanntgemacht worden sind – insbesondere auch nicht durch das UKE selbst.

Es ist unakzeptabel, dass dem verantwortlichen Krankenhaus der vorläufige rechtsmedizinische Untersuchungsbericht offenbar vorliegt, während er den Angehörigen vorenthalten wird. Diese
fordern daher Transparenz durch die unverzügliche Vorlage aller bisher bekannten, offiziellen Untersuchungsergebnisse.

Aufgrund des bisherigen Verlaufes der Ermittlungen und der bekannten Stellungnahmen des UKE zu diesem Verlauf sowie dessen Ursachen und Verantwortlichkeiten hat die Familie ein begründetes Misstrauen in die von der Rechtsmedizin des UKE geleiteten Untersuchungen zu Todesursache und -umständen. Diese Umstände behindern bzw. beeinträchtigen den Trauer- und Verarbeitungsprozess der Angehörigen zutiefst.

Die Familie Tonou-Mbobda hat sich deswegen entschlossen, eine zweite und unabhängige Obduktion zu beauftragen, wofür die Vorlage der bisherigen ersten Untersuchungsberichtes erforderlich ist.
Die Black Community Hamburg unterstützt die Forderung der Familie Tonou-Mbobda zur Freigabe des vorläufigen Untersuchungsberichtes sowie der Durchführung von unabhängigen Untersuchungen und Expertisen im Fall.

Da die Kosten für der Expert*innengutachten erfahrungsgemäß erheblich sein werden, bitten wir um solidarische Mithilfe bei der Finanzierung dieser Kampagne durch Spenden.
Zur Unterstützung von notwendigen Untersuchungen zur Aufklärung des Falles hat die Black Community die Kampagne
#JusticeForMbobda ins Leben gerufen und in deren Rahmen eine
Spendenkampagne zur Finanzierung gestartet.

Black Community in Hamburg
blackcommunityhamburg.blackblogs.org
Facebook: Justice For Mbobda
www.betterplace.org/de/projects/70409-justiceformbobda

 


 

Aufruf zur Demonstration am Tag der Befreiung Afrikas

#JusticeForMbobda

Am 21. April 2019 wurde der Afrikanische Student Tonou Mbobda durch einen rassistischen und brutalen Übergriff von “Sicherheits-“Kräften des Universitätsklinikums Hamburg (UKE) getötet.
Die Gewalttat trug sich an jenem Sonntag früh in der Klinik für Psychiatrie, dem Gebäude W37 des UKE zu. Tonou Mbobda wollte die ihm verschriebenen Medikamente nicht einnehmen und begab sich an diesem morgen aus dem Gebäude heraus. Er hatte sich vor Kurzem freiwillig in das Krankenhaus begeben und es stand ihm eigentlich frei, das Gebäude zu verlassen, wann er will.

Laut Augenzeug_innen saß Tonou Mbobda draußen auf einer Bank und entspannte sich. Er hatte kein aggressives Verhalten gezeigt, als die Mitarbeiter des UKE- “Sicherheitsdienstes“ ihn anpackten und zu Boden warfen. Weiter berichten die Zeug_innen, dass er mit Knien traktiert und getreten wurde, bis er das Bewusstsein verlor und dass er dann eine Spritze verabreicht bekam. Außerdem wurde er am Boden fixiert und gewürgt. Er beklagte sich, keine Luft zu bekommen. Nach erfolglosen Wiederbelebungsversuchen vor Ort wurde Tonou Mbobda mit einem Krankenwagen, in dem die Reanimation fortgesetzt wurde, in die Notfall-Intensivstation des UKE gebracht.
Die Geräte dort, die sein Herz zwischenzeitlich wieder schlagen ließen, wurden am Freitag, den 26. April abgestellt und sein Tod offiziell festgestellt.

Das UKE unternahm nach der Tat keine Anstrengungen, die Familie des Betroffenen ausfindig machen, sie zu informieren und für Aufklärung zu sorgen. Im Gegenteil: Das UKE sprach zunächst öffentlich von einem „medizinischen Zwischenfall“ und verweigerte die weitere Kommunikation zum Geschehen. Und sie begannen schnell mit der Rechtfertigung der Tat: Sie entwürdigten und kriminalisierten den Getöteten, indem sie das Bild von einem „gefährlichen“ und psychisch kranken Schwarzen Mann zeichnen,
der selbst die Schuld für seine Ermordung trägt. Sie entmündigten und stigmatisierten von Anfang an die Mitpatient_innen des Getöteten und stellten die Wahrnehmungsfähigkeit der verschiedenen Zeug_innen in Abrede. Sie relativieren die Gewalt und stellen sich bis heute schützend vor die Täter.
Anstatt die Gewalttat aufzuklären, tut die Krankenhausleitung sie so, als ob Tonou Mbobda, der sich ohne innere Vorerkrankungen ins UKE begab, auch ohne die Gewalteinwirkung einfach so hätte versterben können. Die medizinischen und politischen Verantwortlichen zeigen sich weiterhin gleichgültig, gehen in Abwehrhaltung und haben es immer noch nicht geschafft, Konsequenzen zu ziehen.

Struktureller, Anti-Schwarzer Rassismus ist eine zentrale Ursache für die Ermordung von Tonou Mbobda und für den Umgang mit der Tat. Das Hamburger Universitätsklinikum ist eine weiße Institution, rassistische Praktiken und die entsprechende Straflosigkeit der Täter*innen haben bereits eine längere Vorgeschichte. Dort wurden schon im 20. Jahrhundert die Schädel von ermordeten
Afrikaner*innen und von weiteren unterdrückten Völkern gesammelt.

Wir erinnern aus jüngerer Zeit auch und insbesondere an Achidi John, der im Dezember 2001 durch eine Ärztin des UKE zu Tode gefoltert wurde. Hierbei wurde ihm gewaltsam ein Brechmittel durch eine Sonde eingeflößt. Bis heute wurde keine verantwortliche
Person dafür zur Rechenschaft gezogen. Stattdessen sind sie aufgestiegen: Politisch Verantwortliche, z.B. der damalige Innensenator Olaf Scholz ist heute deutscher Vizekanzler, die Beteiligten am UKE sind Institutsleiter (Klaus Püschel) und Oberärztin (Ute Lockemann) in der Rechtsmedizin. Ausgerechnet in dieser UKE-Rechtsmedizin wird nun auch die Leiche von Tonou Mbobda untersucht.

Diese Tat hätte jede_n von uns als Schwarze Menschen treffen können, solche Situationen spiegeln die rassistische und menschenverachtende Wahrnehmung gegenüber Schwarzen Menschen als „aggressiv“, „gewalttätig“ und somit grundsätzlich
verdächtig wieder. Unabhängig von äußeren Umständen oder persönlichen Situationen werden wir dann eher mit brutaler bis tödlicher Gewalt, als mit Mitgefühl konfrontiert. Rassismus ist ein System der Entmenschlichung und Hierarchisierung. Es ist die Ideologie
der weißen Vorherrschaft, ein ausgedachte Rechtfertigung für Gewalt durch Ausbeutung und Unterdrückung, Gewalt durch Versklavung, Kolonialismus und Imperialismus.

Der Kampf um Gerechtigkeit für Mbobda ist untrennbar verbunden mit den alltäglichen und weltweiten Kämpfen gegen ein ganzes System der rassistischen Unterdrückung. Dieses System hat nun ein weiteres Opfer gefordert und wir trauern mit der gesamten Familie und mit Freund_innen aus allen Teilen dieser Welt. Wir werden das Andenken des Getöteten in Ehren halten. Es ist unsere Aufgabe für Aufklärung, Gerechtigkeit und Verantwortung zu sorgen, uns gegen die systematische, rassistische Unterdrückung auf allen Ebenen in dieser Gesellschaft zu wehren, sowie jede Stigmatisierung und Zwangsbehandlung von
psychisch belasteten Menschen zu beenden und für die Aufklärung von rassistischen und menschenverachtenden Verbrechen einzutreten.

Deshalb ruft die Black Community Hamburg zu einer bundesweiten Demonstration in Gedenken an Tonou Mbobda zum Tag der Befreiung Afrikas am 25. Mai 2019 auf!

Der Tag der Befreiung Afrikas wird jährlich in großen Teilen Afrikas und der Afrikanischen Diaspora gefeiert und ist Ausdruck unseres ungebrochenen Strebens nach Befreiung, Einheit und Selbstbestimmung.
Am 25. Mai 1963 gründeten zahlreiche Afrikanische Staaten, die sich aus den Ketten des Kolonialismus befreit hatten in Addis Abeba (Äthiopien) die „Organisation der Afrikanischen Einheit“ und riefen damit den „Tag der Befreiung Afrikas“ aus, der später auch „Afrika-Tag“ genannt wurde. Dieser Tag ist ein Ausdruck des Afrikanischen Kampfes um Gerechtigkeit.
Die gebündelte Kraft der Einheit aller Schwarzen Menschen auf dem Kontinent und in der Diaspora steht an diesem Tag im Mittelpunkt unserer alltäglichen und vielfältigen Kämpfe. Das Werk der kompletten Befreiung und Vereinigung Afrikas ist bis heute nicht vollbracht.
Weiterhin gelten in Afrika noch Grenzen, die von den Großmächten 1884/1885 in Berlin beschlossen wurden. Im Zeitalter des Neokolonialismus werden unsere natürlichen Reichtümer und unsere Arbeitskräfte weiterhin von fremden Großmächten und den Eliten
ausgebeutet.

Bis heute werden Schwarze Menschen auf der ganzen Welt missachtet, misshandelt und getötet. Dagegen müssen wir uns zusammenschließen, für einander einstehen, unser Wissen und Können bündeln und unser Leben selbstbestimmt und solidarisch gestalten – es wird niemand für uns tun, wenn wir es nicht in unsere eigenen Händen nehmen!

Nur die Vereinigung und der kollektive Freiheitskampf gibt uns die Mittel, das System der weißen Vorherrschaft zu entlarven, ihre rassistischen Verbrechen aufzuklären, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, Reparationen einzufordern und Gerechtigkeit und Frieden für unsere ermordeten Ahn*innen zu finden.

In Zeiten weltweiter Kriegsführung, wirtschaftlicher Ausplünderung, fortgesetzter Umweltzerstörung und des Erstarkens von offen rassistischen und menschenverachtenden Positionen, rufen wir alle Schwarzen und solidarischen Menschen dazu auf, an diesem Tag ein starkes Zeichen gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit, Fremdbestimmung und Repression, Ausbeutung und Unterdrückung, sowie die globale Zerstörung unserer Kultur und Umwelt zu setzen.

Wir wollen ein Ende von Krieg und Vertreibung, ein Ende der mörderischen Festung Europa, ein Ende des Raubes unserer Lebenskraft und unserer Ressourcen. Wir wollen ein Ende des systematischen, institutionellen Rassismus und des Alltagsrassismus, der unseren Schwestern und Brüder in Lagern und Knästen, Polizeiwachen und Krankenhäusern, auf Straßen und Plätzen das Leben nimmt.

AUFKLÄRUNG – GERECHTIGKEIT – VERANTWORTUNG!

Demonstration:

Samstag, den 25.05.2019 | 12.00 Uhr
Ort: UKE – Gebäude W37 / Haupteingang
Martinistraße 52, 20251 Hamburg

TOUCH ONE – TOUCH ALL!

Black Community Hamburg
Black Community Deutschland


Downloads (PDF):

Flyer zur Demonstration als PDF zum Drucken in 4 Sprachen

Plakat zum Ausdrucken

Bilder:

DE-Front.jpg
DE-Back.jpg
EN-Front.jpg
EN-Back.jpg
FR-Front.jpg
FR-Back.jpg
ES-Front.jpg
ES-Back.jpg

Social Media-Links: Twitter / Instagramm / Facebook / Africa United Sports Club / Betterplace


Pressemitteilung der Black Community Hamburg vom 15.05.2019 (PDF):

PM JusticeForMbobda (15.5.2019) in Bezugnahme auf Statement UKE an Uni Hamburg

Pressemitteilung der Black Community

 

Die Black Community fordert vom UKE eine transparente Aufklärung der Vorgänge und keine scheinheilige Trauerbezeugung (durch Niederlegung eines Trauerkranzes am Ort des tödlichen Übergriffes)

Wir, Mitglieder, Vereine und Organisationen aus der Black Community in Hamburg und in Deutschland, sind entsetzt über die tendenziöse und beleidigende Darstellung der Vorgänge rund um den Tod unseres Bruders Tonou Mbobda durch das Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE) Hamburg vom 30.04.2019.

In diesem Dokument an den Senat der Universität Hamburg, welches nicht offiziell unterzeichnet wurde, aber dennoch verschiedenen Medien zugänglich gemacht wurde, sind eine Vielzahl an Unterstellungen und Behauptungen aufgeführt, die ausschließlich dazu dienen sollen, von der eigenen Verantwortung des UKE für diesen Todesfall abzulenken.

Bereits in der Einleitung des Dokumentes wird auf einen „ganz ähnlichen Fall“ (vom 30.04.2019) verwiesen, der mit den Vorgängen, die zum Tod von Tonou-Mbobda geführt haben, nicht im Zusammenhang stehen.
Diese fallfremde Einbeziehung ist bereits ein klares Indiz dafür, dass dem UKE vordergründig daran gelegen ist, den Tod von Schutzbefohlenen Patient*innen zu „normalisieren“, als die eigenen Fehler und Verantwortlichkeiten zu benennen, zu analysieren und zukünftig abzustellen. Diese verantwortungslose Einstellung wird im letzten Satz am Ende des Schreibens nochmals eindrücklich betont: „Falls sich Fehler oder schuldhaftes Verhalten zeigen, werden wir natürlich reagieren.“

Das UKE verletzt in seinem Schreiben an den Senat ganz klar die Persönlichkeitsrechte des Patienten und die ärztliche Schweigepflicht, indem ärztliche Diagnosen und Deutungen von Verhaltensweisen des durch Handlungen von UKE Mitarbeiter*innen verstorbenen Patienten mitgeteilt werden. Eine dafür notwendige Entbindung von der Schweigepflicht durch die Familie liegt nicht vor.

Durch diese Angaben und Bezeichnungen betreibt das UKE eine Stigmatisierung des Patienten und von Menschen, die einer Gesellschaft, in der ständig von Integration und Inklusion gesprochen wird, in keiner Weise gerecht wird. Das UKE betont seine „Fürsorgepflicht“ gegenüber seinen Mitarbeiter*innen – einen Verweis auf die Fürsorgeverpflichtungen gegenüber Patient*innen findet sich hingegen nicht.

Das Dokument vom UKE beschreibt die Abläufe am 21.04.2019 im Weiteren sorgfältig ausgewählt und scheinbar objektiv. Aber in dieser Beschreibung fehlen leider einige ganz wesentliche Faken:
– Der Patient hat sich selbst in Behandlung begeben und wollte einfach nur ärztliche Unterstützung
– Zum Zeitpunkt des brutalen, tödlichen Übergriffes durch die Sicherheitskräfte lag der Antrag auf Unterbringung an die Ordnungsbehörde Altona noch nicht vor
– Die Tatsache, dass die Beschäftigten des Sicherheitsdienstes einen Patienten, der sich vor dem Gebäude W37 aufhielt, aufgegriffen, auf den Boden geworfen, mit Schlägen und
Tritten traktiert und dann mit mehreren Personen fixiert haben, wird nicht erwähnt
– Genauso wenig wird erwähnt, dass dieser ganze Vorgang solange gedauert hat, dass anwesende Zeugen sich gezwungen sahen, die Polizei zu rufen

Ein weiteres Zeichen für den manipulativen Charakter des Dokumentes des UKE ist die faktische Vor-feststellung nach dem Einleitungsteil, dass der Tod aufgrund einer „kardialen Komplikation“ eingetreten sei, obwohl doch weiter unten letztlich zu lesen ist: „Der Abschlussbericht (der Gerichtsmedizin) wird abzuwarten sein.“

Das UKE schreibt in seiner Stellungnahme, dass der Vorstand „empört über das medial erzeugte Klima der Vorverurteilung bis hin zum Vorwurf des Rassismus und Mordvorwurfs gegen Mitarbeiter*innen“ und dass man „es nach Jahrzehnten erstmals mit einem derartigen und so tragischen Geschehen am UKE zu tun habe“. Auch hier handelt es sich allerdings um reine Schutzbehauptungen, da es inzwischen zahlreiche, dokumentierte Übergriffe am UKE gegen Menschen afrikanischer Herkunft gibt, die von unabhängiger Seite bestätigt wurden. Außerdem ist uns sehr wohl noch die zweifelhafte Rolle des UKE und einzelner, hochrangiger Mitarbeiter am UKE beim tödlichen Brechmitteleinsatz gegen Achidi John aus dem Jahr 2001 in Erinnerung.

Der Verweis des UKE auf die Gewerbeordnung für Sicherheitsdienstleister im Allgemeinen sowie auf einzelne Maßnahmen am UKE, wie beispielsweise Schulungen für das Sicherheitspersonal (Deeskala-tions-Training), ist eine reine rechtliche Absicherungsbekundung und sollte an einem Standort wie dem UKE in Hamburg natürlich selbstverständlich sein.

Leider zeigt dieses Dokument vom UKE jedoch auch, dass im Bereich der rassistischen Übergriffe und struktureller Gewalt gegen Menschen Afrikanischer Herkunft keinerlei Bewusstsein bei den Entscheidungsträgern dieser Institution existiert.

Daher fordern wir weiterhin die Leitung und alle Entscheidungsträger vom UKE dazu auf, klare Konsequenzen aus den Vorgängen rund um den Tod von unserem Bruder Tonou-Mbobda zu ziehen und alle Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Statt der verspäteten Bekundung von „Bestürzung“ und bloßer Niederlegung eines Trauerkranzes am Ort des tödlichen Übergriffes fordern wir das UKE zu der im Schreiben selbst bekundeten „Sachlichkeit,
Transparenz und Aufklärung“ der Vorgänge auf. Das vorliegende Schreiben des UKE an den Senat der Universität Hamburg erfüllt all diese Kriterien nicht. Für Rückfragen, Anmerkungen und eine ehrliche Kommunikation stehen wir selbstverständlich jederzeit zur Verfügung.

Black Community in Hamburg
blackcommunityhamburg.blackblogs.org
Facebook: Justice For Mbobda

Touch ONE – Touch ALL!

Unterzeichnet:
– Black Community in Hamburg
– Black Community in Deutschland

Mitunterzeichnet:
– Africa United Sports Club e. V.
– Afrika Unite! Study Collective
– ARRiVATi
– Ta Set Neferu
– Initiative in Gedenken an Oury Jalloh
– CECAM e.V

 

 


 

#SPENDEN – #DONATIONS – #DONS – Kampagne Tonou Mbobda

 

Die Black Community Hamburg hat einen Aufklärungs- und Rechtshilfefond mit einer offiziellen betterplace-Kampagne gestartet. Aus diesem Fond sollen einerseits die anfallenden Kosten für die Rechtsbeistände der Familie Tonou-Mbobda getragen und andererseits notwendige unabhängige Ermittlungen und Gutachten finanziert werden:

#JusticeForMbobda – betterplace.org
www.betterplace.org/de/projects/70409

Durch die Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh e.V. werden alle Spenden an diese Kampagne durch die Möglichkeit der Ausstellung einer Spendenbescheinigung auch steuerlich absetzbar sein.
Darüber hinaus ist durch die offizielle Spendenplattform #JusticeForMbobda der Black Community sichergestellt, dass alle Spenden ausschließlich und vollständig dieser Kampagne zur Verfügung gestellt werden können.

Spender*innen, die nicht über diese Plattform spenden, sondern dies per Überweisung tun möchten, spenden bitte an:
 
Förderverein der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh e.V. 
Bank für Sozialwirtschaft
BIC: BFSWDE33BER
IBAN: DE49 1002 0500 0001 2336 00 
Verwendungszweck: JusticeForMbobda
 
Spender*innen, die für die Beisetzung und Familienbelange spenden wollen, spenden bitte an:
 
Arca – Afrikanisches Bildungszentrum e.V.
Hamburger Volksbank
IBAN: DE77 2019 0003 0002 3720 10
Verwendungszweck: JusticeForMbobda
 
Wir sagen herzlichen Dank!
TOUCH ONE – TOUCH ALL!  Kein Vergeben – Kein Vergessen!