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Erklärung zu Polizeibrutalität und institutionellem Rassismus gegen eine Schwarze Familie in Chemnitz

Das aktuelle Beispiel rassistischer Polizeigewalt in Chemnitz verdeutlicht ein bundesweites Problem in Deutschland

Über die Kultur menschenverachtender Gewalt von Polizisten muss leider immer wieder berichtet werden. Wir haben schon lange einen Punkt erreicht, an dem nicht mehr verleugnet werden kann, dass dieses Problem systemisch ist, da es nicht nur immer wieder auftritt, sondern auch regelmäßig strafbefreit bleibt. Dieser Kreislauf aus gesamtgesellschaftlichem und institutionellem Rassismus, dessen mutwilliger Verleugnung und der daraus resultierenden Straffreiheit schafft nicht nur ein ermutigendes Klima für die Täter*innen, sondern verstärkt andererseits auch ein Klima der Angst in den betroffenen Communities und bricht deren Beschwerdemacht.

Eine Schwarze Chemnitzer Familie wurde Ende Januar Opfer exzessiver Polizeigewalt mit rassistischen und sexuellen Erniedrigungen. Ohne dass die Familie irgendeine Straftat begangen hatte oder ihr eine solche vorgeworfen werden konnte, wurde die Mutter brutal verhaftet, der Vater schwer verletzt und ihre Kinder damit psychisch nachhaltig traumatisiert. Der Frau wurden das linke Handgelenk und die linke Schulter verletzt und dem Mann das rechts Sprunggelenk gebrochen. Nach der Veröffentlichung der Vorfälle hat die Familie nun vor ein paar Tagen schon wieder unangemeldeten Besuch in ihrer Wohnung erhalten – dieses Mal von der Kriminalpolizei. Die Kriminalbeamten hatten es plötzlich so eilig, dass sie die Regelungen zur offiziellen schriftlichen Einladung mit Terminvergabe einfach übergingen.

Ein weiteres allgemeines Problem ist, dass wer sich gegen den erlebten Rassismus öffentlich zur Wehr setzt, umgehend Hass-Botschaften auf sozialen Medien und per Mail erhält.

Wir fordern deswegen nochmals, dass die Sicherheit der Familie und der Schutz ihrer Rechte und Privatsphäre gewährleistet werden und gewahrt bleiben.

Wir fragen uns, wie es dazu kommen kann, dass Menschen, die aufgrund ihrer Machtpositionen eigentlich auch über entsprechende Qualifizierungen verfügen sollten und in der Dominanzgesellschaft das größte Vertrauen genießen, trotzdem immer wieder durch menschenverachtende Vorverurteilungen, Gewaltmissbrauch und rassistische Erniedrigungen auffallen?

Die Black Community hat kein Vertrauen in ein System, das in der Theorie für unsere Sicherheit sorgen soll, in der Praxis aber ein System ist, das sich an der weit verbreiteten Kriminalisierung und Misshandlung Schwarzer Menschen beteiligt.

Institutioneller Rassismus beinhaltet nicht nur die Gewaltpraxis an sich, sondern insbesondere auch die Duldung, Verharmlosung und Verleugnung von solchen Einstellungen und Arbeitspraktiken, die marginalisierte ethnisch rassifizierte Gruppen benachteiligen. Deswegen muss eine unabhängige Untersuchung der Polizeiarbeit insgesamt stattfinden und prüfen, wie die Einbettung in der Praxis der Strafjustiz die bestehende systemische Ungerechtigkeit verursacht. 

Die BLACK COMMUNITY Coalition for Justice and Self-Defense, die Opfer von rassistischer Ungerechtigkeit und die Familienangehörigen von Menschen unterstützt, die durch Polizei- und Staatsgewalt ums Leben gekommen sind, fordert grundlegende Änderungen im Umgang mit institutionellem Rassismus in der Polizei.

Es ist beschämend, dass das deutsche Strafrecht in allen Fällen des Todes von Schwarzen Menschen durch die Polizei oder in staatlichem Gewahrsam die Täter NICHT bzw. nicht angemessen verfolgt und dieser Umstand die Botschaft sendet, dass die Polizei ungestraft töten darf. Schwarze Menschen werden überall in Deutschland missachtet, missbraucht, brutalisiert und die Liste derer, die in Polizeigewahrsam gestorben sind, ist lang. Diese Todesfälle sind ein Synonym für staatliche Gewalt, strukturellen Rassismus, Ungerechtigkeit und Straflosigkeit. Die Opfer sind mit systemischer Verleugnung und Verschleppung, Vertuschung und Verschleierung konfrontiert. Und Familien, deren Angehörige getötet wurden, leben mit dem Schmerz und dem Trauma, dass das Leben ihrer Liebsten weggenommen und dann aber niemand zur Rechenschaft gezogen wird. Jede rassistisch motivierte Gewalttat und Tötung Schwarzer Personen in staatlichem Gewahrsam oder nach Polizeikontakt hat damit tragische und traumatische Auswirkungen nicht nur auf die Angehörigen und Freunde, sondern auch auf unsere gesamte Schwarze Gemeinschaft. Wir fordern, dass jeder Fall gründlich untersucht wird und die Beteiligten zur Rechenschaft gezogen werden.

Wir fordern:

– die uneingeschränkte Anerkennung von institutionellem Rassismus mit Erhebung der relevanten Daten zur behördlichen Diskriminierung von rassifizierten Minderheiten in Deutschland

– eine sofortige Abschaffung von Verfahren, in denen die Institution der Polizei gegen sich selbst ermitteln

– Einrichtung von aufsichtsführenden Untersuchungsausschüssen mit dem Mandat, robuste und transparente Untersuchungen zu polizeilichem Missbrauch, unangemessener Gewalt und menschenverachtender Brutalität durchzuführen und dass diese Ausschüsse insbesondere auch strukturelle Diskriminierungen gegenüber Schwarzen und anderweitig rassifizierten Menschen verfolgen

– Sofortige Suspendierung aller Polizisten und Staatsbediensteten, die rassistisches Fehlverhalten zeigen, schwere Körperverletzungen begehen oder in Todesfälle verwickelt sind, bis die unabhängigen und juristischen Untersuchungen dazu abgeschlossen sind

– Vollständige Erhebung und Offenlegung aller Informationen über rassistisches Fehlverhalten von staatlichen Behörden und deren Beamt*innen gegenüber der Öffentlichkeit

– Einrichtung einer sofortigen kultursensiblen psychologischen Krisenintervention für Opfer institutioneller und staatlicher Gewalt und deren Familien

– Einführung von obligatorischen Quittungen zu polizeilichen Eingriffen in die Grund- und Menschenrechte mit Angabe der konkreten Gründe, der Rechtsgrundlagen, dem Umfang der Maßnahmen und den Dienstnummern aller beteiligten Beamt*innen

Institutioneller Rassismus kann nicht länger geleugnet werden. Er muss anerkannt werden und systemische Versäumnisse müssen aufgedeckt werden, um rassistische Haltungen anzusprechen und zukünftige Schäden und Todesfälle zu verhindern.

BLACK COMMUNITY Coalition for Justice & Self-Defense

Touch ONE – Touch ALL!

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EN

Statement on Police Brutality and Institutional Racism against a Black Family in Chemnitz

The current example of racist police violence in Chemnitz highlights a nationwide problem in Germany

Again and again there are sickening reports about the culture of inhuman violence executed by German police officers against Black People. We have long since reached a point where it can no longer be denied that this problem is a systemic one, as it not only occurs again and again, but also regularly goes unpunished. This cycle of societal and institutional racism, its willful denial and the resulting impunity not only creates an encouraging climate for the perpetrators, but also reinforces a climate of fear in the affected communities and breaks their power to complain.

At the end of January, a Black family in Chemnitz became victims of excessive police violence with racist and sexual humiliation. Without the family having committed any crime or being accused of such, the mother was brutally arrested, the father severely injured and their children thus psychologically traumatized in the long term. The woman’s left wrist and shoulder were injured and the man’s right ankle was broken. After the incidents were made public, the family received another unannounced visit to their home a few days ago – this time from the criminal investigation department. The detectives were suddenly in such a hurry that they simply bypassed the regulations on official written invitations with appointments.

Another general problem is that those who publicly defend themselves against the racism they have experienced immediately receive hate messages on social media and by email.

We therefore once again demand that the safety of the family and the protection of their rights and privacy be guaranteed and preserved.

We ask ourselves how it can come about that people who, due to their positions of power, should actually also have corresponding qualifications and enjoy the greatest trust in the dominant society, nevertheless repeatedly attract attention through inhuman prejudices, abuse of violence and racist humiliation?

Our BLACK COMMUNITY has no confidence in a system that in theory is supposed to keep us safe, but in practice is a system that participates in the widespread criminalization and mistreatment of Black people.

Institutional racism involves not only the practice of physical violence itself, but in particular the toleration, trivialization and denial of those attitudes and working practices that disadvantage marginalized and ethnically racialized groups. This is why there needs to be an independent enquiry into policing as a whole and how it is embedded in criminal justice practice which causes systemic injustices. 

The BLACK COMMUNITY Coalition for Justice and Self-Defence, which supports victims of racial injustice and the family members of people who have died at the hands of police and state violence, is calling for fundamental changes in the way institutional racism is dealt with in the police forces.

It is shameful that in all cases of deaths of Black people at the hands of the police or in state custody, German criminal law has NOT prosecuted the perpetrators, or has not prosecuted them adequately, and this fact sends the message that the police can kill with impunity. Black people everywhere in Germany are disrespected, abused, brutalized and the list of those who have died in police custody is too long. These deaths are synonymous with state violence, structural racism, injustice and impunity. Victims face systemic denial and obstruction, cover-up and concealment. And families whose loved ones have been killed live with the pain and trauma of having their loved one’s life taken away with no one being held accountable. Every racially motivated act of violence and killing of Black people in state custody or after police contact thus has a tragic and traumatic impact not only on their loved ones and friends, but also on our entire Black Community. This is why we strive for fundamental changes of the culture of justice whereby every case shall be thoroughly investigated and those involved held accountable.

We demand:

– Full recognition of institutional racism with the collection of relevant data on official discrimination against racialized minorities in Germany

– Immediate abolition of proceedings in which the institution of the police investigates against itself

– Establishment of civil committees of enquiry with a mandate to conduct robust and transparent investigations into police abuse, unreasonable force and inhumane brutality, and that these committees also pursue, in particular, structural discrimination against Black and otherwise racialized persons

– Immediate suspension of all police officers and state employees who engage in racial misconduct, commit serious bodily harm or are involved in causing deaths for the time of pending independent and judicial investigations into these matters

– Full public information o racist misconduct by state authorities and their officials.

– Establish immediate culturally sensitive psychological crisis intervention for victims of institutional and state violence and their families.

– Introduction of obligatory receipts for police interventions in fundamental and human rights, stating the concrete reasons, the legal basis, the extent of the measures and the service numbers of all officers involved.

Institutional racism can no longer be denied. It must be acknowledged and systemic failures must be exposed to address racist attitudes and prevent future harm and deaths.

BLACK COMMUNITY Coalition for Justice & Self-Defence

Touch ONE – Touch ALL!

Statement zu rassistischen Übergriff der Hamburger Polizei gegen einen Schwarzen Lehrer DE-EN

Hamburg, den 27. Januar 2021

Statement zu rassistischen Übergriff der Hamburger Polizei gegen einen Schwarzen Lehrer

Die BLACK COMMUNITY in Hamburg ist empört und verurteilt den rassistischen Übergriff Hamburger Polizeibeamt*innen auf den Schwarzen Lehrer Philip Oprong Spenner von der Stadtteilschule Am Heidberg in Hamburg Langenhorn am 22. November 2020. Einem Zeitungsbericht zufolge „alarmierte“ eine 14-Jährige die Polizei. Sie „meldete“, dass „sich ein schwarzer maskierter Mann“ in der Schule aufhalte.

Die Polizei Hamburg löste daraufhin einen Großeinsatz aus, weil wegen eines einzelnen Schwarzen Mannes mit einem Corona-Mund-Nase-Schutz in einem beleuchteten Klassenzimmer unmittelbar „… der Verdacht bestand, dass sich ein oder mehrere Einbrecher in der Schule befände(n)“. Die Polizei rückte daher mit gleich 5 Peterwagen und 15 Polizist*innen an. Die Polizeibeamt*innen agierten unmittelbar mit gezogenen Dienstwaffen und grellen Taschenlampen, wodurch sich die Nachbarschaft natürlich ebenfalls alarmiert zeigte. Trotz Corona-Pandemie bildete sich im Verlauf eine eigentlich genehmigungspflichtige Zuschauermenge von ca. 100 Menschen.

Bruder Oprong öffnete trotz des aggressiven Auftretens der Beamt*innen das Fenster des Klassenraumes und zeigte keinerlei Fluchtreaktion. Obwohl er erklärte, dass er Lehrer an der Schule sei, die Schlüssel für die Schule besitze und auch die polizeiliche Abfrage der Namen der Schulleitung und des Hausmeisters flüssig beantworten konnte, war der „kriminelle Verdacht“ gegen ihn damit noch lange nicht ausgeräumt. Zwei der Beamten begleiteten ihn ins Lehrerzimmer – was die Ortskenntnis des Lehrers bewies – und nahmen dort die Personalien seiner Ausweispapiere auf, die er dort zurückgelassen hatte. Aber selbst das war freilich noch immer nicht genug – Bruder Oprong sollte trotz Vorliegens seiner Ausweispapiere angeben, wo er denn geboren sei und wie lange er sich schon in Deutschland aufhalte. Beendet wurde der Polizeieinsatz in der Stadtteilschule erst nach 38 min und mehreren Telefonaten zur Bestätigung seiner Identität und den mitgeteilten Angaben zum Lebenslauf.

Diese Handlungsweise der Hamburger Polizei gegenüber einem Schwarzen Lehrer demonstriert einmal mehr den tief verankerten und institutionellen Kriminalisierungswillen dieser Behörde gegenüber Schwarzen Menschen. Nicht nur, dass die Polizei ohne konkrete tatsächliche Hinweise gleich „mehrere Einbrecher“ zurechtfantasiert und einen Großeinsatz auslöst – die Beamt*innen vor Ort ignorierten sowohl die Kooperationsbereitschaft und Orts- und Personalkenntnis des von ihnen zwanghaft Verdächtigten als auch seine Schlüsselgewalt über das Schulgebäude. Darüber hinaus bezweifelten sie ganz offensichtlich auch noch die Echtheit seiner Ausweispapiere, weswegen sie ihn trotz des Vorliegens immer weiter zu persönlichen Angaben wie zum Geburtsort oder dem Beginn seines Aufenthaltes in Deutschland befragten.

Wie kann das denn sein?

Widerspricht ein Schwarzer Lehrer dem „kriminalistischen Erfahrungsschatz“ dieser Polizist*innen etwa so vehement, dass seine offensichtlich zutreffenden Angaben konsequent unglaubwürdig erscheinen müssen? Ist es tatsächlich professioneller Standard der Polizei Hamburg, sich nach einer Waffenandrohung gegen einen zu Unrecht Verdächtigten und einer extensiven 38-minütigen Verhör- und Kontrollmaßnahme mit Bestätigung der Richtigkeit aller Angaben nicht wenigstens für die verursachten  „Unannehmlichkeiten“ zu entschuldigen? Oder kann eine solch angemessene wie erwartbare Entschuldigung bei Schwarzen Menschen etwa generell einfach so unterbleiben?

Die unwürdige und diskriminierende Behandlung von Bruder Oprong ist ohne rassistische Stereotype und dem kollektiven Willen zu willkürlich erniedrigender und unangemessen gewaltvoller Behandlung von Schwarzen Menschen ganz generell nicht erklärbar. Genau so zeigt sich institutionalisierter Rassismus und genau so entäußern sich die unsäglichen kollektiven Vorurteile durch strukturell gewolltes und politisch geduldetes Racial Profiling durch Strafverfolgungsbehörden.

Einerseits sind wir schockiert über einen erneuten kollektiv-rassistischen Übergriff der Hamburger Polizei aber andererseits auch erleichtert darüber, dass dieser gewalttätige Angriff auf Bruder Oprong nicht noch weiter eskaliert ist oder mit körperlichen Verletzungen oder nach der angedrohten Waffengewalt gar tödlich geendet hat. Die Menschen unserer Communities fühlen sich von diesem Vorgang re-traumatisiert, verunsichert und erneut kollektiv gedemütigt. Dazu trägt auch bei, dass sich weder die Leitung, noch das Lehrer*innenkollektiv der Stadtteilschule bisher öffentlich mit ihrem Kollegen solidarisiert oder den Vorfall selbst skandalisiert haben.

Wir verurteilen das wiederholte rassistische Agieren der Hamburger Polizei auf das Schärfste und erwarten eine angemessene Entschuldigung der verantwortlichen Polizeibeamt*innen sowie eine öffentliche Stellungnahme der Polizeiführung. Von den politisch Verantwortlichen der Innenbehörde und dem Senat erwarten wir nun endlich Konsequenzen und Entscheidungen zur nachhaltigen Umsetzung von Maßnahmen zur Unterbindung strukturell diskriminierender Polizeipraktiken, eine adäquate anti-rassistische Aus- und Weiterbildung für alle Beamt*innen und die transparente Offenlegung von Effizienz und Verhältnismäßigkeit polizeilicher Maßnahmen. Fehlerkultur und Veränderung benötigen statistische Grundlagen und transparente Analysen statt Ignoranz und Korpsgeist.

Black Community Coalition for Justice & Self-Defense

Kontakt: mailto:info@blackcommunitycoalition.de

Mitunterzeichner*innen:

BLACK COMMUNITY in Hamburg | BLACK COMMUNITY in Deutschland | ARRiVATi | CECAM e.V. | Alafia – Afrika Festival | ARCA – Afrikanisches Bildungszentrum e.V. | Akonda | African Communities Organisers |AICC – Afro-International Culture Center |Black Lives Matter Hamburg | Black Media Group Germany | Tschobe für Freedom | Initiative in Remembrance of YAYA JABBI | ASUIHA – African Survival in Hamburg | Sierra Leone Community| Naija EndSars Protest Group | Egbe Isedale Ati ilosiwaju omo Yoruba Ev.|Guinea Community initiative|  African Home | Asmaras Refugee Support| Black Students for Justice | TopAfric Radio | African Heritage | Refugee Radio Network | FemcamH e.V. | Lessan e.V. | Sipua Consulting | ISD Hamburg |Initiative in Gedenken an Oury Jalloh | The VOICE Refugee Forum Germany | Karawane für die Rechte von Geflüchteten und Migrant*innen | Sonja Collison

PDF_Statement-Rassistischer-Polizeiübergriff-auf-Bruder-Oprong


EN

Hamburg, January 27, 2021

Statement on a racist assault by Hamburg police against a Black teacher

The BLACK COMMUNITY in Hamburg is outraged and condemns the racist attack of Hamburg police officers* on the Black teacher Philip Oprong Spenner from the district school Am Heidberg in Hamburg Langenhorn on November 22, 2020. According to a newspaper report, a 14-year-old girl „alerted“ the police. She „reported“ that „a black masked man“ was in the school.

The Hamburg police immediately  launched a large-scale operation because, as a result of a black man wearing a Corona mouth-nose protection in a lit classroom“… The suspicion was that one or more burglars were in the school.“ The police arrived with a squad of no less than 5 police cars and 15 police officers. The officers took immediate action with drawn service weapons and bright flashlights, which of course alarmed the neighborhood. Despite the Corona pandemic, a crowd of about 100 people formed in the course of the event, an assembly which would normally have required an official permit.

Brother Oprong opened the window of the classroom despite the aggressive behavior of the officers and showed no intention to escape and although he explained that he was a teacher at the school, that he had the keys to the school, and even the fact that he answered the police query about the names of the school administration and the janitor with no hesitation, the „criminal suspicion“ against him was still far from being dispelled. Two of the officers accompanied him to the teachers‘ room – which proved the teacher’s knowledge of the building – and took down the personal data of his identity papers.  Even that was not enough – Brother Oprong was interrogated and had to state where he was born and how long he had been residing in Germany. Despite the fact that he presented his identity papers, it still took several telephone calls to confirm his identity. He had to endure the entire police operation for over 38 minutes.

This behavior of the Hamburg police towards a Black teacher demonstrates once again the deeply rooted and institutional will of this authority to criminalize Black people. Not only did the police imagine „several burglars“ without concrete actual evidence and launched a large-scale operation – the officers on site both ignored both his willingness to cooperate as well as his local and grounded knowledge of the school building, the staff rooms. They officers compulsively held him suspect despite the fact that he was authorized to be in possession of the school In addition, obviously they doubted the authenticity of his identity papers, which is why they continued to question him about personal details such as his place of birth or the beginning of his stay in Germany, despite the fact that written information was available to them.

How can this be?

Does a Black teacher contradict the „criminalistics experience“ of these police officers so vehemently that his obviously correct statements must appear consistently implausible to them? Is it really professional standard of the Hamburg police to not at least apologize for the „inconvenience“ caused after a threat with a weapon against a wrongly suspected person and an extensive 38-minute interrogation and control measure with confirmation of the correctness of all statements? Or can such an appropriate and expected apology simply be omitted from Black people in general?

The undignified and discriminatory treatment of Brother Oprong cannot be explained without racist stereotypes and the collective will to arbitrarily humiliate and unreasonably treat Black people violently in general. This is exactly how institutionalized racism manifests itself and exactly how the unspeakable collective prejudices are expressed through structurally founded and politically condoned racial profiling by law enforcement agencies.

On the one hand, we are shocked by yet another collective racist attack by the Hamburg police, but on the other hand, we are also somehow relieved that this violent attack on Brother Oprong did not escalate even further or ended up with physical injuries or fatal after the threatened on gun point. The people of our communities feel re-traumatized, unsettled and once again collectively humiliated by this event. It also contributes to this that neither the management, nor the teachers‘ collective of the district school have so far publicly shown solidarity with their colleague or scandalized the incident itself.

We strongly condemn the repeated racist actions of the Hamburg police and expect an appropriate apology from the responsible police officers as well as a public statement of the head of police. From the political leaders of the Interior Department and the Senate, finally, we expect consequences and decisions for sustainable implementation of measures to stop structurally discriminatory police practices, for appropriate anti-racist education and training for all officers and for transparent disclosure of efficiency and proportionality of police measures in general. A reflective culture on errors and a climate of change require a statistical basis and transparent analysis instead of ignorance and a code of silence.

Black Community Coalition for Justice & Self-Defense

Contact: mailto:info@blackcommunitycoalition.de

Co-signers:

BLACK COMMUNITY in Hamburg | BLACK COMMUNITY in Deutschland | ARRiVATi | CECAM e.V. | Alafia – Afrika Festival | ARCA – Afrikanisches Bildungszentrum e.V. | Akonda | African Communities Organisers |AICC – Afro-International Culture Center |Black Lives Matter Hamburg | Black Media Group Germany | Tschobe für Freedom | Initiative in Remembrance of YAYA JABBI | ASUIHA – African Survival in Hamburg | Sierra Leone Community| Naija EndSars Protest Group | Egbe Isedale Ati ilosiwaju omo Yoruba Ev.|Guinea Community initiative|  African Home | Asmaras Refugee Support| Black Students for Justice | TopAfric Radio | African Heritage | Refugee Radio Network | FemcamH e.V. | Lessan e.V. | Sipua Consulting | ISD Hamburg |Initiative in Gedenken an Oury Jalloh | The VOICE Refugee Forum Germany | Karawane für die Rechte von Geflüchteten und Migrant*innen | Sonja Collison

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