Zwei Jahrzehnte systematischer Straflosigkeit über alle Instanzen des deutschen Rechtsstaates entgegen den objektiven Beweisen und wissenschaftlichen Gutachten! Zwei Jahrzehnte konstruierter Schuldzuweisungen, haltloser Kriminalisierung und rassistischer Entmenschlichung! Zwei Jahrzehnte der Schande über Deutschland!
Der brutale Mord an Oury Jalloh in der Dessauer Polizeizelle Nr. 5 am 7. Januar 2005 ist und bleibt ein eindeutiges Sinnbild für institutionellen Rassismus und die systemische Vertuschung staatlicher rassistischer Gewalt in Deutschland. Seit 20 Jahren halten Aktivist*innen, Initiativen, Organisationen und die Zivilgesellschaft den Kampf für Gerechtigkeit aufrecht und weigern sich zu schweigen – auch hier in Hamburg. Dieses 20. Jahr ist mehr, als nur ein Moment des Gedenkens. Es ist ein Moment der Reflexion und Analyse. Gemeinsam werden wir auf das zurückblicken, was im Kampf für Gerechtigkeit erreicht wurde und jene unsäglichen Herausforderungen untersuchen, die uns beim Abbau von systemischem Rassismus, kolonialer Gewalt und staatlicher Unterdrückung weiterhin und kontinuierlich begegnen.
Der Kampf für Gerechtigkeit für Oury Jalloh geht weit über Erinnerung, Verantwortung und Würde hinaus. Es geht darum, eine neue Dynamik aufzubauen, bisherige Fortschritte und Fehler zu reflektieren und nachhaltig gegen systemische Gewalt und Unterdrückung zu mobilisieren. Dieser Aufruf fordert uns alle auf, zusammenzustehen, gegen Ungerechtigkeit aufzustehen und Rechenschaft zu einzufordern.
Schließe Dich uns an, während wir das Vermächtnis ehren und weiterführen, die Gegenwart immer wieder neu konfrontieren und uns auf die Zukunft dieses Kampfes vorbereiten.
Zwei Jahrzehnte der Straflosigkeit müssen endlich ein Ende haben!
Zwei Jahrzehnte der Schande für Deutschland müssen immer weiter angeprangert werden!
Oury Jalloh wird niemals vergessen oder vergeben werden!
Gerechtigkeit für Oury Jalloh!
Gerechtigkeit für alle Opfer systemischer rassistischer Gewalt!
Rechenschaftspflicht für medizinische Fahrlässigkeit gegenüber Menschen Afrikanischer Herkunft in einem ordentlichen Gerichtsverfahren
Am 21. März 2022 starb die 7-jährige Valérie Iyobor in Uelzen, Deutschland, an einem akuten Blinddarmdurchbruch. Ein vermeidbarer Tod, möglicherweise verursacht durch medizinische Fahrlässigkeit im MVZ Hammersteinplatz(*). Valérie litt unter starken Bauchschmerzen, die unserer Ansicht nach klare Anzeichen einer Blinddarmentzündung waren(*). Statt die notwendigen medizinischen Differentialdiagnosetests wie Temperaturmessungen in Achselhöhle und rektal, Blutuntersuchung der Entzündungsparameter oder einen Ultraschall durchzuführen bzw. Valérie hierzu in ein Krankenhaus zu überweisen, empfahl die Kinderärztin ihrer Mutter lediglich, Valérie Wasser und Bananen zu geben. Am Abend desselben Tages starb Valérie qualvoll an einem Blinddarmdurchbruch – einer chirurgisch behandelbaren Erkrankung, wenn sie denn rechtzeitig erkannt worden wäre.
Dieser Fall zeigt, wie ein weit verbreiteter institutioneller Rassismus im Gesundheitswesen fatale Folgen haben kann. Die Familie von Valérie ist überzeugt, dass ihre Symptome auch aufgrund ihrer Hautfarbe nicht ernst genommen wurden.(*)
Zu allem Überfluss hat die Staatsanwaltschaft Lüneburg das Ermittlungsverfahren gegen die verantwortliche Kinderärztin in enger Zusammenarbeit mit deren anwaltlichen Vertretung im August 2024 einfach eingestellt, sodass ihre Familie bisher ohne Aufklärung und Gerechtigkeit geblieben ist.
In der Einstellungsverfügung konstruiert der zuständige Staatsanwalt der Kinderärztin einen strafrechtlich angeblich nicht vorwerfbaren „Diagnosefehler“. Dabei lässt er vollständig unberücksichtigt, dass es bereits an der notwendigen Sorgfalt und Umfänglichkeit bei der Befunderhebung mangelte, um überhaupt eine nachvollziehbare Differentialdiagnose stellen zu können. Dies belegt auch die auffällig mangelhafte Befunddokumentation am Tag der Behandlung, die erst nach der Mitteilung des Todes von Valérie noch nachträglich ergänzt wurde. Trotzdem fehlt in dieser Dokumentation insgesamt eine relevante – auch eine angeblich falsche – Diagnosestellung!
Je öfter tödliche ärztliche Sorgfaltspflichtverletzungen ohne rechtsstaatliche Konsequenzen bleiben, desto mehr Patient*innen werden ihnen zwangsläufig zum Opfer fallen, wenn sie von öffentlicher Strafverfolgung strukturell geschützt werden.
Diese Petition fordert:
Die Wiedereröffnung des Falls Valérie Iyobor, um die Versäumnisse im MVZ Hammersteinplatz und die medizinische Fahrlässigkeit, die möglicherweise zu ihrem Tod führte(*), vollständig gerichtlich aufzuklären.
Rechenschaftspflicht für das MVZ und die verantwortliche Kinderärztin, die Valérie nicht angemessen untersucht und behandelt hat.
Dringende Reformen im deutschen Gesundheitssystem, um rassistischen Stereotypen und Vorurteilen entgegenzutreten und sicherzustellen, dass alle Patient*innen gleichwertig und angemessen behandelt werden.
Wir dürfen dieses Unrecht nicht einfach so hinnehmen!
Generell gilt(*): Valérie’s Tod muss zu Verantwortlichkeit und systemischen Veränderungen im Gesundheitswesen führen!
Bitte unterschreiben Sie diese Petition, um Aufklärung und Gerechtigkeit für Valérie Iyobor zu fordern und sicherzustellen, dass möglichst kein weiteres Kind aufgrund von medizinischer Vernachlässigung – und erst recht nicht im Zusammenhang mit rassistisch konnotierten Vorurteilen sterben muss.
Jetzt unterschreiben und Valéries Familie im Kampf für Gerechtigkeit unterstützen!
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(*)An dieser Stelle hatten wir den Eindruck erweckt, als sei bereits erwiesen, dass der Tod von Valerie auf der Fahrlässigkeit der behandelnden Ärztin beruht. Dies ist nicht der Fall und auch der Grund, warum wir fordern, die Verantwortlichkeit im Rahmen des strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens umfassend aufzuklären.
Accountability for medical negligence against people of African descent in due litigation procedures
On March 21, 2022, 7-year-old Valérie Iyobor died in Uelzen, Germany, of an acute ruptured appendix. An avoidable death possibly caused by medical negligence at the MVZ Hammersteinplatz(*). Valérie suffered from severe abdominal pain, which in our opinion were a clear sign of highly likely appendicitis(*). Instead of performing the necessary medical differential diagnostic tests such as temperature measurements in the armpit and rectum, blood tests for inflammatory parameters or an ultrasound, or alternatively referring Valérie to a hospital for these purposes, the pediatrician simply recommended that her mother should give water and bananas to Valérie. On the evening of the same day, Valérie died painfully from a ruptured appendix – a surgically treatable condition if it had been taken responsibly into account and thus detected in time.
This case demonstrates once again, how widespread institutional racism in the healthcare system can have fatal consequences. Valérie’s family is convinced that her symptoms were not taken seriously because of her skin color(*).
To make matters worse, the Lüneburg public prosecutor’s office, in close cooperation with legal representation of the responsible pediatrician, simply closed the investigation in August 2024, leaving her family without any clarification or justice.
In his order to discontinue investigation, the public prosecutor in charge fabricated a so called „diagnostic error“ for the responsible pediatrician, to which she is allegedly not criminally impeachable. In doing so, he completely ignored the fact that the necessary care and comprehensiveness in the assessment of findings was lacking any base as to establish an orderly differential diagnosis. These circumstances are furthermore demonstrated by the noticeably inadequate documentation of the findings on the day of treatment, with more notes only subsequently added to it the following day, after the notification of Valérie’s death to her. Nevertheless, this documentation is still missing any relevant – including any allegedly incorrect – diagnosis!
The more often fatal medical breaches of duty and care go unpunished, the more patients will inevitably fall victim to them if they are even structurally protected by the public prosecution offices.
This petition demands:
The reopening of the Valérie Iyobor case in order to fully investigate the failures at the Hammersteinplatz MVZ and the medical negligence that possibly led to her death(*).
Accountability for the MVZ and the responsible pediatrician who did neither adequately examine nor treat Valérie.
Urgent reforms in the German healthcare system to counter racist stereotypes and prejudices as to ensure that all patients are treated equally and appropriately.
We cannot simply accept this injustice!
Generally applies(*): Valérie’s death must lead to accountability and systemic changes in our healthcare system!
Please sign this petition to demand clarification and justice for Valérie Iyobor and to ensure that no other child has to die as a result of medical neglect – and certainly not in connection with racially annotated prejudice.
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(*) At this point, we gave the impression that it had already been proven that Valerie’s death was due to the negligence of the doctor treating her. This is not the case and is also the reason why we are calling for responsibility to be fully clarified as part of the criminal investigation.
5 years ago, Brother Tonou-Mbobda was brutally restrained to death in front of the UKE Psychiatric Clinic by security staff of Klinik Logistik & Engeneering GmbH without an actual court order and without supervision of any medical doctor in charge.
On this bitter day for the family, friends and our Black community as a whole, we do not only honour our Brother Tonou-Mbobda, but our thoughts are dedicated especially towards his relatives and the bereaved.
People in mental health crises or in afflicted situations are repeatedly victims of structural violence and institutional discrimination in Germany – too often this violence is fatal and there is regularly no appropriate investigation or propper litigation. Moreover, the victims are generally and reflexively labelled as criminal offenders and „blamed“ responsible for their own deaths in the course of structural cover up of state or other institutions.
Names such as #NDeyeMareameSarr (Aschaffenburg 2001), #DominiqueKoumadiou (Dortmund 2005), #ChristySchwundeck Frankfurt/Main 2011), #AmosThomas (Rohrbach,Bayern 2016), #AmanAlizada (Stade 2019), #MohamedIdrissi (Bremen 2020), #MouhamedLamineDramé (Dortmund 2022) , #LaminTouray (Nienburg/Weser 2024) and many more signify the ongoing deadly violence against people in mental health crises, who were never given professional help or de-escalative empathy, but escalating threats and deadly violence.
When we mourn and commemorate the death of Brother Tonou-Mbobda for the 5th time on Sunday, 21.04.2024, we are also protesting against the structural perpetrator-victim reversal, the systemic cover-up, the ruthless criminalisation of the victims and the habitual impunity for the perpetrators. A system that obviously does’nt seem to be able to draw appropriate consequences from unprofessional mistakes and fatal escalation strategies to bring about change cannot seriously refute the accusation of cross-institutional structural discrimination – then this practises are not only „accepted“, but in principle exactly what is wanted to be executed again and again!
We ask you to join us on this 5th anniversary in front of the Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf – UKE to commemorate our brother Tonou-Mbobda.
Please bring flowers, signs and grave candles to make this commemoration a dignified event.
Vor 5 Jahren wurde Bruder Tonou-Mbobda vor der Klinik für Psychiatrie des UKE durch Security-Mitarbeiter der Klinik Logistik & Engeneering GmbH ohne vorliegenden richterlichen Beschluss und ohne ärztliche Aufsicht brutal in Bauchlage zu Tode fixiert.
Wir gedenken an diesem bitteren Tag für die Familie, Freunde und unsere Black Community insgesamt nicht nur unserem Bruder Tonou-Mbobda, sondern sind in Gedanken insbesondere auch bei seinen Angehörigen und Hinterbliebenen.
Menschen in psychischen Krisen- und Ausnahmesituationen werden in Deutschland immer wieder Opfer struktureller Gewalt und institutioneller Diskriminierung – zu oft endet diese Gewalt tödlich und regelmäßig findet keine angemessene Aufklärung oder gar Strafverfolgung statt. Ganz im Gegenteil werden die zu beklagenden Todesopfer zuerst reflexartig als kriminelle Straftäter*innen abgestempelt und ihnen im Zuge eines strukturellen Schutzes von staatlichen oder anderweitigen Institutionen die „Schuld“ am eigenen Tod zugewiesen.
Namen wie #LaminTouray (Nienburg/Weser 2024) #MouhamedLamineDramé (Dortmund 2022) #MohamedIdrissi (Bremen 2020) #AmanAlizada (Stade 2019) #AmosThomas (Rohrbach, Bayern 2016) #ChristySchwundeck (Frankfurt/Main 2011) #DominiqueKoumadiou (Dortmund 2005) #NDeyeMareameSarr (Aschaffenburg 2001) und noch viele mehr stehen für die anhaltende tödliche Gewalt gegen ausgegrenzte Menschen in psychischen Krisen, denen nicht etwa professionelle Hilfe und Deeskalation widerfuhr, sondern eskalative Bedrohung und tödliche Gewaltanwendung.
Wenn wir am Sonntag, den 21.04.2024 zum 5. Mal den Tod von Bruder Tonou-Mbobda betrauern und ihm gedenken, protestieren wir auch gegen die strukturelle Täter-Opfer-Umkehr, Vertuschung, Kriminalisierung der Opfer und Straflosigkeit für die Täter*innen. Ein System, das nicht in der Lage zu sein scheint, aus den unprofessionellen Fehlern und fatalen Eskalationsstrategien angemessene Konsequenzen zu ziehen und Veränderungen zu bewirken, kann den Vorwurf der institutionsübergreifenden strukturellen Diskriminierung nicht ernsthaft entkräften – dann wird das nicht nur „in Kauf genommen“, sondern wird prinzipiell genau so gewollt und immer wieder praktiziert!
Wir bitten Euch zahlreich an diesem 5. Jahrestag mit uns gemeinsam vor dem Universitäts-klinikum Hamburg-Eppendorf – UKE unserem Bruder Tonou-Mbobda zu gedenken. Bitte bringt Blumen, Schilder und Grablichter mit, damit unsere Gedenkveranstaltung würdevoll und gleichzeitig informativ wirken kann.
4th anniversary of the murder of Brother Tonou Mbobda at UKE Hospital
EN – DE unten
On this 21st of April 2023 we again remember our Brother William Tonou-Mbobda, who was brutally torn from his still young life 4 years ago in front of the UKE psychiatric clinic by a forcible restraint by 3 employees of the UKE security service KLE without judicial order and without medical supervision as well as in disregard of existing guidelines for the protection of patients* against inappropriate and life-threatening use of force. Our thoughts go in these following days until 26.04.2023 especially to the grieving relatives and friends, who have not yet received an appropriate personal apology, nor a comprehensible accountable clarification! (More information at: https://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/?s=mbobda)
The mother has submitted civil action at the Hamburg regional court in December 2022 together with the sister of Brother Tonou Mbobda – the UKE has still not commented on the allegations or provided the court with the necessary medical records despite lawyer and court requests. The inhuman and racist strategy of denial of violations of one’s own duty of care and violent practices towards patients, as well as the deliberate concealment and delay of legal clarification, is now being pursued seamlessly in the civil proceedings following the scandalous discontinuation of the criminal investigation.
Anti-black racism has a continuous and unresolved tradition at the UKE and in Hamburg, at the latest since the implementation of emetic torture against all Black suspects with the well-known case of the murder of Achidi John in 2001, as well as the forced X-ray practice on underage refugees for the purpose of scientifically untenable „age determinations“.
We call on the UKE to finally take a responsible stand and not to continue to willfully drag out the procedure!
Mental illness should not be a death sentence! Being black should not be a death sentence!
We continue to work to dismantle the institutionally fabricated veil of silence, to denounce those responsible by name, and to establish a justice that actually deserves its name – for this must involve not only recognition, but also comprehensible changes to end ableist, racist, and repeatedly deadly practices.
We kindly invite you to keep laying flowers, wreaths, pictures and candles in front of the Psychiatry building (W37) and in the main entrance area of the UKE Hospital at Martinistraße during the period of April 21–26, 2023 to commemorate Brother Tonou Mbobda and the crime committed against him.
#JusticeForMbobda
No JUSTICE – No PEACE! Touch ONE – Touch ALL!
DE
4. Jahrestag der Ermordung von Bruder Tonou Mbobda am UKE
Wir gedenken an diesem 21. April 2023 erneut an unseren Brother William Tonou-Mbobda, der vor 4 Jahren vor der UKE-Psychiatrie durch eine gewaltsame Zwangsfixierung durch 3 Mitarbeiter des UKE-Sicherheitsdienstes KLE ohne richterliche Anordnung und ohne ärztliche Aufsicht sowie unter Missachtung bestehender Richtlinien zum Schutz von Patient*innen vor unsachgemäßer und lebensgefährlicher Gewaltanwendung brutal aus seinem noch jungen Leben gerissen wurde. Unsere Gedanken gehen in diesen folgenden Tagen bis zum 26.04.2023 besonders an die trauernden Angehörigen und Freunde, die bis heute weder eine angemessene persönliche Entschuldigung, noch eine nachvollziehbar verantwortliche Aufklärung erfahren haben! (Mehr Informationen unter: https://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/?s=mbobda)
Die Mutter hat im Dezember 2022 gemeinsam mit der Schwester von Bruder Tonou Mbobda Zivilklage beim Hamburger Landgericht eingereicht – das UKE hat sich trotz anwaltlicher und gerichtlicher Aufforderung bis heute noch nicht zu den Vorwürfen geäußert bzw. dem Gericht die notwendigen Krankenunterlagen zur Verfügung gestellt. Die menschenverachtende und rassistische Strategie der Verleugnung der eigenen Sorgfaltspflichtverletzungen und gewalttätigen Praktiken gegenüber Patient*innen sowie die gezielte Verschleierung und Verschleppung der juristischen Aufklärung wird nach dem skandalöserweise eingestellten strafrechtlichen Ermittlungsverfahren nun auch im zivilrechtlichen Verfahren nahtlos fortgeführt.
Antischwarzer Rassismus hat am UKE und in Hamburg spätestens seit der Durchführung der Brechmittelfolter gegen ausnahmslos Schwarze Verdächtige mit dem bekannten Fall der Ermordung von Achidi John im Jahre 2001 sowie der Zwangsröntgenpraxis an minderjährigen Geflüchteten zwecks wissenschaftlich unhaltbarer „Altersfestsetzungen“ eine kontinuierliche wie unaufgearbeitete Tradition.
Wir fordern das UKE auf, endlich verantwortlich Stellung zu beziehen und das Verfahren nicht weiter mutwillig zu verschleppen!
Psychische Krankheiten sollten kein Todesurteil sein! Schwarzsein sollte kein Todesurteil sein!
Wir arbeiten weiter daran, den institutionell gewobenen Mantel des Schweigens zerreißen, die Verantwortlichen beim Namen nennen und eine Gerechtigkeit herzustellen, die ihren Namen auch tatsächlich verdient – denn diese muss neben der Anerkennung auch nachvollziehbare Veränderungen zur Beendigung der ableistischen, rassistischen und immer wieder tödlichen Praktiken beinhalten.
Wir bitten darum, in der Zeit vom 21–26. April 2023 immer wieder Blumen, Kränze, Bilder und Kerzen vor dem Gebäude der Psychiatrie (W37) und im Haupteingangsbereich der Martinistraße abzulegen und damit Bruder Tonou Mbobda und dem an ihm verübten Verbrechen zu gedenken.
Oury Jalloh was unlawfully arrested, unlawfully detained and shackled,
unlawfully blood drawn, tortured, killed and burned to death by police officers
of the Dessau police station on January 7, 2005. In the course of the
independent investigation by the Initiative in Remembrance of Oury Jalloh, two
other homicide crimes committed by the Dessau police also came to public
attention:
On December 7, 1997, Hans-Jürgen Rose was severely
brutalized at the Dessau police station and subsequently dumped in front of a
house entrance in the close neighborhood – he succumbed to his severe internal
injuries only a few hours later on December 8, 1997
On October 29, 2002, Mario Bichtemann was illegally
taken into custody by Dessau police officers and „found“ dead the
next day in custody cell no. 5 with a fractured skull base and a fatal brain
hemorrhage.
To this day, law enforcement agencies, courts, and state politicians
refuse to acknowledge these crimes and draw appropriate criminal consequences.
The crimes have remained allegedly „unsolved“, unatoned, without
official apologies and without compensation until today!
The brutal, racist murder of brother Oury Jalloh will now be 18 years
ago on January 7, 2023.
In the face of the dehumanizing series of murders in the Dessau police
station and their systematic impunity, we call on all people and especially our
Black and migrant communities to join us in the commemoration demonstration in
Dessau to remember those who died and were humiliated in the Dessau murder
house, to demand official acknowledgement of the crimes and appropriate
prosecution.
The murder, the burning and the previous torture of Oury Jalloh have
long been extensively and scientifically proven by a large number of forensic
reports – what is missing is the constitutional recognition of the facts and
respective consequences.
For 18 years, public prosecutors, courts, and political leaders have
sabotaged the investigation ex officio through untenable hypotheses, through
systematic suppression and destruction of evidence, through purposeful
manipulation of expert opinions and their results, and through deliberate
restriction of the lines of investigation and charges.
The Initiative in Remembrance of Oury Jalloh, on the other hand, has
impressively demonstrated in these 18 years, on the basis of fire reports, file
reports, medical reports and forensic reconstructions, that
Oury Jalloh did not have a lighter and the alleged „evidence“ could not have been on death row
Oury Jalloh must have been at least incapacitated or unconscious or even already dead at the time of the setting of the fire, since neither fire gases in his blood nor stress factors in his urine were detectable
Oury Jalloh received severe head injuries and rib fractures shortly before his death
setting fire to the fireproof mattress without accelerant could not be successful from the point of view of fire physics
the fire pattern from cell no. 5 could not be achieved without the use of fire accelerant – and
that the cell door must probably have been open for the entire duration of the fire.
On Thursday, December 22, 2022, we therefore cordially invite you to an
information event together with the Initiative in Remembrance of Oury Jalloh at
the International Center B5 (Brigittenstraße 5, 20359 Hamburg-St. Pauli) to
inform you about the current state of affairs, to answer your questions and to
organize our joint journey to Dessau.
Oury Jalloh wurde am 7.
Januar 2005 von Polizeibeamten des Polizeireviers Dessau rechtswidrig
verhaftet, rechtswidrig inhaftiert und gefesselt, rechtswidrig Blut abgenommen,
gefoltert, getötet und verbrannt. Im Zuge der unabhängigen Aufklärung durch die
Initiative in Gedenken an Oury Jalloh wurden auch noch zwei weitere
Tötungsverbrechen der Dessauer Polizei bekannt:
Am 7. Dezember 1997 wurde Hans-Jürgen Rose im Polizeirevier Dessau schwerst misshandelt und anschließend in der unmittelbaren Nachbarschaft vor einem Hauseingang abgelegt – er erlag nur wenige Stunden später seinen schwersten inneren Verletzungen am 8. Dezember 1997
Am 29. Oktober 2002 wurde Mario Bichtemann von Dessauer Polizeibeamten rechtswidrig in Gewahrsam genommen und am Tag darauf tot mit einem Schädelbasisbruch und einer tödlichen Hirnblutung in der Gewahrsamszelle Nr. 5 „aufgefunden“
Bis heute weigern sich die Strafverfolgungsbehörden, Gerichte und die Landespolitik, diese Straftaten anzuerkennen und entsprechende strafrechtliche Konsequenzen zu ziehen. Die Verbrechen sind bis heute angeblich „unaufgeklärt“, ungesühnt, ohne offizielle Entschuldigungen und ohne Entschädigung geblieben!
Der brutale,
rassistische Mord an Bruder Oury Jalloh jährt sich am 7. Januar 2023 zum
nunmehr 18. Mal.
Im Angesicht der
menschenverachtenden Mordserie im Dessauer Polizeirevier und deren
systematischer Straflosigkeit rufen wir alle Menschen und insbesondere unsere
Schwarzen und migrantischen Communities dazu auf, mit uns gemeinsam zur
Gedenkdemonstration nach Dessau zu fahren, um den Toten und Gedemütigten des
Dessauer Mordrevieres zu gedenken, die offizielle Anerkennung der Verbrechen
und die entsprechende Strafverfolgung einzufordern.
Der Mord, die
Verbrennung und die vorherige Folter von Oury Jalloh sind längst umfänglich und
wissenschaftlich fundiert durch eine Vielzahl an forensischen Gutachten
bewiesen worden – was fehlt ist die rechtsstaatliche Anerkenntnis der
Faktenlage und entsprechende Konsequenzen.
Seit 18 Jahren
sabotieren Staatsanwaltschaften, Gerichte und politische
Verantwortungsträger*innen die Aufklärung von Amts wegen durch unhaltbare
Hypothesen, durch systematische Beweismittelunterdrückung und -vernichtung,
durch zweckorientierte Manipulationen von Gutachtenaufträgen und –ergebnissen
sowie durch zielgerichtete Einschränkung der Ermittlungsrichtungen und
Anklagepunkte.
Die Initiative in
Gedenken an Oury Jalloh hat in diesen 18 Jahren dagegen anhand von
Brandgutachten, Aktengutachten, medizinischen Gutachten und forensischen
Rekonstruktionen eindrücklich bewiesen, dass
Oury Jalloh kein Feuerzeug hatte und das angebliche „Beweismittel“ nicht in der Todeszelle gewesen sein kann
Oury Jalloh zum Zeitpunkt der Brandlegung zumindest handlungsunfähig bzw. bewusstlos oder sogar bereits tot gewesen muss, da weder Brandgase in seinem Blut, noch Stressfaktoren in seinem Urin nachweisbar waren
Oury Jalloh kurz vor seinem Tod schwere Kopfverletzungen und Rippenbrüche zugefügt bekam
eine Brandlegung an der feuerfesten Matratze ohne Brandbeschleuniger brandphysikalisch nicht erfolgreich sein konnte
das Brandbild aus Zelle Nr. 5 ohne die Verwendung von Brandbeschleuniger nicht erreicht werden kann – und
dass die Zellentür wahrscheinlich die gesamte Brandzeit über offen gestanden haben muss
Am Donnerstag, den
22.12.2022 laden wir Euch deswegen herzlich zu einer Infoveranstaltung
gemeinsam mit der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh in das Internationale
Zentrum B5 (Brigittenstraße 5, 20359 Hamburg-St. Pauli) ein, um Euch zum
aktuellen Stand zu informieren, Eure Fragen zu beantworten und die gemeinsame
Anreise am 7. Januar 2023 nach Dessau zu organisieren.
Statement of an Activist of Self-Organized #AfricansFromUkraine
Speech on Rally at Jungfernstieg August 21st 2022
It’s been 6 months and we are still on the same topic. What is our status? Have we really escaped the war just to meet another kind of war ahead of us? It’s been 6 month since we left Ukraine in an attempt to escape the war and seek help in Germany, just like many Ukrainians. I have friends who are settled and are not passing through what we, as 3rd world nationals, face on a daily basis; the uncertainty, the threats to leave the country, the discrimination we face at the immigration office. They are taking our passports and forcing us into asylum.
We are not asylum seekers, we are refugees of war just like the Ukrainians but I don’t see any of them being forced into asylum. We are students just like the Ukrainians. We invested into the Ukraine. We studied there. We worked there. We have memories there. Our livelihood and properties has been destroyed just like theirs. The Ukrainians came looking for help from Germany, just like us. Were we wrong to believe that we could find help within the borders of Germany?
Keynote speech, Live music, Chants, performance, Traditional drum music, Video clips, Presentations, Live music and DJ
This fundraising event is part of our overall commitment and ongoing efforts for equality and justice through advocacy, public awareness, community care, empowerment and education.