Category Archives: Racist State of Law

Ruhe in Frieden, William Chedjou Noubissi –

Kampf der Gewalt gegen Schwarze und Rassismus in Deutschland

Black Community Coalition for Justice & Self-Defence

William Chedjou Noubissi

Am 11. Juli 2024 haben wir unseren Bruder William Chedjou Noubissi – einen Sohn, Ehemann, Vater von zwei Kindern und Freund innerhalb und außerhalb der kamerunischen Diaspora-Gemeinschaft – auf tragische und brutale Weise durch einen hasserfüllten und bösartigen Gewaltakt in Berlin Gesundbrunnen verloren.

Der denkbar banale Grund war ein Parkplatzstreit!

Unsere Gedanken und unser tiefstes Mitgefühl gelten zuerst den Hinterbliebenen und Freunden, die nun die Last dieses unbegreiflichen und unmenschlichen Mordes tragen müssen.

Der Mörder, ein rassistischer Mensch, erstach kaltblütig einen unbewaffneten Schwarzen aus niederen Motiven. Der Mörder beging nicht nur die abscheuliche Tat, sondern weder er noch seine Familie riefen den Krankenwagen oder halfen William – stattdessen versuchten sie sogar, vom Tatort zu fliehen.

Diese eklatante Gewalt veranschaulicht erneut, dass das Leben von Menschen Afrikanischer Herkunft in der rassistischen Hierarchie allzu oft am niedrigsten steht.

Für uns als Menschen Afrikanischer Herkunft ist dies schockierend, aber nicht außergewöhnlich überraschend in einer Gesellschaft, in der Rassismus gegen Schwarze eine allgemeine Grundeinstellung ist, die nicht zugegeben, sondern heruntergespielt und ignoriert wird. Von all den Intersektionen, die wir kennen und in unserem täglichen Leben durch Diskriminierung erleben, ist die Rassifizierung von Schwarzen Menschen eines der stärksten und hartnäckigsten Vorurteile in allen sozialen Klassen und Gruppen. Dennoch werden seine Existenz und Folgen weithin gewissenlos geleugnet.

Wichtig ist, dass es nicht nur eine Form des Weißen Überlegenheitsanspruches ist, gegenüber Schwarzen rassistisch zu sein. Der Geschichte und der Hierarchie rassistischer Unterdrückung folgend, ist Rassismus gegenüber Schwarzen eine allgegenwärtige Form der Diskriminierung auf der ganzen Welt im Kontext von Sklaverei, kolonialer und neokolonialer Ausbeutung durch implizite Vorurteile und institutionelle Routinen. Die konstruierte Überlegenheit und Ausgrenzung Schwarzer Menschen ist in fast allen Bezugsgruppen mit nicht-schwarzer Identität weit verbreitet – sogar bei anderen Migrant*innen, die selbst rassistischer Diskriminierung ausgesetzt sind.

Wir müssen dieses Problem ein für alle Mal gründlich abschaffen!

Das Konstrukt des Rassismus wird bis heute aufrechterhalten, indem systematisch eine Hierarchie der Privilegien eingeführt wurde, die das Leben Schwarzer Menschen systematisch am meisten abwertet. Dieses tief verwurzelte System sorgt dafür, dass der Rassismus gegen Schwarze Menschen tief in allen gesellschaftlichen Strukturen verankert bleibt und die Art und Weise beeinflusst, wie Schwarze Menschen mit impliziter und expliziter Voreingenommenheit wahrgenommen und folglich behandelt werden.

Das gewalttätige Schweigen aller Institutionen in Deutschland – staatlicher Behörden, Institutionen, Politiker und Medien – spricht dabei Bände.

Warum schweigen diese Organisationen im Angesicht eines so eklatanten Rassismus und der daraus resultierenden Gewalt so beharrlich?

Ihr Schweigen verewigt die systematische Diskriminierung und Gewalt gegen Schwarze Menschen und macht sie zu Komplizen der anhaltenden Ungerechtigkeit. Die respektlose Darstellung von William durch die Medien als „Pizzafahrer“ – anstatt ihn als Menschen, Vater und Mitglied der Gemeinschaft anzuerkennen – ist ein klares Beispiel für diese Verachtung und Entmenschlichung.

Das Problem kann nicht nur auf die tätlichen Akte physischer oder psychischer Gewalt gegen Schwarze Menschen reduziert werden, sondern setzt sich fort in der fehlenden Anerkennung, unangemessenen Strafverfolgung, parteiischen Prozessführung und Verweigerung der statistischen Erfassung von Rassismus gegen Schwarze als eigenständigem Verbrechen.

Die sich wiederholenden Muster der Straflosigkeit zeigen sich in Fällen wie „Gerechtigkeit für Daniel“, „Gerechtigkeit für Valerie“, „Gerechtigkeit für Mouhamed“ oder dem Mord an Oury Jalloh, in denen es trotz eindeutiger Täter*innen noch immer keine angemessene Strafverfolgung gegeben hat. Die Art und Weise, wie in Medien, Politik, Institutionen und Behörden (nicht) mit Rassismus gegen Schwarze umgegangen wird, ist eine wesentliche Grundursache und Ausdruck der Verachtung und Ignoranz, die angeprangert und geändert werden muss.

Wir verurteilen das repressive Vorgehen der Berliner Polizei gegenüber der unmittelbaren Trauer traumatisierter Menschen und dem selbstorganisierten Protest besorgter Schwarzer Menschen am Abend des Mordes in der Böttgerstraße, die von stereotypen Medienberichten begleitet wurden. Statt der zur Schau gestellten egozentrischen Attitüde der Unterdrückung und Schikane wären eher Sensibilität und Respekt gefragt gewesen.

Wir danken unseren Communities, die schnell und effizient eine Krisenreaktion und -intervention organisiert haben, um die Familie zu unterstützen, insbesondere Williams zwei kleine Kinder und ihre Mutter. Ihre Bemühungen sind ein Beweis für unsere Stärke und Einheit in Zeiten der Not.

Wir rufen unsere Schwarzen Communities in Deutschland dazu auf, in dieser Zeit der Trauer und des Kummers weiterhin Unterstützung für die Familie von William Chedjou Noubissi zu organisieren und Solidarität mit ihr zu zeigen. Niemand wird sich unserer Probleme annehmen, wenn wir nicht in der Lage sind, dies gemeinsam selbst zu tun. Verbreiten Sie die Nachricht von der kriminellen Tötung, ehren Sie weiterhin sein Andenken, spenden Sie an die eingerichtete GoFundMe-Kampagne (https://www.gofundme.com/f/william-chedjou-noubissi-decider-le-11072024-a-berlin/donate?source=btn_donate ) und fordern Sie auch andere auf, dies ebenfalls zu tun.

Wir fordern die Berliner Behörden auf, in allen Aspekten des Falles eine ordnungsgemäße Aufklärung und strafrechtliche Verfolgung zu erwirken, einschließlich der Fristen für das Eintreffen des Rettungswagens zur professionellen medizinischen Versorgung.

Wir fordern statistische Datenauswertungen über das Ausmaß von Übergriffen und diskriminierenden Vorfällen gegen Schwarze in Berlin und Deutschland sowie Evaluationen von Antidiskriminierungsmaßnahmen zum Schutz der Rechte und der Würde Schwarzer Menschen.

Anstatt Maßnahmen zur ethnischen Diskriminierung umzusetzen, die sich überproportional gegen Schwarze richten, fordern wir verstärkte Maßnahmen zum Schutz von Schwarzen Menschen, die überproportional häufig gewalttätigen Angriffen ausgesetzt sind.

Wir fordern zusätzlich verstärkte Bemühungen, die historischen Verbrechen gegen Menschen Afrikanischer Herkunft und die bedeutenden Beiträge Schwarzer Menschen und Afrikanischer Länder zur Entwicklung, zum Wohlstand, zum Fortschritt und zur Zivilisation der ganzen Welt wahrheitsgemäß in Bildung und Medien hervorzuheben. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um weit verbreiteten stereotypen Vorurteilen gegenüber Schwarzen Menschen und Afrikaner*innen auch tatsächlich wirksam entgegentreten zu können.

Darüber hinaus fordern wir , dass Gelder aus den polizeilichen Budgets für Racial Profiling zugunsten von schwarzen Gemeinschaftsinitiativen umverteilt werden. Es ist an der Zeit, in Programme zu investieren, die unsere Communities stärken, anstatt den Teufelskreis aus Gewalt und Unterdrückung aufrechtzuerhalten.

Lasst uns unsere Trauer in eine Kraft für den Wandel umwandeln!

Sorgen wir dafür, dass Williams Tod nicht umsonst gewesen ist, indem wir weiterhin und unermüdlich nach Gerechtigkeit streben – nicht nur in seinem Fall, sondern für alle Schwarzen Menschen, die von ähnlichen Tragödien betroffen sind.

Wir müssen uns organisieren und gegen die Straflosigkeit und die Systeme kämpfen, die uns weiterhin Gewalt antun. Es ist an der Zeit, dass jeder Mensch Afrikanischer Herkunft aufsteht und sich für Gerechtigkeit einsetzt.

Wir stehen solidarisch im Kampf für Würde und Gerechtigkeit für alle Menschen Afrikanischer Herkunft.

Wir werden uns organisieren, wir werden nicht nachlassen und wir werden für Gerechtigkeit und Gleichheit für jedes Schwarze Leben sorgen, hier in Deutschland und auf der ganzen Welt.

Ruhe in Frieden, William!

Deine Community erinnert sich an Dich, ehrt Dich und wird unermüdlich Gerechtigkeit für Dich suchen.

Dein Leben war wichtig und wir werden weiter dafür kämpfen, dass die Welt diese Wahrheit kennt und danach handelt.

20. Juli 2024

Black Community Coalition for Justice & Self-Defence

AFRICA UNITY WEEK 2024 (en-de-fr)

DE siehe unten | En français, voir botom

HAMBURG

Africa Unity Week has been an annual event since 2011, dedicated to honoring Africa’s rich and unique heritage and focusing on the African diaspora living in Germany. Scheduled from May 18 to May 25, 2024, it culminates in the celebration of African Liberation Day.
Organized by the AKONDA e.V., Black Community Coalition for Justice & Self-Defence, Tschoobe For Freedom, Alafia Africa Festival and others this initiative aims to unite and support all People of African Descent as they celebrate this significant day.

PROGRAM:

Saturday, May 18th 2024 | 5 PM Opening panel on „Africa and Beyond: Liberation & Justice Struggles“ Discussing that there can be no liberation without collective effort and understanding. Hybrid Online-Panel (Online-Registration required for Zoom-Link)

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Sunday, May 19th 2024 | 2 PM Commemoration with Liberation and Healing songs — Orisa songs and Liberation songs fostering spiritual and communal well-being. Registration required (info@blackcommunitycoalition.de) Venue will be shared through registration

Sunday, May 19th 2024 | Malcom X Day Commemoration — worldwide

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Monday, May 20th 2024 | 1 PM Africa Family Day Fest — A day of joy, Story telling, food and family activities to celebrate African heritage. Face2Face (Registration required)

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Tuesday, My 21st 2024 | 6:30 PM Campaign for Justice „Touch One – Touch All“ — Advocacy and solidarity actions focusing on justice and communal support. Touch One -Touch All! Network Hybrid-Online-Panel – Live-Stream at Facebook and Youtube | Audience and screening at B5 Internationales Zentrum

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Wednesday, 22nd 2024 -|- 5 PM Sister’s Circle with Coffee & African Ethnic Food — An afternoon dedicated to empowering conversations over coffee and delightful dishes. Face2Face – AKONDA Cafe Barmbek°Basch (Wohldorfer Str. 30, 22081 Hamburg)

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Thursday, 23rd 2024 | 10 to 10:10 AM Stand in Power: Silent Picket-Protest — 10 minutes of silence in strike at 10 AM to make a powerful statement on social racial issues. Nationwide , Social media Campaign

Film screening INNER CIRCLE – OUTER CIRCLE (de) Documentary by Wilma Nyari (2024) | 7 PM at B5 Internationales Zentrum

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Friday, 24th 2024 | 3 PM Public Townhall Meeting in front of Hamburg City Hall — Open mike, individual cases and discussions about community issues, racial justice, decolonisation and development plans. Rally – Rathausmarkt

SATURDAY, 25th 2024 | 2 PM AFRICA LIBERATION DAY 2024 Rally – Wandsbeker Marktplatz (22041 Hamburg-Wandsbek)

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DE| En français, voir botom

HAMBURG

Die Africa Unity Week ist seit 2011 eine jährliche Veranstaltung, die sich der Würdigung des reichen und einzigartigen Erbes Afrikas widmet und sich auf die in Deutschland lebende afrikanische Diaspora konzentriert. Die Veranstaltung findet vom 18. bis 25. Mai 2024 statt und findet ihren Höhepunkt in der Feier des Africa Liberation Day. Diese Festwoche wird von AKONDA e.V., Black Community Coalition for Justice & Self-Defence, Tschoobe For Freedom, Alafia Africa Festival und anderen organisiert und zielt darauf ab, alle Menschen afrikanischer Herkunft bei den Feierlichkeiten dieses bedeutenden Tages zu vereinen und zu empowern.

PROGRAMM:

Samstag, 18. Mai 2024 –|– 17:00 Uhr Eröffnungspanel zum Thema „Afrika und darüber hinaus: Unsere Kämpfe für Befreiung und Gerechtigkeit“ Diskussion darüber, dass es ohne kollektive Anstrengungen und ein gemeinsames Verständnis keine Befreiung geben kann. (Online-Anmeldung für Zoom-Link erforderlich)

Sonntag, 19. Mai 2024 | 14:00 Uhr Gedenkfeier mit Liedern der Befreiung und Heilung – Orisa-Lieder und Befreiungslieder zur Förderung des spirituellen und gemeinschaftlichen Wohlbefindens. Anmeldung erforderlich (info@blackcommunitycoalition.de) Der Veranstaltungsort wird durch die Anmeldung bekannt gegeben

Sonntag, 19. Mai 2024 Malcolm X-Tag Erinnerung und Gedenken — weltweit

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Montag, 20. Mai 2024 | 13:00 Uhr Fest zum Tag der Afrikanischen Familie — Ein Tag voller Freude, Geschichtenerzählen, Essen und Familienaktivitäten zur Feier unseres afrikanischen Erbes. Face2Face (Anmeldung erforderlich: info@blackcommunitycoalition.de)

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Dienstag, 21. Mai 2024 | 18:30 Uhr Kampagne für Gerechtigkeit „Touch One – Touch All“ —Interessenvertretung und Solidaritätsaktionen mit Schwerpunkt auf Gerechtigkeit und gemeinschaftlicher Unterstützung. Touch One – Touch All! Netzwerk Hybrid-Online-PanelLive-Stream at Facebook and Youtube | Präsenz und screening: B5 Internationales Zentrum

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Mittwoch, 22. Mai 2024 -|- 17:00 Uhr Schwesternkreis mit Kaffee und afrikanischem Essen — Ein Nachmittag mit belebenden Gesprächen bei Kaffee und köstlichen Gerichten. Face2Face – AKONDA Café Barmbek°Basch (Wohldorfer Str. 30, 22081 Hamburg)

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Donnerstag, 23. Mai 2024 | 10 bis 10:10 Uhr Power-Streik: Stiller Streik-Protest — 10 Schweigeminuten im Streik um 10 Uhr, um eine kraftvolle Erklärung zu sozialen Fragen abzugeben. Bundesweit, Social-Media-Kampagne

Filmvorführung INNER CIRCLE – OUTER CIRCLE (45min/de) – Dokumentarfilm von Wilma Nyari (2024) | 7 PM B5 Internationales Zentrum

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Freitag, 24. Mai 2024 | 15:00 Uhr Öffentliches Townhall Meeting vor dem Hamburger Rathaus — Offenes Mikrophon, Einzelfälle und Diskussionen über Community-Themen, rassistische Diskriminierung, Dekolonisierung und Entwicklungspläne. Kundgebung – Rathausmarkt

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SAMSTAG, 25. Mai 2024 -|- 14:00 UHR AFRICA LIBERATION DAY 2024 Kundgebung – Wandsbeker Marktplatz (22041 Hamburg-Wandsbek)

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FR

HAMBOURG

La Africa Unity Week est un événement annuel depuis 2011, dédié à honorer le patrimoine riche et unique de l’Afrique et à se concentrer sur la diaspora africaine vivant en Allemagne. Prévue du 18 au 25 mai 2024, elle culmine avec la célébration de la Africa Liberation Day. Organisée par AKONDA e.V., Black Community Coalition for Justice & Self-Defence, Tschoobe For Freedom, Alafia Africa Festival et d’autres, cette initiative vise à unir et à soutenir toutes les personnes d’ascendance africaine alors qu’elles célèbrent cette journée importante.

PROGRAMME:

Samedi 18 mai 2024 | 17H00 Panel d’ouverture sur „L’Afrique et au-delà : luttes de libération et de justice“ Discuter du fait qu’il ne peut y avoir de libération sans effort et compréhension collectifs. (Inscription requise pour Zoom-Link )

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Dimanche 19 mai 2024 | 14H00 Commémoration avec chants de libération et de guérison — Chants Orisa et chants de libération favorisant le bien-être spirituel et communautaire. (Inscription requise) Le lieu sera partagé lors de l’inscription

Dimanche 19 mai 2024 | Malcolm X-Day Commémoration mondial

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Lundi 20 mai 2024 | 13H00 Fête de la Journée de la famille en Afrique — Une journée de joie, de contes, de nourriture et d’activités familiales pour célébrer le patrimoine africain. face à face (Inscription requise)

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Mardi 21 janvier 2024 -|- 18H30 Campagne pour la justice „Touch One – Touch All“ — Actions de plaidoyer et de solidarité axées sur la justice et le soutien communautaire. Touchez un – touchez tout! Panel en ligne hybride – Diffusion en direct sur Facebook et Youtube | Présence et projection : Centre International B5

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Mercredi 22 2024 | 17H00 Cercle des sœurs avec café et cuisine ethnique africaine — Un après-midi dédié aux conversations stimulantes autour d’un café et de plats délicieux. face à face – AKONDA Café Barmbek°Basch (Wohldorfer Str. 30, 22081 Hambourg)

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Jeudi 23 2024 | 10H à 10H10 Stand in Power: piquet de protestation silencieux — 10 minutes de silence en grève à 10 heures du matin pour faire une déclaration forte sur les questions sociales et raciales. Campagne nationale sur les réseaux sociaux

Projection du film INNER CIRCLE – OUTER CIRCLE (45min/de) – Documentaire de Wilma Nyari (2024) | 19h Centre International B5

Vendredi 24 2024 | 15H00 Réunion publique de la mairie de Hambourg — Microphone ouvert, cas individuels et discussions sur les enjeux communautaires, la justice raciale, la décolonisation et les plans de développement. RassemblementRathausmarkt

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SAMEDI 25 2024 | 14H00 JOUR DE LIBÉRATION DE L’AFRIQUE 2024 RassemblementWandsbeker Marktplatz (22041 Hambourg-Wandsbek)

5th Rememberance In Honour of Brother Tonou-Mbobda in the UKE

Rally on Sunday, April 21 from 10 am till 12 noon

Venue: UKE Hamburg-Eppendorf, Martinistraße 52 (20251 Hamburg)

https://www.facebook.com/events/790382222626862

5 years ago, Brother Tonou-Mbobda was brutally restrained to death in front of the UKE Psychiatric Clinic by security staff of Klinik Logistik & Engeneering GmbH without an actual court order and without supervision of any medical doctor in charge.

On this bitter day for the family, friends and our Black community as a whole, we do not only honour our Brother Tonou-Mbobda, but our thoughts are dedicated especially towards his relatives and the bereaved.

People in mental health crises or in afflicted situations are repeatedly victims of structural violence and institutional discrimination in Germany – too often this violence is fatal and there is regularly no appropriate investigation or propper litigation. Moreover, the victims are generally and reflexively labelled as criminal offenders and „blamed“ responsible for their own deaths in the course of structural cover up of state or other institutions.

Names such as #NDeyeMareameSarr (Aschaffenburg 2001), #DominiqueKoumadiou (Dortmund 2005), #ChristySchwundeck Frankfurt/Main 2011), #AmosThomas (Rohrbach,Bayern 2016), #AmanAlizada (Stade 2019), #MohamedIdrissi (Bremen 2020), #MouhamedLamineDramé (Dortmund 2022) , #LaminTouray (Nienburg/Weser 2024) and many more signify the ongoing deadly violence against people in mental health crises, who were never given professional help or de-escalative empathy, but escalating threats and deadly violence.

When we mourn and commemorate the death of Brother Tonou-Mbobda for the 5th time on Sunday, 21.04.2024, we are also protesting against the structural perpetrator-victim reversal, the systemic cover-up, the ruthless criminalisation of the victims and the habitual impunity for the perpetrators. A system that obviously does’nt seem to be able to draw appropriate consequences from unprofessional mistakes and fatal escalation strategies to bring about change cannot seriously refute the accusation of cross-institutional structural discrimination – then this practises are not only „accepted“, but in principle exactly what is wanted to be executed again and again!

We ask you to join us on this 5th anniversary in front of the Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf – UKE to commemorate our brother Tonou-Mbobda.

Please bring flowers, signs and grave candles to make this commemoration a dignified event.


#TouchONE_TouchALL – #NoJustice_NoPeace

Justice for Lamin Touray: Immediate Change Demanded

BY THE BLACK COMMUNITY-COALITION FOR JUSTICE AND SELF-DEFENCE AND THE AFRICAN AND AFRICAN DESCENDANT COMMUNITIES IN GERMANY

In a profound state of shock, outrage, and grief, we, the BLACK COMMUNITY-Coalition for Justice and Self-Defence (BCCJSD), alongside the Black, African and African Descendant, Afro German, Indigenous, and POC communities in Germany, are confronted with the stark realities of systemic injustice. This has been tragically highlighted by the events leading to the death of Lamine Touray in Nienburg on March 30, 2024. In a critical moment of mental health crisis, Brother Lamine Touray encountered not the assistance his loved ones desperately sought when reaching out for emergency help but instead was met with excessive force by those called to protect and serve. Despite initial police claims, Lamine had not threatened his girlfriend with a knife — a narrative proven unequivocally false, yet utilized to justify a response so disproportionate that it resulted in eight shots being fired, leading not only to Lamine’s untimely death but also to injuries within the police ranks.

The tragic circumstances surrounding Lamine Touray’s death and the subsequent police response cast a glaring light on deep-seated issues of anti-Black racism and the pervasive, harmful stereotype of the „dangerous Black man.“ Rooted in centuries of racial bias and discrimination, this stereotype continues to endanger Black lives by influencing law enforcement’s perceptions and actions, often resulting in unnecessary and excessive use of force in situations necessitating empathy and assistance. Lamine Touray’s encounter serves as a harrowing reminder of the lethal consequences of such biases. Despite his vulnerable state and the need for mental health support, Lamine’s experience was shaped by entrenched notions of threat and criminality tied to his Black identity.

This event is not isolated but adds to a distressing pattern marked by the deaths of Mouhamed Lamine Dramé in Dortmund in August 2022, and the looming five-year commemoration of Tonou Mbobda’s death at UKE Hospital on April 21st. These incidents collectively underscore the urgent need for comprehensive reform in our approach to mental health crises and policing practices.

The profound delay in securing justice, particularly in cases involving the deaths of Black individuals in Germany, starkly embodies the principle that „justice delayed is justice denied.“ This sluggish progression in addressing and resolving such pivotal matters not only exacerbates the trauma experienced by our communities but also signals a broader systemic failure to afford Black lives equal protection and value on all executive levels. The slow response and extended investigations deepen the sense of injustice and mistrust within the African and African Descendant communities in Germany, highlighting a systemic reluctance, bias or incapacity to promptly and effectively confront the root causes and repercussions of anti-Black racism and police violence. This inaction prolongs the anguish of affected families and communities and perpetuates a cycle of trauma and fear among all Black individuals within these societies.

From repeated and consistant experiences, we fundamentally doubt the system of Police investigating Police or Prosecutions investigating themselves to challenge systemic cognitive dissonance and supremacist ideologies with the authorieties at work in the so called State of Law – where the presumption of innocence is strictly rewarded to perpetraiting officers and pre-judgments regulary allocated to the the victims of state violence and racial discrimination.

Our Unified Call for Action:

1. Comprehensive Support for Lamine Touray’s Family:

We demand immediate and comprehensive support for the family of Lamine Touray, including psychological and grief counseling, legal assistance, and financial support to cover all funeral and memorial expenses. This support should also extend to facilitating any travel and accommodation needs for family members who have come to Germany in their quest for justice and closure.

2. Correction of Misinformation:

We call for the public correction of false narratives surrounding this incident, to restore the dignity of the victim and his family.

3. Direct Dialogue with Authorities:

The family of Lamine Touray must be given opportunities for direct dialogue with investigative authorities and policymakers. This will ensure transparency, allow the family to voice their concerns and questions directly, and engage in the pursuit of justice for Lamine. It is crucial that the family’s voices are heard and respected throughout the investigation and beyond.

4. Community-Led Crisis Intervention:

We advocate for the funding and implementation of community-led programs, prioritizing the expertise of mental health professionals over police intervention in crises.

5. Comprehensive Reform and Education in Policing:

We insist on mandatory, extensive training for all police officers in de-escalation techniques, mental health awareness, and a deep dive into the historical and oppressive origins of policing, particularly its roots in colonialism and slave patrols. Recognizing and addressing this history is crucial for dismantling racial biases and reimagining a policing model that serves and protects all community members with equity and compassion.

As we navigate our collective grief, our resolve for justice, systemic change, and the eradication of racial biases within policing and crisis response systems only intensifies. The tragic killings of Lamine Touray, Mouhamed Lamine Dramé, and Tonou Mbobda are stark reminders of the deep reforms required in our policing and mental health care systems. We stand united in our call to action, seeking clarity, accountability, and justice, and insisting that dignity and humanity guide our society’s approach to the well-being of every individual.

Justice For Lamine Touray

Touch One – Touch All!

Signatories:
BCCJSD
Black Community Hamburg
ARRiVATi
Alafia
Akonda e.V.
Africa Home
Africa Survival in Hamburg
Tschobe for Freedom
Africans From Ukraine
Sisters in Struggle
Black Media Group

GERECHTIGKEIT FÜR LAMIN TOURAY: Sofortige Veränderung

#JUSTICEforLaminTouray

DIE BLACK COMMUNITY-COALITION FOR JUSTICE AND SELF-DEFENCE UND DIE AFRIKANISCHENCOMMUNITIES IN DEUTSCHLAND FORDERN SOFORTIGE VERÄNDERUNGEN

Lamin Touray wurde am 30.03.2024 in Nienburg (Niedersachsen) von Polizeibeamt*innen mit 8 Schüssen exekutiert

In einem tiefen Zustand des Schocks, der Empörung und der Trauer sind wir, die BLACK COMMUNITYCoalition for Justice & Self-Defence (BCCJSD), zusammen mit den Schwarzen, Afrikanischen, Afro-Deutschen, Indigenen und POC-Communities in Deutschland mit den krassen Realitäten der systemischen Ungerechtigkeit konfrontiert. Die Ereignisse, die zum Tod von Lamin Touray am 30. März 2024 in Nienburg führten, haben dies auf tragische Weise erneut verdeutlicht. In einem kritischen Moment einer psychischen Krise erfuhr Bruder Lamin Touray nicht die Hilfe, die seine Angehörigen verzweifelt suchten, als sie sich an den Notdienst wandten, sondern wurde stattdessen von denjenigen, die dazu berufen waren, zu schützen und zu dienen, mit übermäßiger Gewalt angetroffen.

Trotz anfänglicher Behauptungen der Polizei hatte Lamine seine Freundin nicht mit einem Messer bedroht – eine Behauptung, die sich eindeutig als falsch erwies, aber dennoch als Rechtfertigung für eine so
unverhältnismäßige Reaktion diente, dass acht Schüsse abgefeuert wurden, die nicht nur zu Lamins frühem Tod, sondern auch zu Verletzungen in den Reihen der Polizei führten.
Die tragischen Umstände des Todes von Lamin Touray und die anschließende Reaktion der Polizei werfen ein grelles Licht auf tief sitzende Probleme des anti-Schwarzen Rassismus und das
allgegenwärtige, schädliche Stereotyp des „gefährlichen Schwarzen Mannes“. Dieses Stereotyp, das auf jahrhundertelange rassistische Voreingenommenheit und Diskriminierung zurückgeht, gefährdet
weiterhin das Leben von Schwarzen, indem es das Vorgehen der Strafverfolgungsbehörden beeinflusst.
Dies führt oft zu unnötiger und übermäßiger Gewaltanwendung in Situationen, die stattdessen Einfühlungsvermögen und Hilfe erfordern. Die Begegnung mit Lamin Touray ist eine erschütternde Erinnerung an die tödlichen Folgen solcher Vorurteile. Trotz seines verletzlichen Zustands und des Bedarfs an psychosozialer Unterstützung wurde Lamins Erfahrung durch fest verankerte Vorstellungen von Bedrohung und Kriminalität geprägt, die mit seiner Schwarzen Identität zusammenhängen.


Dieses Ereignis ist kein Einzelfall, sondern fügt sich in ein beunruhigendes Muster ein, das durch den Tod von Mouhamed Lamine Dramé in Dortmund im August 2022 und den bevorstehenden fünfjährigen Gedenktag des Todes an William Tonou Mbobda im UKE-Krankenhaus am 21. April gekennzeichnet ist.
Diese Vorfälle unterstreichen die dringende Notwendigkeit einer umfassenden Veränderung unseres Umgangs mit psychischen Krisen und polizeilichen Praktiken.


Die erheblichen Verzögerungen bei der Untersuchung und Rechtsprechung, insbesondere in Fällen, in denen Schwarze Menschen in Deutschland zu Tode gekommen sind, bezeichnen in aller Deutlichkeit
mit dem Slogan „verzögerte Gerechtigkeit ist verweigerte Gerechtigkeit“. Dieses schleppende Voranschreiten bei der Behandlung und Lösung solcher zentralen Angelegenheiten verschlimmert nicht nur die Traumata, die unsere Communities wiederholt und regelmäßig erfahren mussten, sondern offenbaren auch gleichzeitig ein breiteres systemisches Versagen, Schwarzen Leben auf allen Exekutivebenen gleichwertigen Schutz und Wert zu beizumessen. Die schleppende Reaktion und die langwierigen Ermittlungen vertiefen das Gefühl der Ungerechtigkeit und des Misstrauens innerhalb der Afrikanischen Communities in Deutschland und verdeutlichen eine systematische Abneigung, Voreingenommenheit und Unfähigkeit, die Ursachen und Auswirkungen von Anti-Schwarzem Rassismus und Polizeigewalt. Diese Untätigkeit verlängert die Leiden der betroffenen Familien und Gemeinschaften und setzt einen Kreislauf von Trauma und Angst unter allen Schwarzen in diesen Gesellschaften fort.


Aufgrund wiederholter und beständiger Erfahrungen bezweifeln wir grundsätzlich, dass das System der Polizei, die gegen die Polizei ermittelt, oder der Staatsanwaltschaft, die gegen sich selbst ermittelt, die systemische kognitive Dissonanz und die Ideologie der Weißen Überlegenheit in den Behörden, die für den so genannten Rechtsstaat stehen, überhaupt in Frage stellen kann – in dem die Unschuldsvermutung für die Täter strikt beschworen und die Opfer staatlicher Gewalt und rassistischer Diskriminierung regelmäßig vorverurteilt werden.


Unser Aufruf zum gemeinsamen Handeln:

  1. Umfassende Unterstützung für die Familie von Lamin Touray:
    Wir fordern sofortige und umfassende Unterstützung für die Familie von Lamin Touray, einschließlich psychologischer Beratung und Trauerbegleitung, Rechtsbeistand und finanzieller Unterstützung zur
    Deckung aller Beerdigungskosten. Diese Unterstützung sollte sich auch auf die Erleichterung jeglicher Reise- und Unterbringungsbedürfnisse von Familienmitgliedern erstrecken, die in ihrem Streben nach
    Gerechtigkeit und Aufklärung nach Deutschland kommen wollen.
  2. Richtigstellung von Fehlinformationen:
    Wir fordern die öffentliche Richtigstellung falscher Erzählungen über diesen Vorfall, um die Würde des Opfers und seiner Familie wiederherzustellen.
  3. Direkter Dialog mit den Behörden:
    Die Familie von Lamin Touray muss die Möglichkeit zum direkten Dialog mit den Ermittlungsbehörden und politischen Entscheidungsträgern erhalten. Dies wird für Transparenz sorgen, alle und sich für die
    Gerechtigkeit für Lamine einzusetzen. Es ist wichtig, dass die Stimmen der Familie während der gesamten Untersuchung und darüber hinaus gehört und respektiert werden.
  4. Community-basierte Krisenintervention:
    Wir setzen uns für die Finanzierung und Umsetzung von selbstorganisierten und professionsübergreifenden Programmen ein, die der Expertise von Fachleuten aus dem Bereich der psychischen Gesundheit und der jeweiligen Community Vorrang vor dem gewaltbasierten Eingreifen der Polizei in Krisensituationen einräumen.
  5. Umfassende Reform und Ausbildung in der Polizeiarbeit:
    Wir bestehen auf einer obligatorischen, umfassenden Schulung aller Polizeibeamtinnen in Deeskalationstechniken, der Sensibilisierung für psychische Gesundheit und einer eingehenden Auseinandersetzung mit den historischen und unterdrückerischen Ursprüngen von Polizeiarbeit, insbesondere mit ihren Wurzeln im Kolonialismus und in der Sklavenhaltung. Die Anerkennung und Aufarbeitung dieser Geschichte ist von entscheidender Bedeutung, um rassistische Vorurteile abzubauen und ein neues Polizeimodell zu entwerfen, das allen Mitgliedern der verschiedenen Communities mit Gleichbehandlung und Mitgefühl dient und sie unterschiedslos schützt.

Während wir unsere kollektive Trauer bewältigen, wird unsere Entschlossenheit für Gerechtigkeit, systemische Veränderungen und die Beseitigung rassistischer Vorurteile in der Polizeiarbeit und in Krisenreaktionssystemen nur noch stärker. Die institutionellen Tötungen Lamin Touray, Mouhamed Lamine Dramé und William Tonou Mbobda erinnern uns eindringlich daran, dass unsere Systeme für Polizeiarbeit und psychiatrische Versorgung wirklich tiefgreifende Veränderungen benötigen. Wir rufen gemeinsam zum Handeln auf, fordern Klarheit, Rechenschaftspflicht und Gerechtigkeit und bestehen darauf, dass Würde und Menschlichkeit die Richtschnur für den Umgang unserer Gesellschaft mit dem Wohlergehen eines jeden Einzelnen sind.

Gerechtigkeit für Lamin Touray

Touch One – Touch All!

Unterzeichnerinnen:
BCCJSD
Black Community Hamburg
ARRiVATi – Community Care e.V.
Alafia
Akonda e.V.
Africa Home
Africa Survival in Hamburg
Tschobe for Freedom
Africans From Ukraine
Sisters in Struggle
Black Media Group

INFO EVENT & MOBILIZATION To the DEMONSTRATION on January 7th 2023 in DESSAU

OURY JALLOH – THAT WAS MURDER!

(https://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/920/2022/12/2019-12-22_Info-VA-Flyer-B5_EN.png)

Oury Jalloh was unlawfully arrested, unlawfully detained and shackled, unlawfully blood drawn, tortured, killed and burned to death by police officers of the Dessau police station on January 7, 2005. In the course of the independent investigation by the Initiative in Remembrance of Oury Jalloh, two other homicide crimes committed by the Dessau police also came to public attention:

  • On December 7, 1997, Hans-Jürgen Rose was severely brutalized at the Dessau police station and subsequently dumped in front of a house entrance in the close neighborhood – he succumbed to his severe internal injuries only a few hours later on December 8, 1997
  • On October 29, 2002, Mario Bichtemann was illegally taken into custody by Dessau police officers and „found“ dead the next day in custody cell no. 5 with a fractured skull base and a fatal brain hemorrhage.

To this day, law enforcement agencies, courts, and state politicians refuse to acknowledge these crimes and draw appropriate criminal consequences. The crimes have remained allegedly „unsolved“, unatoned, without official apologies and without compensation until today!

The brutal, racist murder of brother Oury Jalloh will now be 18 years ago on January 7, 2023.

In the face of the dehumanizing series of murders in the Dessau police station and their systematic impunity, we call on all people and especially our Black and migrant communities to join us in the commemoration demonstration in Dessau to remember those who died and were humiliated in the Dessau murder house, to demand official acknowledgement of the crimes and appropriate prosecution.

The murder, the burning and the previous torture of Oury Jalloh have long been extensively and scientifically proven by a large number of forensic reports – what is missing is the constitutional recognition of the facts and respective consequences.

For 18 years, public prosecutors, courts, and political leaders have sabotaged the investigation ex officio through untenable hypotheses, through systematic suppression and destruction of evidence, through purposeful manipulation of expert opinions and their results, and through deliberate restriction of the lines of investigation and charges.

The Initiative in Remembrance of Oury Jalloh, on the other hand, has impressively demonstrated in these 18 years, on the basis of fire reports, file reports, medical reports and forensic reconstructions, that

  • Oury Jalloh did not have a lighter and the alleged „evidence“ could not have been on death row
  • Oury Jalloh must have been at least incapacitated or unconscious or even already dead at the time of the setting of the fire, since neither fire gases in his blood nor stress factors in his urine were detectable
  • Oury Jalloh received severe head injuries and rib fractures shortly before his death
  • setting fire to the fireproof mattress without accelerant could not be successful from the point of view of fire physics
  • the fire pattern from cell no. 5 could not be achieved without the use of fire accelerant – and
  • that the cell door must probably have been open for the entire duration of the fire.

On Thursday, December 22, 2022, we therefore cordially invite you to an information event together with the Initiative in Remembrance of Oury Jalloh at the International Center B5 (Brigittenstraße 5, 20359 Hamburg-St. Pauli) to inform you about the current state of affairs, to answer your questions and to organize our joint journey to Dessau.

No JUSTICE – No PEACE

Touch ONE – Touch ALL

BREAK the SILENCE

Community Forum @ Alafia Afrika Festival Hamburg

Diskussionen, Vorträge, Lesungen und Kinderprogramm

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Stellungnahme Mouhamed Lamin Dramé

Stellungnahme

Mouhamed Lamin Dramé

– mit Tränengas und Taser gefoltert und dann von der Dortmunder Polizei erschossen

Der 16-jährige Mouhamed Lamin Dramé war ein unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter aus dem Senegal und am 8. August 2022 in einer so außergewöhnlichen Krisensituation, dass er drohte, sich selbst zu verletzen oder gar zu töten. Zu diesem Zeitpunkt befand er sich in einer stationären Unterbringung in einer Jugendwohngruppe der St. Elisabeth Jugendhilfe an der St. Antonius Kirche in der Dortmunder Nordstadt. Kurz zuvor war er auf eigenen Wunsch wegen psychischer Probleme in einer psychiatrischen Klinik behandelt worden und äußerte sowohl gegenüber seinen Betreuern als auch gegenüber den herbeigerufenen Polizeibeamten seine Suizidabsichten. Er verstand nur wenig oder gar kein Deutsch. Seine Muttersprachen waren Wolof und Französisch.

Wir fragen uns also: Wie und in welcher Sprache hat die Polizei eigentlich kommuniziert, um ihn zu beruhigen und seinen Selbstmord zu verhindern?

Mouhamed starb in einem Kugelhagel aus einer Maschinenpistole. Der Schrecken über den Tod eines so jungen Menschen sollte eigentlich die nationalen Schlagzeilen beherrschen, doch ein Großteil der Reaktionen erscheint eher als „Debatte“ oder Rechtfertigung für die Anwendung tödlicher Gewalt, weil Mouhamed ja ein Messer in der Hand gehalten hat.

Wir verurteilen die allgemeine Medienberichterstattung, die den Ablauf der Ereignisse so verzerrt, als ob die Polizeibeamten Mouhamed als letztmögliches Mittel erschießen „mussten“, weil der Einsatz von Reizgas und Tasern „ihn nicht beruhigen konnten“.

Warum gehörten zu den Einsatzkräften in einer suizidalen Krise keine psychologischen oder psychiatrischen Fachkräfte, oder warum warteten die Polizeibeamten nicht auf solche medizinischen Fachkräfte, die sich angemessen um Mouhamed hätten kümmern können, sondern griffen gleich selbst und im ersten Schritt übertrieben gewalttätig ein, wodurch eine ohnehin schon bestehende Krisensituation noch weiter unprofessionell eskaliert wurde?

Wie können Polizeibeamte ernsthaft „versuchen“ wollen, einen Selbstmord mittels eines chemischen Kampfstoffes („Tränengas“) und einer Elektroimpulswaffe (Taser) zu „verhindern“ und „die Lage zu beruhigen“?

Welche Kompetenzen haben eigentlich Polizeibeamt*innen, die in erster Linie für den Umgang mit Patienten in psychisch kritischen Situationen eingesetzt werden? Ist deren so genannte Amtshilfe eine Lizenz zum gewaltsamen Einschreiten oder gar eine Lizenz zum Töten?

Jede*r Mediziner*in würde für fehlerhafte tödliche Behandlungen von Patient*innen zur Rechenschaft gezogen werden – Polizist*innen jedoch haben eine uneingeschränkte Lizenz zum Verletzen und Töten, sanktioniert durch die staatlichen Behörden und Institutionen, durch Politiker*innen sowie die von den Medien einseitig erzeugte öffentliche Meinung. Es fehlt dabei jede kritische Bewertung von fehlender Kompetenz und Erfahrung sowie jede Verantwortlichkeit und Rechenschaftspflicht. Während „Spekulationen“ über bekannte Tatsachen moralisch und rechtlich „verboten“ seien, gehört die voreingenommene und unreflektierte Konstruktion von angeblichen „Notwehrsituationen“ zur Normalität des öffentlichen Mediendiskurses über polizeiliche Tötungen und deren juristische Aufarbeitung.

Die Anwendung von Gewalt gegen Kinder, Jugendliche und schutzbedürftige Menschen ist jedoch immer ein menschenverachtendes Problem und kann nie und unter keinen Umständen als irgendwie zielführende „Lösung“ angenommen werden!

Unzählige Fälle von Polizeigewalt, rassistisch motivierten Aggressionen und extralegalen Tötungen schutzbedürftiger Menschen durch im Umgang mit psychischen Krisensituationen unzureichend geschulte Polizeibeamte sind ein leider nur allzu bekanntes Phänomen – doch Lernprozesse oder gar eine Fehlerkultur lässt sich in den Behörden leider nirgendwo erkennen. Eher im Gegenteil: der Status Quo ist garantierte Straffreiheit durch alle verfügbaren Mittel und Manipulationen.

Während wir den Verlust von Mouhamed betrauern, teilen wir gleichzeitig auch noch die Trauer, den Schmerz, die Wut und den Kummer über weitere Morde in der jüngsten Vergangenheit:

  1. August – ein 23-jähriger Schwarzer Mann aus Somalia wurde in den frühen Morgenstunden von der Polizei in Frankfurt durch einen Kopfschuss hingerichtet
  2. August – der 48-jährige Jozef Berditchevski, ein stadtbekannter Straßenmusiker russischer Nationalität, wurde in seiner Wohnung von 2 Kölner Zivilpolizisten bei einer Zwangsräumung erschossen
  3. August – ein 39-jähriger Mann in einem offensichtlich psychotischen Zustand wurde von der Polizei Recklinghausen nach Pfeffersprayeinsatz zu Tode fixiert.

Und wir betrauern natürlich auch die vielen schon vorher begangenen Morde an

Kamal Ibrahim – am 3. Oktober 2021 von der Polizei Stade erschossen – 13 Schüsse

Omar K. – erschossen am 28. Mai 2021 von der Hamburger Polizei – 7 Schüsse

Mohamed Idrissi – erschossen am 18. Juni 2020 von der Bremer Polizei – 2 Schüsse

Aman Alizada – erschossen am 17. August 2019 von der Polizei Stade – 5 Schüsse

Adel B. – erschossen am 18. Juni 2019 durch die Polizei Essen – 1 Schuss (durch eine Tür)

Matiullah Jabarkhil – am 13. April 2018 von der Polizei in Fulda erschossen – 12 Schüsse

Diese Liste bedeutet ausdrücklich nicht, dass deutsche Polizeibeamte keine Weißen Menschen in psychischen Krisensituationen erschießen oder anderweitig töten würden – aber sie verdeutlicht eindrücklich, dass die unangemessene und kontraproduktive Exekutionen von verletzlichen Schwarzen Menschen und People of Colour in Krisensituationen durch die Polizei keinerlei rechtliche oder andere institutionelle Konsequenzen haben.

Kein einziger dieser Fälle führte zu strafrechtlichen Anklagen oder auch nur zu einer Disziplinarstrafe für die Beamten. Um künftige Gewaltanwendung zu verhindern und das Vertrauen der Community zu stärken, muss zukünftig Rechenschaft abgelegt werden.

Wir verstehen all diese Fälle als Fälle rassistischer Ungleichbehandlung und rassisch motivierter Brutalität, die tief in unserer institutionellen und systemischen Unterdrückung verwurzelt sind.

Wir verstehen den historischen Kontext und verurteilen die systemische Legalisierung der Entmenschlichung Schwarzen Lebens in deutschen Gesetzen, der deutschen Verwaltung, den deutschen Medien und allgemeinen gesellschaftlichen Praktiken und Verhaltensweisen.

Wir werden nicht zulassen, dass der Tod des 16-jährigen Mouhamed Lamin Dramé umsonst gewesen ist.

Seine Ermordung ist eine ernüchternde Erinnerung an die Notwendigkeit, wieder einmal für den Wert des Schwarzen Lebens in diesem Land kämpfen zu müssen, in dem ein Schwarzes Kind in einer psychischen Krise ungestraft gequält und ermordet werden kann.

Die BLACK COMMUNITY COALITION OF JUSTICE & SELF-DEFENCE fordert alle couragierten zivilgesellschaftlichen Initiativen und Organisationen auf, schnell und konsequent zu intervenieren, um den Mord an Mouhamed rückhaltlos aufzuklären und seiner trauernden Familie Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

Formal fordern wir auch eine gründliche und umfassende Aufarbeitung durch den deutschen Rechtsstaat, wohl wissend, dass wir bisher in allen derartigen Fällen immer wieder schmerzhafte Erfahrungen mit systematischer Rechtsbeugung und Vertuschung machen mussten.

TOUCH ONE  –  TOUCH ALL

Call for solidarity and equal treatment of all refugees of the Ukraine war

Hamburg, March 9, 2022

Call for solidarity and equal treatment of all refugees of the Ukraine war

The war in Ukraine has forced millions of people to flee war-torn areas, and many more are currently either unable to escape the hostilities or are still on the run.

Unfortunately, people of African Descent have experienced racial discrimination, horrific treatment, and violence at the EU’s external and internal borders, and exclusion from public transportation as they have fled. In particular, people of African descent were excluded from intra-Ukrainian train and bus travel and were forced to trek for days with children and in freezing temperatures. Families and circles of friends were sometimes separated or torn apart. At Ukrainian borders, Blacks were prevented from leaving the country for days at a time and were left to fend for themselves without shelter from the cold and wet. Once again Black people face a double-sided sword of war and racism.

Due to this unbearable situation for people of African Descent in war-torn Ukraine, our Black Community Coalition for Justice & Self-Defense joined the rescue action #EvacuateAfricansFromUA, initiated by Asmaras – World e.V.  and the Association of Mandate Bearers of African Descent [VMA] e.V., in collaboration with The African Network of Germany [TANG] e.V..

Within the framework of this rescue operation, we participated logistically and organizationally in the rescue operation by traveling with the bus convoys to the Polish-Ukrainian border and bringing back refugees. In the last three weeks, we have self-organized accommodation, medical consultations, legal advice, crisis intervention, psychological counselling and for African refugees, as well as care for Ukraine war refugees of other origins.

Since the European states offered immediate, unconditional assistance to war refugees from Ukraine right from the beginning only to people with Ukrainian citizenship and people with permanent residence permits in Ukraine, all other war refugees like students or temporary residence permit holders were unequivocally signalled by the border authorities of neighboring states that they were not welcome, would not receive official assistance, and must leave the EU-Schengen area as soon as possible.

The Black Community Coalition for Justice & Self-Defence condemns the unequal treatment of vulnerable people who have all been equally affected by the war in Ukraine and we demand that unconditional and equal protection be distributed regardless of nationality or residence status at the time of the start of the war on February 24, 2022.

Dividing war refugees into groups of those worthy of protection and those groups not worthy of protection is a painful double standard that is neither acceptable nor consistent with universal human rights. The affected and marginalized people have found themselves in this war situation through no fault of their own, and they were all driven out of what they thought was a safe home in Ukraine where they had legalized residency conditions.

The consensual and immediate offer of protection for war refugees with Ukrainian citizenship must be followed by comparable offers of protection for ALL other victims of this European war if the much-invoked European values and principles of humanity and equal treatment are to be taken seriously, especially when war and hardship make it particularly necessary.

Against this backdrop, we take note of the transitional regulation issued by the German government on March 7, 2022, according to which Ukrainian war refugees from third countries are to be temporarily exempted from the requirement of a residence permit until May 23, 2022, although the arbitrary setting of a deadline without reference to the end of the Ukrainian war seems neither appropriate nor comprehensible. What happens after May 23, 2022?

We point out that a temporary exemption is no guarantee for a residence permit – after the deadline expires, there is a risk that registered persons will be obliged to leave the country again or will be forcibly deported. This is not acceptable. It is a shame if the German authorities fail to challenge the violence of migration policy and choose to use citizenship as a racializing weapon.

We draw particular attention to the plight of pregnant women and also children. Children and their families, regardless of their nationality and especially when fleeing war, should be given priority and equal treatment and urgently receive humanitarian assistance, protection and child-friendly housing and education.

We demand

– Residence permits for ALL people affected and displaced by the war in Ukraine

– immediate right to stay for pregnant women, children and families

– immediate and unconditional access to medical and psychological care

– possibilities to receive BAföG or scholarships for ALL students affected by the Ukraine war

– issuance of work and student permits to complete or continue studies

as to enable all people affected by this extraordinary war situation to live a largely self-determined life in Germany.

Students among the non-Ukrainian nationals who had to flee from the war already had to bear and traumatic experiences and financial burdens for their respective studies in Ukraine. We demand the exploration of all possibilities to avoid financial double burdens for normative study access here in Germany and to create regulations for the transitional continuation of their courses of study interrupted by war as well as for the acquisition of the necessary language skills.

The registration of African students and nationals of third countries other than Ukraine who were legally in Ukraine at the time of the outbreak of war should be carried out without forcing them to apply for asylum.

We would like to appeal to all people of African origin and the Afro-diasporic communities national associations, churches, mosques, etc. to join the demands formulated here to the federal and state politicians and to organise together. Refugee work for the most neglected groups needs all of our commitment and networking so that the available resources can be optimally used and coordinated.

We thank Hamburg’s civil society, anti-racist organisations, labour unions, student organisations for the extraordinary solidarity and concrete willingness to help, especially those people who have been racially marginalised alongside the unspeakable traumas of war.

The German government has a responsibility to ensure that ALL refugees not only have safety but also equal access to rebuild their life and heal in dignity. Majority of „Africans Fleeing Ukraine“ can barely survive in Hamburg without self-organised civil society solidarity measures.

The refugee crisis in Ukraine is not only an important opportunity for Germany and Europe to demonstrate its humanitarian values and commitment to the global refugee protection regime, but also a critical moment of reflection. It is a question of political and humanitarian decision-making at the federal and state level as to how the effective and equal protection of all Ukrainian war refugees can be concretely designed and implemented.

This is not the time for legal restrictions and false demarcations. We call for a wholesome ethic of care and responsibility.

Grant full protection to ALL refugees fleeing the war in Ukraine.

Action must be taken NOW!                                                                                    

Touch One -Touch All!

Individuals and organizations who would like to support this appeal, please let us know by mail info@blackcommunitycoalition.de.

 

1st Signatories:

Black Community Coalition for Justice & Self-Defense

Black Community Hamburg

ARRiVATi – Community Care for BPoC

AKONDA – Eine Welt Café Hamburg

Alafia Afrika Festival Hamburg

African Community Organizers

ASUIHA – African Survival in Hamburg

ARCA – Afrikanisches Bildungszentrum Hamburg

Asmara’s World

Black Media Group

Tschoobé For Freedom

 

2nd Signatories

Park Fiction Komitee

 

Repressive prosecution of Sista Oloruntoyin for the #BlackLivesMatter protest in front of the U.S. Consulate on June 5, 2020

Greetings Dear All,

This is to inform that there will be a criminal court case against Sista Oloruntoyin of the Black Community Coalition of Justice & Self-Defence

on 03. February 2022, at 09:00 am,

at courtroom 176

Amtsgericht Hamburg

(Strafjustizgebäude/Criminal Justice Building, Sievekingplatz 3)

Sista Oloruntoyin (LaToya Manly-Spain) faces criminal charges for allegedly “holding a prohibited or unregistered manifestation and rally in spite of ban or police order to disperse in accordance with Paragraph 26 of the law on assemblies”. About 5000 protesters joined in solidarity to send a strong signal across the globe. We are seeing this juridical criminalisation of Sista Oloruntoyin as an attack on the Black Community in Hamburg and all protesters. We call on all civil society groups and organisations to come out in active support and solidarity.

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