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Grußwort von Frau Dr. Pierrette Herzberger-Fofana, MdEP, ARDI

Justice for Mbobda // Gerechtigkeit für William Tonou-Mbobda
BLACK COMMUNITY Coalition for Justice & Self-Defence

Hamburg 30. August. Demo 16 Uhr


Grusswort

Liebe hier Versammelte, Liebe Freundinnen und Freunde,

Der Anlass unserer Versammlung ist sehr traurig, denn wir gedenken des Todes von William Tonou-Mbobda, BWL-Student, der in der Blüte seiner Jahre aus dem Leben gerissen worden ist. Er ruht auf dem Friedhof seiner Heimatstadt in Bayangam, West-Kamerun. Möge er Frieden finden!

Ich möchte die tragischen Umstände seines Ablebens an dieser Stelle nicht erneut nennen. Dies steht mir nicht zu, und zu wiederholen, wovon wir aus Augenzeugenberichten wissen, würde den Schmerz, der uns hier zusammenstehen lässt, nicht mildern. Würde ich aufzählen, welchen Formen der Gewalt William im April letzten Jahres unterlegen ist, würden wir uns einmal mehr krümmen und unsere Kraft vor Bestürzung in den Boden sinken lassen. Ich möchte hier also stattdessen benennen, worauf wir meiner Ansicht nach unserem Fokus legen sollten – in Gedenken an diesen selbstverantwortlichen, jungen Mann, der aktiv ärztliche Hilfe für sich gesucht hat – und den Tod fand.
Sind Hemmschwellen zur Gewalt schneller überschritten, sobald es sich um eine Person mit schwarzer Hautfarbe handelt? Wir wissen die Antwort auf diese Frage.

Wir sind heute hier versammelt, weil wir Gerechtigkeit fordern, Gerechtigkeit für William Tonou-Mbobda, für seine Familie und für diejenigen, die eine solche Tat missbilligen und sich für eine menschenwürdige Gesellschaft einsetzen.

Was ist zu tun? Wir können William nicht zu uns, nicht ins Leben zurückholen. Wir können nicht rückgängig machen, was passiert ist. Worauf ist der Fokus also zu setzen?

Wir können aufstehen! Das tun wir bereits, wir stehen hier und kümmern uns. Wir zeigen unsere Gesichter und finden Worte dafür, dass hingesehen werden muss, dass der Tod eines Menschen unter solchen Umständen nicht einfach so ad acta gelegt werden darf. Wir können das weiterhin tun. Wir können mit aller Kraft immer wieder aufstehen!

Wir können unsere Stimmen erheben! Indem wir im Austausch miteinander stehen und nicht aus Scham- oder Schuldgefühlen rassistische Erfahrungen vor anderen und uns selbst verbergen, können wir dafür sorgen, dass Rassismus nicht weiterhin banalisiert wird. Wir müssen den Mut haben zu sprechen, denn wenn wir nicht sprechen, kann uns auch nicht zugehört werden.

Wir können unsere Rechte einfordern! Tag für Tag, auf unterschiedlichen Wegen, können wir einfordern, dass wir, wir Black People, uns in dieser vielfältigen Gesellschaft in allen Lebenslagen sicher und geschützt fühlen wollen. Dass wir uns sicher und geschützt fühlen können müssen. Dass dies der gesetzliche Auftrag ist!

Wir können, jeder und jede für sich, einstehen für eine Welt, und ich zitiere an dieser Stelle Achille Mbembe, die „befreit ist von der Last der Rasse und des Ressentiments und des Wunsches nach Rache, die jeder Rassismus auslöst.“

Die Leere wird bleiben, die der Tod eines Familienmitglieds hinterlässt, denn nichts auf der Welt, kann ein Menschenleben aufwiegen. Doch zumindest Gerechtigkeit einzufordern, Gerechtigkeit für William und für seine Familie, damit sie Ruhe finden und ihre Trauer aufarbeiten kann, das ist das Ziel unserer heutigen Versammlung.

Ich möchte zum Ende meiner Worte, um eine Schweigeminute für William Tonou-Mbobda bitten. Möge er wissen, dass wir um Gerechtigkeit kämpfen. Und vor allen Dingen: Möge er in Frieden ruhen!
Black Lives Matter!

Dr. Pierrette Herzberger-Fofana, MdEP
Co-Präsidentin von EU-ARDI
(Anti-Racism and Diversity Intergroup)
pierrette.herzberger-fofana@europar.europa.eu

Manifestation #JusticeForMbobdaNOW!

BLACK COMMUNITY COALITION FOR JUSTICE & SELF-DEFENSE

Hamburg, August 14, 2020

The Mbobda family told us that they will not give up the fight for their right to due process of law and for justice for their son and brother. They have a right to a full and public examination of evidence in front of a court with their questions answered about how and why brother Tonou-Mbobda had to die violently.

We stand by the family in their legitimate concern and demand as a matter of public interest a complete and comprehensible clarification of the case in all its dimensions relevant to the rule of law – for reasons of legal security for other Hamburg hospital patients* as well as to provide legal peace for the family and our Black Community.

Family members of Brother Tonou-Mbobda will be present at the protest rally #JusticeForMbobdaNOW on Saturday, August 15, 2020 at Johannes-Brahms-Platz. Let us all send a powerfully united sign into the Black Community that we can and will no longer accept the racist cover-up and impunity of murderous crimes against Black people!

#ENOUGH_is_ENOUGH

#BlackLivesMatter in Hamburg and everywhere!

#TouchONE – #TouchALL

Protestkundgebung #JusticeForMbobda NOW!

BLACK COMMUNITY COALITION FOR JUSTICE & SELF-DEFENSE

Hamburg, 14. August 2020

Die Familie Mbobda hat uns mitgeteilt, dass sie den Kampf für ihr Recht auf ein ordentliches Gerichtsverfahren und für Gerechtigkeit für ihren Sohn und Bruder nicht widerstandslos aufgeben wird. Sie hat ein Recht auf eine umfassende und öffentliche Beweiswürdigung sowie auf die Beantwortung ihrer Fragen dazu, wie und warum Bruder Tonou-Mbobda gewaltvoll sterben musste.

Wir unterstützen die Familie in ihrem berechtigten Anliegen und fordern mit ihr gemeinsam im allgemeinen Interesse der Öffentlichkeit eine vollständige und nachvollziehbare Aufklärung des Falles in all seinen rechtsstaatlich relevanten Dimensionen ein – schon aus Gründen der Rechtssicherheit für andere Hamburger Krankenhauspatient*innen und des Rechtsfriedens für die Familie und unsere Black Community.

Familienangehörige von Bruder Tonou-Mbobda werden auf der Protestkundgebung #JusticeForMbobdaNOW am Samstag, den 15. August 2020 auf dem Johannes-Brahms-Platz anwesend sein. Lasst uns alle gemeinsam ein solidarisches Zeichen in die Black Community senden, dass wir die rassistische Vertuschung und Straffreiheit bei Tötungsverbrechen an Schwarzen Menschen nicht länger akzeptieren können und werden!

#ENOUGHisENOUGH

#BlackLivesMatter in Hamburg und überall!

#TouchONE – #TouchALL

#FREE_ABDUL – AUFRUF ZU PROTEST UND PROZESSBEOBACHTUNG

BLACK COMMUNITY COALITION FOR JUSTICE & SELF-DEFENSE

Hamburg, 12. August 2020

Ein 24-jähriger Afrikaner erlitt erst eine schwere Kopfverletzung im Rahmen einer polizeilichen Maßnahme im Februar 2020 – nun wurde er kürzlich in der Untersuchungshaft am Holstenglacis von Justizvollzugsbeamten misshandelt und erneut am Kopf verletzt.

Wir, die Black Community Coalition for Justice & Self-Defense sind besorgt über die wiederholten gefährlichen Körperverletzungen, die an unserem Bruder Abdul begangen werden. Die körperliche Unversehrtheit und das Leben von Schwarzen Menschen werden in Hamburg immer wieder von Polizisten und auch durch Justizvollzugsbeamte in verantwortungsloser und menschenverachtender Art und Weise gefährdet.

Bruder Abdul wurde im Rahmen einer polizeilichen Maßnahme im Februar am Schanzenpark eine schwere Kopfverletzung mit Schädelbruch und Hirnhautblutung zugefügt, die operativ notversorgt werden musste. Nun ist er am Montag, den 3.August 2020 in der Untersuchungshaft von einem Justizvollzugsbeamten erneut am Kopf verletzt worden – genau an der Stelle, die vorher operiert worden war.

#BlackLivesMatter – auch bei Polizeieinsätzen und in Gefangenschaft!

Um das Leben und die Gesundheit unseres Bruders Abdul besser zu schützen, rufen wir zum öffentlichen Protest bei den zuständigen Behörden der Gefängnisverwaltung und der Justizsenatorin Anna Gallina (Bündnis 90 – Die Grünen) sowie zur Prozessbeobachtung des laufenden Gerichtsverfahrens gegen Bruder Abdul vor dem Amtsgericht Hamburg auf:

Freie und Hansestadt Hamburg – Untersuchungshaftanstalt Hamburg

Holstenglacis 3
20355 Hamburg

Telefon: 040 42829-0 , Fax: 040 42829-345, E-Mail: uhpoststelle@justiz.hamburg.de

 

Behörde für Justiz und Verbraucherschutz

Besucheradresse:                                     Postadresse:

Drehbahn 36                                             Postfach 30 28 22
20354 Hamburg                                        20310 Hamburg

Telefon: 040 40-115, Fax: 040 4273-13245, E-Mail: poststelle@justiz.hamburg.de

 

Nächste Prozesstermine am Amtsgericht Hamburg, Sievekingplatz 3 (Strafjustizgebäude):

21. August 2020 – 09 Uhr (Sprungtermin – nur 15min) – Saal 267

28. August 2020 – 09 – 16 Uhr – Saal 267

09. September 2020 – 11 – 12 Uhr – Saal 297

22. September 2020 – 09 – 16 Uhr – Saal 297

(Änderungen der Termine und Räumlichkeit gerichtlich vorbehalten)

 

Black Community Coalition for Justice & Self-Defense

Kontakt: black_community_hamburg@riseup.net

Sister Oloruntoyin +49157-85508102

Brother Mwayemudza +49176-99621504

Einstellung des Ermittlungsverfahrens ist ein unglaublicher Justizskandal

OFFENER BRIEF AN DIE HAMBURGER ZIVILGESELLSCHAFT

BLACK COMMUNITY COALITION FOR JUSTICE & SELF-DEFENSE

Hamburg, 11. August 2020

Wie wir heute Abend erfahren mussten, hat die Staatsanwaltschaft Hamburg das lange verschleppte Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung mit Todesfolge im Fall unseres Bruders Tonou-Mbobda ohne Erhebung einer Anklage einfach eingestellt.

Es ist nun bald ein Jahr und 4 Monate her, dass Bruder Tonou Mbobda im UKE getötet wurde – einem Ort, an dem er während einer psychischen Erkrankung Zuflucht und Heilung suchte. Zum Zeitpunkt des Angriffs saß er ruhig auf einer Bank, zum Zeitpunkt des Angriffs war er weder bewaffnet noch gewalttätig. Wir glauben, dass Bruder Tonou Mbobda, wenn er weiß gewesen wäre, anders behandelt worden und heute noch am Leben sein könnte.

Wie konnte Bruder Tonou-Mbobda im UKE sterben? Wir müssen die Wahrheit erfahren.

Es ist nun bald ein Jahr und 4 Monate her und die Fragen der Familie, warum der Sohn, Bruder und Cousin William Tonou-Mbobda getötet wurde, sind immer noch unbeantwortet. Das ist ein anhaltendes Trauma. Gleichzeitig aber ist es wiederkehrende Realität tagtäglicher Erfahrung von rassistischer Brutalität und Verachtung für das Leben Schwarzer Menschen in Deutschland, dass diese immer wieder offensichtlich straffrei getötet werden dürfen. Die unfassbare Einstellung des Ermittlungsverfahrens im Angesicht der aktuellen weltweiten Massenproteste der #BlackLivesMatter-Bewegung auch hier in Deutschland und auch hier in Hamburg ist ein Schlag ins Gesicht der trauernden Familie, unserer Black Community hier in Hamburg und weltweit. Sie zeigt einmal mehr eindrücklich, wie berechtigt und notwendig diese Massenproteste sind und bleiben, weil Schwarze Leben auch hier in Deutschland weder zählen, noch einer angemessenen Strafverfolgung würdig erscheinen!

Institutioneller Rassismus und strukturelle Gewalt sind in allen öffentlichen Institutionen so tief verwurzelt, dass selbst in einem führenden Universitätskrankenhaus wie dem UKE ein Schwarzer Patient einfach so und ohne strafrechtliche Konsequenzen getötet werden darf. Wenn die Männer des Sicherheitsdienstes und das Pflegepersonal die damalige Situation im Einklang mit geltenden Richtlinien (insbesondere der S3-Richtlinie der DGPPN zur Vermeidung von Zwang) und unter vorgeschriebener ärztlicher Aufsicht behandelt hätten, wäre Bruder Tonou-Mbobda heute vielleicht noch am Leben.

Die Vertuschungen und Ausreden, die Verschleppung und anhaltende Straffreiheit im Fall Tonou-Mbobda erinnern uns an die vielen Fälle von Oury Jalloh bis Mareame N´deye Sarr in Deutschland, Adama Traoré und Wissam El Yamni in Frankreich, Rocky Bennett und Stephen Lawrence im Großbritannien und viele andere mehr. All diese schrecklichen Vorfälle sind Belege für strukturellen Rassismus und seine systematische Leugnung.  

Unsere Geduld ist am Ende. Genug ist Genug!

Wir fordern Gerechtigkeit, Verantwortung und Rechenschaftspflicht in allen Belangen

Inoffizielle Entschuldigungen und geheuchelte Anteilnahme haben schon vor der unsägliche Einstellung des Ermittlungsverfahrens nicht ausgereicht. Die Institutionen müssen Verantwortung übernehmen und mit jener Last, die wir Schwarzen so lange er- und mittragen müssen, endlich angemessen umgehen. Stattdessen werden sie sich nun bestätigt fühlen in ihrer menschenverachtenden Einschätzung „Alles richtig gemacht“ zu haben, wenn sie einen Schwarzer Menschen getötet haben. Wir sind es leid, aus Menschenverachtung sterben zu müssen. Wir sind es leid, dass Strafverfolgung systematisch unterbunden wird. Wir sind es leid, dass genau dadurch nichts geändert wird. Wir sind es leid, dass Weiße Angestellte und Polizisten ungestraft töten dürfen.

Bruder Tonou-Mbobda‘s Tod darf nicht straffrei bleiben!

Sein Leben darf nicht wegen des Machtmissbrauchs einiger Verantwortlicher entwertet werden.

Wir werden uns nicht zum Schweigen bringen lassen und wir sind nicht allein. Die ganze Welt wird von diesem Fall erfahren und sehen, wie ignorant damit umgegangen wird. Wir sind solidarisch mit der Familie, die diese Folter des Wartens nun noch länger ertragen muss und wir verurteilen die Staatsanwaltschaft Hamburg für die unverantwortliche Einstellung der Strafverfolgung ohne gerichtliche Beweiserhebung.

Wir fordern Gerechtigkeit!

Es ist an der Zeit, das ungestrafte Töten von Schwarzen Menschen endlich zu beenden

Es ist an der Zeit, Bruder Tonou Mbobda Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Ohne die Anerkennung und Einordnung der ganzen Wahrheit, kann es keine Gerechtigkeit geben!

Wir fordern die Hamburger Bürgerschaft und Zivilgesellschaft zum Handeln auf:

– Fordern Sie gemeinsam mit uns eine Anklageerhebung seitens der Staatsanwaltschaft im Fall Tonou-Mbobda ein!

– Sorgen Sie mit uns gemeinsam für die Einrichtung eines unabhängigen, von der Zivilgesellschaft getragenen Ausschusses zur Untersuchung aller Handlungen und Unterlassungen, die zum gewaltsamen Tod von Bruder Tonou-Mbobda geführt haben.

– Sorgen Sie mit uns gemeinsam für ein Verbot von potentiell tödlich endenden Zwangsfixierungen in Bauchlage in der Psychiatrie sowie in der Polizeipraxis und bei Sicherheitsdiensten.

– Sorgen Sie mit uns gemeinsam für mehr und angemessenere Schulungen zu Deeskalation und gewaltfreien Interventionen für Polizeibeamte und städtisches Sicherheitspersonal mit der gesetzlichen Berechtigung zur Anwendung von sogenanntem einfachem(!) Zwang.

Wir rufen Sie dazu auf, die wichtige Arbeit zu leisten und unseren Communities zuzuhören!

Wir rufen Sie auf, dafür Sorge zu tragen, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird, damit der Schutz und die Sicherheit der Menschen im Mittelpunkt stehen und rassistisches Profiling und alle Fälle rassistischer Brutalität effektiv unterbunden werden können.

Der Tod von Bruder Tonou Mbobda ist ein Symbol für ein System, das sich endlich ändern muss!

Unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie Tonou-Mbobda. Wir stehen ihnen in ihrem Kampf für Gerechtigkeit an ihrer Seite.

Black Community Coalition for Justice & Self-Defense

Kontakt: black_community_hamburg@riseup.net

Sister Oloruntoyin – mobil: +49157-85508102

Brother Mwayemudza – mobil: +49176-99621504

Erster Todestag von Bruder William Tonou-Mbobda – Wir klagen an!

#Justice4Mbobda

English below

BLACK COMMUNITY COALITION FOR JUSTICE & SELF-DEFENSE

Hamburg, den 21. April 2020

Wir, die Black Community Coalition for Justice & Self-Defense gedenken an diesem 21. April 2020 unserem Bruder William Tonou-Mbobda, der vor genau einem Jahr durch eine brutale Zwangsfixierung durch 3 Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes KLE am UKE Hamburg ohne richterliche Anordnung gewaltsam aus seinem noch jungen Leben gerissen wurde. Unsere Gedanken sind am heutigen Tag besonders mit den trauernden Angehörigen und Freunden, die bis heute weder eine Entschuldigung, noch eine nachvollziehbare Aufklärung erfahren durften.

Wir erneuern heute nochmals das Versprechen der Black Community Hamburg an die Familie des Ermordeten, dass wir alles in unserer Macht stehende tun werden, um das Verbrechen restlos aufzuklären und Gerechtigkeit herzustellen.

Da von der Staatsanwaltschaft Hamburg bis heute keine Anklage erhoben wurde, ist der aktuelle Stand der Strafverfolgung weder für die Familie, noch für die Öffentlichkeit nachvollziehbar.

Daher klagen wir an seinem ersten Todestag die folgenden Personen, Institutionen und Zustände ersatzweise zivilgesellschaftlich an:

  1. Wir klagen die gewalttätigen Sicherheitsmitarbeiter des UKE-Tochterunternehmens Klinik Logistik & Engineering GmbH an, unseren Bruder Tonou-Mbobda am 21. April 2020 gemeinschaftlich getötet zu haben, indem sie seine Arme in Bauchlage auf dem Rücken fixiert und ihn zumindest teilweise durch ihr Körpergewicht zusätzlich beschwert haben. Damit haben sie einen lagebedingten Erstickungstod des Getöteten bedingt vorsätzlich in Kauf genommen.
  2. Wir klagen die verantwortliche Stationsärztin der UKE-Psychiatrie an, die gewalttätige Zwangsunterbringung von Bruder Tonou-Mbobda ohne Vorliegen eines richterlichen Unterbringungsbeschlusses rechtswidrig angeordnet und im Folgenden nicht ärztlich beaufsichtigt zu haben. Wir klagen sie an, die von Tonou-Mbobda vorgebrachten Bedenken gegen die Einnahme des verordneten Medikamentes wegen nachweislicher allergischer Reaktion nicht ernst genommen zu haben. Darüber hinaus wäre auch der traumatische Verlust seines Bruders durch eine ebenfalls allergische Reaktion auf ein Medikament ein Grund für das Anbieten einer alternativen Behandlungsstrategie gewesen. Zudem klagen wir sie an, den später bei der rechtsmedizinischen Untersuchung festgestellten, schwerwiegenden angeborenen Herzfehler nicht schon bei einer sorgfältigen Aufnahmeuntersuchung zum Ausschluss körperlicher Ursachen seiner psychischen Überforderung diagnostiziert zu haben.
  3. Wir klagen die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am UKE sowie das UKE als Gesamtunternehmen an, den Hinterbliebenen des in ihrer Verantwortung verstorbenen Tonou-Mbobda zu keiner Zeit psychologische Hilfe zukommen gelassen haben. Darüber hinaus erfolgte für die Familienangehörigen keine persönlich nachvollziehbare Erklärung darüber, wie und warum ihr Sohn, Bruder und Cousin hat gewaltvoll sterben müssen. Wir klagen an, dass es bis zum heutigen Tag keinerlei persönlich an die Familie gerichtete bzw. überbrachte Mitleidsbekundung der verantwortlichen Klinik oder des UKE gegeben hat.
  4. Wir klagen das UKE an, öffentlich und unter Verletzung der ärztlichen Schweigepflicht ein stigmatisierendes Bild vom Verstorbenen als „aggressivem Kranken“ gezeichnet zu haben, um die Öffentlichkeit über die eigene Verantwortung für den Tod des Patienten zu täuschen.
  5. Wir klagen die Klinik für Intensivmedizin des UKE an, eine zeitnahe externe rechtsmedizinische Untersuchung und Dokumentation der Verletzungsfolgen trotz ausdrücklichem Hinweis unterlassen zu haben bzw. erst mehrere Tage später veranlasst zu haben.
  6. Wir klagen das Institut für Rechtsmedizin des UKE an, den Auftrag zur Obduktion in leitender Verantwortung von Herrn Prof. Dr. Klaus Püschel trotz Vorliegens eines offensichtlichen Interessenskonfliktes durch die Anstellung im Unternehmen UKE angenommen und durchgeführt zu haben. Darüber hinaus klagen wir Herrn Prof. Dr. Klaus Püschel und sein Obduktionsteam an, einen einseitig ausgerichteten Obduktionsbericht unter vollständiger Auslassung der Diskussion eines naheliegenden lagebedingten Erstickungstodes erstellt zu haben. Diese Unterlassung bestätigt den oben bereits angeklagten Interessenskonflikt sowohl fachlich als auch faktisch.
  7. Wir klagen die Staatsanwaltschaft Hamburg an, die Ermittlungen im Tötungsdelikt Tonou-Mbobda bis zum heutigen Tage ohne Erhebung einer Anklage verschleppt zu haben. Wir klagen die Staatsanwaltschaft weiter an, den Auftrag zur Obduktion an das Institut für Rechtsmedizin am UKE vergeben zu haben, obwohl ein Interessenkonflikt offensichtlich war. Die Beteiligung einer externen Rechtsmedizinerin unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Püschel war weder geeignet noch angemessen, diesen Interessenskonflikt zu beseitigen oder unwirksam zu machen.
  8. Wir klagen das UKE als Gesamtunternehmen an, die effektive Weiterbildung seiner Mitarbeiter*innen zu den Themenbereichen lagebedingter Erstickungstod sowie der S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde „Verhinderung von Zwang“ vom 10.09.2018 unterlassen zu haben. Anders ist sowohl das tödliche Vorgehen der Sicherheitsdienstmitarbeiter am 21.04.2019 gegen unseren Bruder Tonou-Mbobda, als auch die Einschätzungen von UKE-Mitarbeiter*innen zum angeblich „professionellen“ bzw. „angemessenen“ Vorgehen dieser Sicherheitsdienstmitarbeiter nicht zu erklären.
  9. Wir klagen das UKE als Gesamtunternehmen an, kein Interesse an der Bereitstellung von effektiven und geschützten Meldemöglichkeiten wegen rassistischer oder anderer menschenverachtender Vorkommnisse zu haben bzw. ein solches nicht den tatsächlichen Erfordernissen angepasst zu haben. Darüber hinaus klagen wir das UKE an, keinen verantwortungsvollen Mechanismus im Umgang mit medizinisch bedingten Todesfällen oder Schädigungen für Angehörige bereit zu halten, da dieses im vorliegenden Falle nachweislich unterblieben ist.
  10. Wir klagen das UKE als Gesamtunternehmen an, wenn überhaupt ein nur rudimentäres Verständnis von den institutionalisierten Wirkmechanismen von Rassismus und darüber hinaus eine absolut unangemessene Fehlerkultur offenbart zu haben. Das UKE war weder in der Lage angemessen mit dem Tod unseres Bruders Tonou-Mbobda noch mit den Hinterbliebenen und Freunden respektvoll und reflektiert umzugehen.

Unsere Forderungen zum ersten Todestag von Bruder Tonou-Mbobda:

Wir fordern das UKE auf, sich bei den Hinterbliebenen in angemessener und persönlicher Art und Weise für den Tod von William Tonou-Mbobda zu entschuldigen und die entstandenen Kosten für Überführung und Beerdigung des Leichnams zu erstatten.

Wir fordern die Staatsanwaltschaft Hamburg auf, die Anklage nun ohne weiteren Zeitverzug einzureichen bzw. zuverlässig zu erklären, wann eine solche Anklageerhebung stattfinden wird.

Wir fordern Menschen afrikanischer Herkunft auf, am heutigen Tag gemeinsam mit uns unserem Bruder William Tonou-Mbobda und seiner Familie zu gedenken. Wir fordern Euch auf, die Familie in ihrem Kampf für Aufklärung und Gerechtigkeit mit allen Kräften zu unterstützen und diesen Fall über die Grenzen von Deutschland hinaus insbesondere in Afrika bekannt zu machen.

Wir fordern die solidarische Zivilgesellschaft in Hamburg und ganz Deutschland auf, die Kämpfe der Black Communities in Deutschland für die Aufklärung von institutionalisierten Morden an Schwarzen und anderweitig rassifizierten Menschen anzuerkennen und zu unterstützen. Es ist Aufgabe der deutschen Mehrheitsgesellschaft den in ihr, ihren Behörden und Institutionen systemisch wirkenden Rassismus etwa durch Racial Profiling, Sondergesetze und Leistungseinschränkungen für Asylbewerber*innen oder vorurteilsbasierte Rechtsprechungen wirksam zu beenden.

Der gewaltsame Tod von Tonou-Mbobda ist kein Einzelfall!

Dass immer wieder Schwarze Menschen in der Verantwortung oder aufgrund von Verantwortungslosigkeit deutscher Institutionen und Behörden sterben müssen oder schwer verletzt und benachteiligt werden, ist leider bittere Erfahrung unserer Community auch hier in Hamburg seit vielen Jahren:

2001 verstarb Achidi John am Institut für Rechtsmedizin des UKE – er wurde durch das gewaltsame Einfüllen von Brechmittel durch Frau Prof. Dr. Ute Lockemann getötet…

2014 starb Francis Kwame auf den Straßen Hamburgs, nachdem er den Libyenkrieg 2011, die Flucht über das Mittelmeer und die Hoffnungslosigkeit von Italien überlebt hatte…

2016 starb Yaya Jabbi im Justizvollzug Hahnöversand in Hamburg. Die Gefängnisleitung teilte mit, dass sich Yaya selbst durch Erhängen in der Zelle getötet haben soll, obwohl es noch kurz vorher keinerlei Anzeichen dafür gab…

2017 wird der Ghanaer Obang A.A. von einem Zivilpolizisten angeschossen und und dann bis zum Eintreffen des Krankenwagens nach 15min+ später ohne jede Hilfeleistung einfach liegengelassen…

2019 stirbt William Tonou-Mbobda aufgrund einer rechtswidrigen, regelwidrigen und unangemessenen Zwangsfixierung vor der Psychiatrie am UKE…

…und für keinen dieser Toten oder Verletzten wurde bisher irgendjemand zur Verantwortung gezogen!

Touch ONE – Touch ALL

#JusticeForMbobda

Stop Killing Black People!

 

Black Community Coalition for Justice & Self-Defense

Kontakt: Sister Oloruntoyin (+49157-85508102) und Brother Mwayemudza (+49176-99621504)

Unterzeichner*innen:

Black Community Hamburg

African Communities Organizers

AKONDA eine Welt Cafe

Alafia – Africa Festival Hamburg

ARCA – Afrikanisches Bildungszentrum e.V.

ARRiVATi Hamburg

Asuiha / African Survival in Hamburg

Black History Month Hamburg

Black Media Group Germany

CECAM HH e.V. – Civil Engagement of Cameroonians in Hamburg

Initiative in Gedenken an Oury Jalloh

Initiative in Gedenken an Yaya Jabbi

ISD Hamburg – Initiative Schwarze Menschen in Deutschland

Lampedusa in Hamburg

Refugees4Refugees

Sisters in Struggle

The VOICE Refugee Forum

Tschoobé For Freedom Germany


#Justice4Mbobda

First anniversary of the death of Brother William Tonou-Mbobda – We charge!

Hamburg, 21 April 2020

We, the Black Community Coalition for Justice & Self-Defense, commemorate on this 21st of April 2020 our brother William Tonou-Mbobda, who was torn out of his young life by a brutal forced fixation by 3 employees of the security service KLE at the UKE Hamburg without a court order exactly one year ago. Our thoughts today are especially with the grieving relatives and friends, who until today have not been able to receive an apology or a comprehensible explanation.

Today we once again renew the promise of the Black Community Hamburg to the family of our murdered brother that we will do everything in our power to completely clear up the crime and bring justice.

Since the Hamburg public prosecutor’s office has not yet brought charges, the current status of the criminal prosecution is not comprehensible either to the family or to the public.

Therefore, on the first anniversary of his death, we hereby declare a substitute civil indictment of the following persons, institutions and conditions:

  1. We charge the violent security staff of the UKE subsidiary Klinik Logistik & Engineering GmbH of having collectively killed our brother Tonou-Mbobda on April 21, 2020 by fixing his arms on his back in a prone position and making him at least partially additionally burdened by their body weight. In doing so, they deliberately accepted the positional suffocation of the killed person.
  2. We charge the responsible ward physician of the UKE psychiatric ward of having unlawfully ordered the violent forced placement of brother Tonou-Mbobda without a court order for placement and of not having supervised him medically in the following. We charge her of not having taken seriously the reservations Tonou-Mbobda had about taking the prescribed medication because of a proven allergic reaction. In addition, the traumatic loss of his brother due to an allergic reaction to a drug would also have been a reason for offering an alternative treatment strategy. Furthermore, we charge her of not having diagnosed the serious congenital heart defect, which was later discovered during the forensic medical examination, during admission examination as to exclude underlying physical causes for his psychological distress.
  3. We charge the Clinic for Psychiatry and Psychotherapy at the UKE and the UKE as a whole of having never provided psychological assistance to the surviving dependents of Tonou-Mbobda, who died in their care. In addition, no personally comprehensible explanation was given to the family members as to how and why their son, brother and cousin had to die violently. We charge both for the fact, that up to this day there has been no expression of sympathy personally addressed or delivered to the family neither by the responsible clinic nor the UKE.
  4. We charge the UKE of having publicly and in violation of medical confidentiality drawn a stigmatizing picture of the deceased as an „aggressive patient“ in order to deceive the public about its own responsibility for the patient’s death.
  5. We charge the Clinic for Intensive Care Medicine of the UKE of having failed to carry out a prompt external forensic examination and documentation of the consequences of the injury despite explicit notification, or of having arranged for it several days later.
  6. We charge the Institute of Forensic Medicine of the UKE of having accepted and carried out the autopsy order under the leading responsibility of Prof. Dr. Klaus Püschel despite the existence of an obvious conflict of interest due to his employment with the company UKE. In addition, we charge Prof. Dr. Klaus Püschel and his autopsy team of having prepared a one-sided autopsy report with complete omission of the discussion of an obvious situation-related death by suffocation. This omission confirms the conflict of interest already accused above both technically and factually.
  7. We charge the public prosecutor’s office in Hamburg of having delayed the investigation into the Tonou-Mbobda homicide until today without bringing charges. We further charge the public prosecutor’s office of having awarded the contract for the autopsy to the Institute of Forensic Medicine at the UKE, although a conflict of interest was obvious. The involvement of an external forensic physician under the direction of Prof. Dr. Püschel was neither suitable nor appropriate to eliminate or render ineffective this conflict of interest.
  8. We charge the UKE as a whole of having failed to provide effective further training for its employees* on the subject of situation-related asphyxiation and the S3 guideline of the German Society for Psychiatry and Psychotherapy, Psychosomatics and Neurology „Prevention of Coercion“ dated 10 September 2018. There is no other explanation for the fatal action of the security service employees on 21.04.2019 against our brother Tonou-Mbobda, nor for the assessments of UKE employees* on the allegedly „professional“ or „appropriate“ action of these security service employees.
  9. We charge UKE as a whole of not having any interest in providing effective and protected reporting facilities for racist or other inhuman incidents or of not having adapted such reporting facilities to actual requirements. In addition, we charge UKE of failing to provide a responsible mechanism for dealing with medically-related deaths or injuries to relatives, as there is evidence that it failed to do so in this case.
  10. We charge the UKE as a whole of having revealed, if at all, only a rudimentary understanding of the institutionalised mechanisms of racism and, beyond that, an absolutely inappropriate culture of error. The UKE was neither capable to deal with the death of our brother Tonou-Mbobda appropriately, nor with the bereaved and friends in a respectful and reflective manner.

Our demands on the first anniversary of the death of Brother Tonou-Mbobda:

We request the UKE to apologize to the bereaved in an appropriate and personal manner for the death of William Tonou-Mbobda and to reimburse the costs incurred for the transfer and burial of the body.

We call on the Hamburg public prosecutor’s office to now file the indictment without further delay or to reliably state when such an indictment will take place.

We call on people of African origin to join us today in commemorating our brother William Tonou-Mbobda and his family. We ask you to support the family in their fight for enlightenment and justice with all your strength and to make this case known beyond the borders of Germany, especially in Africa.

We call upon the solidary civil society in Hamburg and throughout Germany to recognize and support the struggles of the Black Communities in Germany for the elucidation of institutionalized murders of blacks and other racialized people. It is the task of the German majority society to effectively put an end to the racism systemically active in it, its authorities and institutions, for example through racial profiling, special laws and restrictions on benefits for asylum seekers* or prejudicial legal decisions.

The violent death of Tonou-Mbobda is not an isolated incident!

The fact that time and again black people have to die in the responsibility or because of the irresponsibility of German institutions and authorities, or are severely injured and disadvantaged, is unfortunately a bitter experience of our community here in Hamburg for many years:

In 2001 Achidi John died at the Institute for Forensic Medicine of the UKE – he was killed by Prof. Dr. Ute Lockemann by forceful administration of an emetic…

In 2014 Francis Kwame died on the streets of Hamburg after surviving the Libyan war in 2011, the flight across the Mediterranean and the hopelessness of Italy…

Yaya Jabbi died in 2016 in the Hahnöversand prison in Hamburg. The prison authorities announced that Yaya killed himself by hanging himself in his cell, although there were no signs of this shortly before…

In 2017 the Ghanaian Obang A.A. is shot by a civilian policeman and then simply left without any help until the ambulance arrives only after 15min+ later…

In 2019 William Tonou-Mbobda dies due to an illegal, irregular and inappropriate coercive fixation in front of the psychiatric ward at UKE…

…and no one has yet been held accountable for any of these deaths or injuries!

Touch ONE – Touch ALL

#JusticeForMbobda

Stop Killing Black People!

 

Black Community Coalition for Justice & Self-Defense

Contact: Sister Oloruntoyin (+49157-85508102) and Brother Mwayemudza (+49176-99621504)

Signatories*:

Black Community Hamburg

African Communities Organizer

AKONDA – One World Cafe

Alafia – Africa Festival Hamburg

ARCA – African Education Centre e.V.

ARRiVATi Hamburg

Asuiha / African Survival in Hamburg

Black History Month Hamburg

Black Media Group Germany

CECAM HH e.V. – Civil Engagement of Cameroonians in Hamburg

Initiative in Remembrance of Oury Jalloh

Initiative in Remembrance of Yaya Jabbi

ISD Hamburg – Initiative Black People in Germany

Lampedusa in Hamburg

Refugees4Refugees

Sisters in Struggle

The VOICE Refugee Forum

Tschoobé For Freedom Germany

Heute: Kommt zur Urteilsverkündung vom Fall Juliet

Gestern, am 31. Juli 2019, nahmen wir uns mit der Demonstration zum Pan-Afrikanischen Frauentag die Straßen!
Circa 200 Menschen zogen vom Gerichtsgebäude an den Hamburger Messehallen durch die Innenstadt und verurteilten jede Gewalt gegen Afrikanische Frauen* und Familien.
Mit lautstarken Sprechchören, mehreren Bannern, Plakaten, Gesängen und Redebeiträgen feierten wir den Widerstand Afrikanischer Frauen gegen brutale Unterdrücker auf der ganzen Welt und hielten unsere ermordeten Schwestern, Mütter, Freiheitskämpferinnen und Heldinnen in Ehren. Wir betonten heute einmal mehr und umso deutlicher die untrennbare Verbundenheit des Kampfes um die komplette Befreiung Afrikas mit der Befreiung der Frauen!

Viele der Aktivist*innen waren schon seit früh morgens unterwegs, vor und im Gericht, um wie in den letzten Wochen und Monaten den Prozess gegen den Mörder von Juliet zu beobachten, sich zu solidarisieren und den Kampf gegen die Gewalt und gezielte Ermordung von Frauen* zu stärken.
Heute, Donnerstag um 14:30 Uhr findet die Urteilsverkündung im Gerichtsgebäude am Sievekingsplatz 3 statt. Kommt und unterstützt die Familie!

Organisiert euch! Lasst uns für einander einstehen, zusammen eine starke Black Community aufbauen und jede Form von Ausbeutung und Unterdrückung verurteilen!

#keinemehr
TOUCH ONE – TOUCH ALL!

Gedenkfeier Tonou Mbobda: Dankeschön [DE, FR, EN, AR]

Liebe Mitstreiter*innen,

Liebe Unterstützer*innen,

anlässlich der bevorstehenden Beisetzung des getöteten Bruders TONOU MBOBDA sind wir erneut am 23.06.2019 im Internationalen Kulturzentrum KAMPNAGEL (Jarrestr. 20, Hamburg) zusammengekommen, um öffentlich und würdig Abschied von IHM zu nehmen. 

An diesem bewegenden Abend wurde in mehreren Redebeiträgen und mit zahlreichen musikalischen bzw. kulturellen Darbietungen an das Leben und den Tod von TONOU MBOBDA erinnert.

Wir danken allen Besucher*innen und Gästen sowie den zahlreichen solidarisierenden Einzelpersonen, Vereinen und Organisationen. Insbesondere danken wir:

  1. den Familienangehörigen für ihre Präsenz trotz der Trauer.
  2. Aretha Schwarzbach-Apithy für den starken Redebeitrag.
  3. den Vereinen (Initiative in Gedenken an Oury Jalloh, Afrika United Sport Club, Africa Unite Collective Study, Hajusom, CECAM e.V, Solidaritätsinitiative mit Black Community in Hamburg      der Kurdisch-Türkischen Gruppe) für die Unterstützung.
  4. allen Bands (The Light Family Band, PANTA, Angelina Akpovo & Yakuwumbu, Lampedusa Moongroove) für die Musik und Performances.

An dem Abend wurden 627,49 Euro an Spenden gesammelt.

Die Gedenkfeier, an der mehr als 300 Gästen teilnahmen, bekräftigte, wie auch die bisherigen Veranstaltungen, die große Resonanz, die der Fall TONOU MBOBDA in der breiten Gesellschaft findet. So eine Resonanz war, ist und wird ohne den Beistand von Schwestern, Brüdern, Mitstreiter*innen und Unterstützer*innen nicht möglich. Deshalb begrüßt die Black Community in Hamburg den bisherigen Beistand und appelliert an noch mehr Unterstützung. Denn der Weg vor uns ist noch lang.

Gemeinsam sind wir stark!

Gemeinsam sind wir unbesiegbar!

Lasst uns für einander kämpfen!

 

[FR]

Chèr*es sœurs et frères,

Chèr*es alliés et alliées, 

Chèr*es partisans et partisanes,

à l’occasion des funérailles prochaines du frère TONOU MBOBDA assassiné, nous nous sommes réunis de nouveau le 23.06.2019 au Centre Culturel International KAMPNAGEL (Jarrestr. 20, Hambourg) pour lui faire publiquement et dignement nos adieux.

Au cours de cette soirée très émouvante, la vie et la mort de TONOU MBOBDA ont été commémorées à travers de nombreux discours et performances musicales et culturelles.

Nous remercions tous les visiteurs et visiteuses, les invite(é)s ainsi que toutes les nombreuses personnes, associations et organisations solidarisantes. En particulier, nous tenons à remercier :

  1. les membres de la famille pour leur présence malgré le deuil.
  2. Aretha Schwarzbach-Apithy pour son discours émouvant.
  3. les associations et initiatives (Initiative à la mémoire d’Oury Jalloh, Afrika United Sport Club, Africa Unite Study Collective, Hajusom, CECAM e.V., Solidarity Initiative with Black Community in Hamburg du Kurdistan-Turquie Group) pour leur soutien.
  4. les bands (The Light Family Band, PANTA, Angelina Akpovo & Yakuwumbu, Lampedusa Moongroove) pour la musique et les performances. 

627,49 euros de dons ont été collectés à cette soirée.

La cérémonie de commémoration, à laquelle ont assisté plus de 300 personnes, ainsi que les événements précédents, a confirmé le grand intérêt que le cas TONOU MBOBDA a suscité dans le grand public. Un tel intérêt n´était, n´est et ne serai pas possible sans l´assistance des frères, sœurs, allie(é)s, partisans et partisanes. Ainsi la communauté noire de Hambourg salue le soutien apporté jusqu´á présent et lance un appel en faveur d’un soutien encore plus fort. En effet le chemin devant nous est encore très long.

Ensemble, nous sommes forts !

Ensemble, nous sommes invincibles !

Battons-nous les uns pour les autres !

 

[EN]

Dear sisters and brothers,

Dear fellow campaigners,

Dear supporters,

we gathered together again at the memorial service for our murdered brother Tonou Mbobda on 23.06.19 in the International Cultural Center KAMPNAGEL (Jarrestrasse 20, Hamburg) to say farewell to him publicly and dignifiedly.

On this soul-stirring evening, several speeches were delivered and numerous musical and cultural artists performed in remembrance of the life and death of TONOU MBOBDA.

We thank all visitors and guests as well as the numerous solidarity individuals, associations and organizations. In particular we thank:

  1. the family members for their presence despite their grief.
  2. Aretha Schwarzbach-Apithy for her powerful speech.
  3. the associations and initiatives (Initiative in memory of Oury Jalloh, Africa United Sports Club, Africa Unite Collective Study, Hajusom, CECAM e.V, solidarity initiative with Black Community in Hamburg and the Kurdish-Turkish group) for their support.
  4. the bands (The Light Family Band, PANTA, Angelina Akpovo & Yakuwumbu and Lampedusa Moongroove) for their musical and cultural performances.

That evening, 627.49 euros were collected in donations.

The commemoration, attended by more than 300 guests, as well as the previous related events, confirms the great resonance that the TONOU MBOBDA case finds in broader society. Such a response was, is and would not be possible without the assistance of sisters, brothers, comrades and supporters. That is why the Black Community in Hamburg salutes the previous assistance and appeals to even more support for the long path ahead.

Together we are strong!

Together we are invincible!

Let’s fight for each other!

 

[AR]

الأخوات والأخوات الأعزاء ،
 
زملائي الأعزاء 
 
أيها المؤيدين الأعزاء 
 
اجتمعنا مرة أخرى في الاحتفال التذكاري لأخينا المقتول تونو مبوبدا في 23.06.19 في المركز الثقافي الدولي KAMPNAGEL 
Jarrestrasse 20 , Hamburg 
 أن نقول له وداعًا علنيًا وبكرامة.
 
في هذه الأمسية المثيرة ، تم إلقاء العديد من الخطب وأدى العديد من الفنانين الموسيقيين والثقافيين في ذكرى حياة وموت الأخ تونو مبوبدا
 
نشكر جميع الزوار والضيوف وكذلك العديد من الأفراد والجمعيات والمنظمات التضامنية.
 
على وجه الخصوص نشكر:
 
أفراد الأسرة لوجودهم رغم حزنهم.
أريثا شوارزباخ-آبيثي بسبب خطابها القوي.
مبادرة الجمعيات في ذكرى Oury Jalloh ، نادي Africa United Sports ، Africa Unite Collective Study ، Hajusom ، CECAM e.V ، و المجموعة التركية الكردية لمبادرة تضامنهم من المجمتع الأسود في هامبورغ و شكر 
لفرقة The Light Family Band و PANTA و Angelina Akpovo و Yakuwumbu و Lampedusa Moongroove لعروضهم الموسيقية.
 
في ذلك المساء ، تم جمع 627.49 يورو من التبرعات.
 
ويؤكد الاحتفال الذي حضره أكثر من 300 ضيف ، بالإضافة إلى الأحداث السابقة ذات الصلة ، صدىًا كبيرًا تجده قضية تونو مبوبدا في المجتمع الأوسع. كان هذا الرد ، ولن يكون ممكناً ، دون مساعدة من الأخوات والإخوة والرفاق والمؤيدين. وهذا هو السبب في أن الجماعة السوداء في هامبورغ تحيي المساعدة السابقة وتناشد تقديم المزيد من الدعم للطريق الطويل إلى الأمام.
 
معا نحن اقوياء!
 
معا لا نُقهر !
 
دعونا نقاتل من أجل بعضنا البعض!
 
 
المس بلمسة واحدة
 
بركات الأجداد
 
المجمتع الأسود  في هامبورغ
 
المجتمع الأسود في ألمانيا
 
ل

Touch one – Touch all

 

Mit Segen der Ahnen*innen

Black Community in Hamburg 

Black Community in Germany

Review: Abschiedsabend

Am Sonntag, den 23. Juni 2019 fand ein Abschiedsabend für unseren Bruder William Tonou-Mbobda statt.
Der Abschied war mit ca. 300 Besucher*innen gut besucht und für alle Beteiligten eine sehr berührende und emotionale Veranstaltung.

Die Familienangehörigen bedankten sich bei allen für die menschliche und finanzielle Unterstützung und Begleitung der Familie durch diese schwere Zeit des Verlustes und der Ungewissheit, die noch immer nicht zu Ende ist. Die Familie wünscht sich durch weitere Untersuchungen Gewissheit über den genauen Todeszeitpunkt ihres Sohnes, Bruders, Cousins und Neffen, damit die Jahrestage seines gewaltvollen Todes künftig auch ein verlässliches Datum haben können.

Die Organisator*innen der Black Community Hamburg bedanken sich bei allen, die diesen Abend möglich gemacht, emotional bereichert und dokumentiert haben – insbesondere bei:
Kampnagel – Internationales Zentrum für schönere Künste für die Räumlichkeiten, Technik und Personal,
Aretha Schwarzbach-Apithy für die Keynote,
bei allen Redner*innen, Vereinen und Initiativen für ihre Beiträge,
und natürlich bei allen Künstler*innen für ihre inspirierenden Auftritte:
The Light Family Band
Lampedusa Moongroove
PANTA und
Angelina Akpovo & Yakawumbu

Die Spendeneinahmen des Abends zugunsten der Beerdigungsfeierlichkeiten in Kamerun beliefen sich auf 630 €.

Spenden für die Beisetzung und Familienbelange können auch weiterhin bitte direkt an:
Arca – Afrikanisches Bildungszentrum e.V.
Hamburger Volksbank
IBAN: DE 77 2019 0003 0002 372010
Verwendungszweck: #JusticeForMbobda
überwiesen werden.

Wir sagen herzlichen Dank!

TOUCH ONE – TOUCH ALL!

Obduktionsbericht freigegeben

VIELEN DANK!

Unsere Kampagne zur Herausgabe des Obduktionsberichts gegenüber der Oberstaatsanwaltschaft und dem Institut für Rechtsmedizin ist ein voller Erfolg gewesen. Durch unsere zahlreichen Aktionen haben wir deutlich gemacht, daß die wir nach der rassistisch motivierten Tötung unseres Bruders TONOU MBOBDA am 21.04.2019 auf dem Gelände des Universitätskrankenhaus Eppendorf nicht einfach zur Tagesordnung zurück kehren werden.

Der Obduktionsbericht wurde zwischenzeitlich freigegeben und den Rechtsbeiständen der Familie von TONOU MBOBDA zugänglich gemacht.

Wir bedanken uns bei den Mitgliedern der Black Community, den solidarischen Gruppen und individuellen Personen die uns auf dem Weg zu diesem Meilenstein unterstützt haben.
Keep up the good work! Die Black Community braucht weiterhin die Unterstützung bei diesem Kampf.

Black Community in Hamburg
blackcommunityhamburg.blackblogs.org
Facebook: Justice For Mbobda
www.betterplace.org/de/projects/70409-justiceformbobda