Category Archives: Black Community Hamburg

Offener Brief Afrikanischer und Internationaler Kriegsgeflüchteter aus der Ukraine

WIR SIND AFRIKANISCHE UND INTERNATIONALE STUDENT*INNEN UND GEFLÜCHTETE AUS DEM KRIEG IN DER UKRAINE

Wie Millionen ukrainischer Bürger*innen waren wir gezwungen, aufgrund des Krieges in der Ukraine seit Februar 2022 um unser Leben zu fliehen – wir sind Geflüchtete dieses Krieges und mussten unser Hab und Gut, unsere Häuser und Wohnungen, unser Studium und andere Formen des friedlichen Lebens in der Ukraine sowie unsere Investitionen und Gebühren für unsere zukünftige Ausbildung und Perspektiven zurücklassen – einige von uns wurden von Freund*innen und geliebten Menschen getrennt und einige mussten sogar mit ansehen, wie diese gewaltsam getötet wurden …

Im Gegensatz zu diesen Millionen von ukrainischen Staatsbürger*innen wurden viele von uns während der gesamten Flucht diskriminiert – wir wurden ausgeschlossen und sogar aus den öffentlichen Verkehrsmitteln gedrängt, wir wurden aufgegriffen und in abgelegenen Wäldern ausgesetzt, wir wurden an den Grenzen daran gehindert, das vom Krieg erschütterte Land zu verlassen, ohne Schutz vor den eisigen Temperaturen und einige von uns starben ungeschützt vor der Kälte bei Tag und Nacht. Wir wurden an den EU-Grenzen sofort aufgefordert, in unsere jeweiligen Herkunftsländer zurückzukehren – ohne Rücksicht auf die gegebene Situation und ohne Zugang zu den temporären Geflüchtetenschutzmaßnahmen …

Der EU-Rat verkündete sehr schnell, dass ukrainischen Staatsbürger*innen im Rahmen des vorübergehenden Schutzes für Kriegsgeflüchtete uneingeschränkter Schutz innerhalb des EU-Gebietes gewährt wird, einschließlich des bedingungslosen Zugangs zu sozialer und medizinischer Versorgung, Arbeit und Bildung. Später verkündete derselbe EU-Rat sogar, dass „ALLEN MENSCHEN, die vor dem Krieg fliehen, Schutz und Zugang zur EU, zu Gesundheit, Bildung, Arbeit und Aufenthalt gewährt wird – unabhängig von ihrer Nationalität, Ethnie oder Hautfarbe“ …

Trotz dieser eigentlich eindeutigen Aussage gab es aber sofort Ausgrenzungen von genau diesem bedingungslosen Schutzstatus für Kriegsgeflüchtete, formuliert entlang genau jener Nationalitäten, Ethnien und Hautfarben von ein und denselben Sprecher*innen des EU-Rates für jene Kriegsgeflüchteten, die nicht die ukrainische Staatsbürgerschaft besitzen, bzw. keinen ukrainischen Daueraufenthalt oder Verwandte einer der beiden ersten Kategorien haben …

Was wir fordern:

Gemäß der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen, dem Internationalen Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung, den Genfer Konventionen und Protokollen, der Europäischen Menschenrechtskonvention und anderen internationalen Verträgen, Erklärungen, Kodizes und Aktionsprogrammen, denen die EU-Länder beigetreten sind

FORDERN WIR SOFORTIGEN SCHUTZ UND GLEICHBEHANDLUNG!

Wir appellieren an die deutsche Regierung, dass die beispielhafte Entscheidung, ALLEN Menschen, die die Ukraine ihre Heimat nennen, sofortigen vorübergehenden Schutz zu gewähren, nun auch in eine Praxis der Gleichbehandlung umgesetzt wird.

Für uns alle ist die Ukraine unsere Heimat und der Mittelpunkt unseres Lebens.

Wir alle haben beträchtliche Mittel und Anstrengungen investiert, um unser Studium oder unsere Lebensweise in der Ukraine zu ermöglichen, und wir alle mussten beträchtliche Werte, Eigentum und Einlagen in der Ungewissheit zurücklassen, dass sie durch Bombenangriffe, Plünderungen oder Notstandsgesetze wahrscheinlich verloren gehen oder zerstört werden könnten. Auch unter diesem Gesichtspunkt unterscheiden wir uns in keiner Weise von anderen Flüchtlingen des immer noch andauernden Krieges in der Ukraine.  

Wie fühlen wir uns?

Nachdem wir tagelang zu Fuß unterwegs waren und Ausgrenzung, Rassismus, Hunger, Missbrauch und Gewalt an den Grenzen sowie die Trennung von Familien und geliebten Menschen erleben mussten, wobei auch Eltern mit ihren kleinen Kindern betroffen und den rauen Witterungsbedingungen ausgesetzt waren, und nachdem wir die Zerstörung von Dokumenten, finanzielle Verluste und Verluste in der Ausbildung erlebt haben, sind wir nun mit einer belastenden Ungewissheit über unsere Zukunft konfrontiert. Wir haben Angst und sind verunsichert. Das Trauma verfolgt uns alle. Einige von uns haben Schlafprobleme, andere haben Flashbacks oder starke Reaktionen auf unerwartete Geräusche. Der Krieg hat uns alle getroffen. Wir wissen nicht, wie unsere Zukunft aussehen wird. Wir beginnen uns zu fragen, ob wir in ein anderes Land gehen sollen …

Wir wissen nicht, ob wir hier jemals akzeptiert werden …

Sollen wir gehen oder sollen wir bleiben …

Als wir in Deutschland ankamen, sahen wir uns erneut einer ungleichen Behandlung aufgrund unserer Nationalität, ethnischen Zugehörigkeit und Hautfarbe gegenüber Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit konfrontiert, die warmherzig und unbürokratisch behandelt wurden. Während die deutsche Innenministerin am 3. März 2022 erklärte, dass „Drittstaatsangehörige, die mit einem regulären Aufenthaltsstatus in der Ukraine leben, ebenfalls kein Asylverfahren durchlaufen müssen“, bleibt die deutsche Richtlinie zur Behandlung unserer speziellen Situation vom 4. März, 2022 sogar hinter den Vorgaben der EU zum Vorläufigen Schutz nach Artikel 5 der EU-Ratsrichtlinie 2001/55 zurück, indem sie alle Gruppen mit ukrainischer Aufenthaltsberechtigung vom Vorläufigen Schutz nach § 24 AufenthG ausschließt, die zur „Rückkehr in ‚ihre‘ Länder“ drängt, die sie aus immer noch unveränderten gültigen Gründen verlassen haben, und damit ihre bisherigen Leistungen und auch ihre Zukunft verlieren würden.

Wir brauchen jetzt vorübergehenden Schutz und Klarheit!

Wir Afrikaner*innen und andere nicht-europäische Staatsangehörige aus der Ukraine sind weder verantwortlich noch Teil des laufenden geopolitischen Krieges, sondern gleichwertig Betroffene. Wir sind in die gleiche Kriegssituation geraten – und zwar sowohl NICHT-EUROPÄISCHE BÜRGER*INNEN als auch UKRAINER*INNEN – und wir sollten entsprechend auch die gleichen Rechte und die gleiche Behandlung erhalten, denn keine*r von uns hat diesen Krieg geplant, aber die Auswirkungen und das Trauma betreffen uns alle. Bomben und Kugeln machen keinen Unterschied zwischen ihren Opfern! Daher sollten alle, die in der Ukraine ihre Heimat hatten und verloren, als der Krieg ausbrach, den gleichen Schutz genießen. Viele unserer Freund*innen oder internationalen Studentenkolleg*innen haben sogar die dramatische Entscheidung getroffen, lieber in der vom Krieg zerrissenen Ukraine zu bleiben, als in EU-Länder zu fliehen, die sich weigern, ihnen temporären Schutz zu gewähren.

Nicht-ukrainische Staatsangehörige, die aus dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland kamen, wurden sehr unterschiedlich behandelt – sowohl in verschiedenen Bundesländern und Städten als auch innerhalb ein und derselben Stadt im Laufe der Zeit und in verschiedenen Einrichtungen. Während die einen sogenannte „Fiktionsbescheinigungen“ für ein Jahr erhielten, wurden andere unter Druck gesetzt, unmittelbar einen Asylantrag zu stellen, wobei ihre Fingerabdrücke registriert und ihre Pässe beschlagnahmt wurden. Wieder andere bekamen eine sogenannte „Duldung“ mit der ausdrücklichen Androhung ihrer Abschiebung.

Wir bitten um sofortigen und ungehinderten temporären Schutz, einschließlich des Rechts zu studieren, des Rechts zu arbeiten und des gleichwertigen Zugangs zu Sozialleistungen, d.h. Unterkunft, Finanzen, medizinische Versorgung und Sozialhilfe wie ukrainische Kriegsflüchtlinge. Diejenigen von uns, die aufgrund mangelnder Informationen und verwaltungstechnischer Ungereimtheiten gezwungen waren, einen Asylantrag zu stellen, sollten den Asylantrag zurückziehen und ihre Pässe zurückerhalten.

Wir fordern zuverlässige und einheitliche Informationen, um Klarheit zu erhalten.

Deutschland sollte sich ein Beispiel an anderen EU-Ländern nehmen, die ALLEN Menschen, die aus der Ukraine flüchten mussten humanitären Schutz und Möglichkeiten zum Studium bieten. Im Grunde wäre es eine Schande für Deutschland, sich aus seiner Verantwortung zurückzuziehen.

GLEICHBEHANDLUNG IST EIN UNIVERSELLES RECHT – KEIN PRIVILEG!

BILDUNG IST EIN MENSCHENRECHT – KEIN VORRECHT NACH ZUFALL!

Kontakt #AfricansFromUA

c/o ARRiVATi – Community Care Network – mailto:info@arivati.de

Ansprechpersonen:

Sister Omwenga +4915216149012

Brother Enyia +4915781315784

University and Higher Education in Germany

Donnerstag | 17.3.2022 – 18h | Thursday

Information event for Africans who seek to continue their disrupted studies in GermanyLet’s talk about: „University and Higher Education in Germany“

 
Get important information about the German higher education and the latest facts that concern African students who fled the war in Ukraine, as well as helpful content and exclusive tips.
 
Host: Sista Oloruntoyin
 
Speaker: Brother @Jethro Chikato – Engineer from Zimbabwe based in Hamburg, Germany – School Director and Educator providing educational services and medial help to students especially of African Descent
 
We give guidance and tips to those who would like to take up studies in Germany.
This includes: career guidance, choice of degree programs, applications, students jobs and meeting required conditions to study here.
 
We look forward to assisting you, so that you can make a difference here and on the continent.
 
„You’re the ones we have been waiting for“

Call for solidarity and equal treatment of all refugees of the Ukraine war

Hamburg, March 9, 2022

Call for solidarity and equal treatment of all refugees of the Ukraine war

The war in Ukraine has forced millions of people to flee war-torn areas, and many more are currently either unable to escape the hostilities or are still on the run.

Unfortunately, people of African Descent have experienced racial discrimination, horrific treatment, and violence at the EU’s external and internal borders, and exclusion from public transportation as they have fled. In particular, people of African descent were excluded from intra-Ukrainian train and bus travel and were forced to trek for days with children and in freezing temperatures. Families and circles of friends were sometimes separated or torn apart. At Ukrainian borders, Blacks were prevented from leaving the country for days at a time and were left to fend for themselves without shelter from the cold and wet. Once again Black people face a double-sided sword of war and racism.

Due to this unbearable situation for people of African Descent in war-torn Ukraine, our Black Community Coalition for Justice & Self-Defense joined the rescue action #EvacuateAfricansFromUA, initiated by Asmaras – World e.V.  and the Association of Mandate Bearers of African Descent [VMA] e.V., in collaboration with The African Network of Germany [TANG] e.V..

Within the framework of this rescue operation, we participated logistically and organizationally in the rescue operation by traveling with the bus convoys to the Polish-Ukrainian border and bringing back refugees. In the last three weeks, we have self-organized accommodation, medical consultations, legal advice, crisis intervention, psychological counselling and for African refugees, as well as care for Ukraine war refugees of other origins.

Since the European states offered immediate, unconditional assistance to war refugees from Ukraine right from the beginning only to people with Ukrainian citizenship and people with permanent residence permits in Ukraine, all other war refugees like students or temporary residence permit holders were unequivocally signalled by the border authorities of neighboring states that they were not welcome, would not receive official assistance, and must leave the EU-Schengen area as soon as possible.

The Black Community Coalition for Justice & Self-Defence condemns the unequal treatment of vulnerable people who have all been equally affected by the war in Ukraine and we demand that unconditional and equal protection be distributed regardless of nationality or residence status at the time of the start of the war on February 24, 2022.

Dividing war refugees into groups of those worthy of protection and those groups not worthy of protection is a painful double standard that is neither acceptable nor consistent with universal human rights. The affected and marginalized people have found themselves in this war situation through no fault of their own, and they were all driven out of what they thought was a safe home in Ukraine where they had legalized residency conditions.

The consensual and immediate offer of protection for war refugees with Ukrainian citizenship must be followed by comparable offers of protection for ALL other victims of this European war if the much-invoked European values and principles of humanity and equal treatment are to be taken seriously, especially when war and hardship make it particularly necessary.

Against this backdrop, we take note of the transitional regulation issued by the German government on March 7, 2022, according to which Ukrainian war refugees from third countries are to be temporarily exempted from the requirement of a residence permit until May 23, 2022, although the arbitrary setting of a deadline without reference to the end of the Ukrainian war seems neither appropriate nor comprehensible. What happens after May 23, 2022?

We point out that a temporary exemption is no guarantee for a residence permit – after the deadline expires, there is a risk that registered persons will be obliged to leave the country again or will be forcibly deported. This is not acceptable. It is a shame if the German authorities fail to challenge the violence of migration policy and choose to use citizenship as a racializing weapon.

We draw particular attention to the plight of pregnant women and also children. Children and their families, regardless of their nationality and especially when fleeing war, should be given priority and equal treatment and urgently receive humanitarian assistance, protection and child-friendly housing and education.

We demand

– Residence permits for ALL people affected and displaced by the war in Ukraine

– immediate right to stay for pregnant women, children and families

– immediate and unconditional access to medical and psychological care

– possibilities to receive BAföG or scholarships for ALL students affected by the Ukraine war

– issuance of work and student permits to complete or continue studies

as to enable all people affected by this extraordinary war situation to live a largely self-determined life in Germany.

Students among the non-Ukrainian nationals who had to flee from the war already had to bear and traumatic experiences and financial burdens for their respective studies in Ukraine. We demand the exploration of all possibilities to avoid financial double burdens for normative study access here in Germany and to create regulations for the transitional continuation of their courses of study interrupted by war as well as for the acquisition of the necessary language skills.

The registration of African students and nationals of third countries other than Ukraine who were legally in Ukraine at the time of the outbreak of war should be carried out without forcing them to apply for asylum.

We would like to appeal to all people of African origin and the Afro-diasporic communities national associations, churches, mosques, etc. to join the demands formulated here to the federal and state politicians and to organise together. Refugee work for the most neglected groups needs all of our commitment and networking so that the available resources can be optimally used and coordinated.

We thank Hamburg’s civil society, anti-racist organisations, labour unions, student organisations for the extraordinary solidarity and concrete willingness to help, especially those people who have been racially marginalised alongside the unspeakable traumas of war.

The German government has a responsibility to ensure that ALL refugees not only have safety but also equal access to rebuild their life and heal in dignity. Majority of „Africans Fleeing Ukraine“ can barely survive in Hamburg without self-organised civil society solidarity measures.

The refugee crisis in Ukraine is not only an important opportunity for Germany and Europe to demonstrate its humanitarian values and commitment to the global refugee protection regime, but also a critical moment of reflection. It is a question of political and humanitarian decision-making at the federal and state level as to how the effective and equal protection of all Ukrainian war refugees can be concretely designed and implemented.

This is not the time for legal restrictions and false demarcations. We call for a wholesome ethic of care and responsibility.

Grant full protection to ALL refugees fleeing the war in Ukraine.

Action must be taken NOW!                                                                                    

Touch One -Touch All!

Individuals and organizations who would like to support this appeal, please let us know by mail info@blackcommunitycoalition.de.

 

1st Signatories:

Black Community Coalition for Justice & Self-Defense

Black Community Hamburg

ARRiVATi – Community Care for BPoC

AKONDA – Eine Welt Café Hamburg

Alafia Afrika Festival Hamburg

African Community Organizers

ASUIHA – African Survival in Hamburg

ARCA – Afrikanisches Bildungszentrum Hamburg

Asmara’s World

Black Media Group

Tschoobé For Freedom

 

2nd Signatories

Park Fiction Komitee

 

Repressive Strafverfolgung von Sista Oloruntoyin wegen des #BlackLivesMatter-Protests vor dem US-Konsulat am 5. Juni 2020

Liebe Grüße an alle,

wir möchten Euch darüber informieren, dass ein Strafverfahren gegen Sista Oloruntoyin von der Black Community Coalition of Justice & Self-Defence

am 03. Februar 2022, um 09:00 Uhr,

im Gerichtssaal 176

Amtsgericht Hamburg stattfinden wird

(Strafjustizgebäude/Criminal Justice Building, Sievekingplatz 3)
Sista Oloruntoyin (LaToya Manly-Spain) muss sich wegen des Vorwurfs der „Abhaltung einer verbotenen oder nicht angemeldeten Kundgebung und Demonstration trotz Verbots oder polizeilicher Aufforderung zur Auflösung nach § 26 Versammlungsgesetz“ verantworten. Am 5. Juni 2020 versammelten sich rund 5000 Demonstranten aus Solidarität vor dem US-Konsulat in Hamburg, um ein starkes Signal in die Welt zu senden. Wir sehen die juristische Kriminalisierung von Sista Oloruntoyin als einen Angriff auf die Schwarze Community in Hamburg und alle Protestierenden. Wir rufen alle zivilgesellschaftlichen Gruppen und Organisationen zur aktiven Unterstützung und Solidarität auf.

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Repressive prosecution of Sista Oloruntoyin for the #BlackLivesMatter protest in front of the U.S. Consulate on June 5, 2020

Greetings Dear All,

This is to inform that there will be a criminal court case against Sista Oloruntoyin of the Black Community Coalition of Justice & Self-Defence

on 03. February 2022, at 09:00 am,

at courtroom 176

Amtsgericht Hamburg

(Strafjustizgebäude/Criminal Justice Building, Sievekingplatz 3)

Sista Oloruntoyin (LaToya Manly-Spain) faces criminal charges for allegedly “holding a prohibited or unregistered manifestation and rally in spite of ban or police order to disperse in accordance with Paragraph 26 of the law on assemblies”. About 5000 protesters joined in solidarity to send a strong signal across the globe. We are seeing this juridical criminalisation of Sista Oloruntoyin as an attack on the Black Community in Hamburg and all protesters. We call on all civil society groups and organisations to come out in active support and solidarity.

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20. Jahrestag der Ermordung von Bruder Achidi John am UKE

20. Jahrestag der Ermordung von Bruder Achidi John am UKE

DE – EN (below)

PDF – Kundgebungsaufruf

Am 9. Dezember 2001 wurde unser Bruder Achidi John (Michael Paul Nwabuisi) am Institut für Rechtsmedizin des Hamburger UKE von Dr. Ute Lockemann und mehreren Polizeibeamten durch die Anwendung der Brechmittelfolter brutal ermordet. Bruder Achidi John wehrte sich in Todesangst gegen die zwangsweise Einflößung des Brechmittels Ipecacuanha und warnte seine Mörder*innen mehrfach und eindringlich mit den Worten: „I will die!“. Bruder Achidi John wurde von insgesamt 5(!) Polizisten brutal fixiert, während die Ärztin Dr. Lockemann mehrfach versuchte, eine Magensonde durch seine Nase einzuführen, um dann 30ml Brechmittel und 800ml Wasser zwangsweise in ihn hineinzupumpen. Als Bruder Achidi John durch das Einflößen dieser Menge an Flüssigkeiten in seine Lungen das Bewusstsein verlor, ins Koma fiel und starb, unternahmen seine Peiniger*innen nichts und unterstellten ihm stattdessen, er würde sein Sterben nur „simulieren“. Erst nachdem eine anwesende Medizinstudentin keinen Puls mehr fühlen konnte und intervenierte, wurde ein Reanimationsteam des UKE hinzugerufen, die sein Leben allerdings nicht mehr retten konnten. Bruder Achidi John wurde notfallmäßig zur intensivmedizinischen Alibi-Behandlung und zur Vertuschung der Nachweismöglichkeit der Einflößung des Brechmittels in seine Lungen noch 3 weitere Tage maschinell „beatmet“. Die behandelnden Intensivmediziner gaben der Anwältin der Familie zu verstehen, dass ihnen quasi ein Leichnam zur „Behandlung“ übergeben worden war. Am 12. Dezember 2001 wurde der Leichnam dann offiziell für hirntot erklärt und die Beatmungsmaschine abgestellt.

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Online-Infoveranstaltung Oury Jalloh 26. November 2021

Infoveranstaltung zum aktuellen Stand & Demo-Mobilisation zum 7. Januar 2022

 
Gemeinsame Infoveranstaltung der BLACK COMMUNITY Coalition for Justice & Self-Defence mit der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh
 
Zoom-Online-Veranstaltung:
 
Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh (https://initiativeouryjalloh.wordpress.com/) hat am 3. November 2021 ihr mittlerweile fünftes zivilgesellschaftlich beauftragtes Gutachten im Fall Oury Jalloh vorgestellt. Dieses Brandgutachten des renommierten britischen Brandforensikers Iain Peck von den Principal Forensic Services UK beruht auf den Erkenntnissen aus einer detailgetreuen Rekonstruktion der Situation in der Todeszelle Nr. 5 des Dessauer Polizeireviers am 7. Januar 2005 in einem originalgetreuen Zellennachbau dieser Zelle. Peck weist damit forensisch und wissenschaftlich fundiert nach, dass das Brandbild des 7. Januar 2005 nur unter Verwendung eines Brandbeschleunigers entstanden sein kann:
 

Oury Jalloh wurde von deutschen Polizisten gefoltert, ermordet und verbrannt

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Oury Jalloh wurde von deutschen Polizisten gefoltert, ermordet und verbrannt!

Oury Jalloh wurde von deutschen Polizisten gefoltert, ermordet und verbrannt!

EN – PDF_Oury Jalloh was tortured, murdered and burned to death by German police officers!

DE – PDF_Oury Jalloh wurde von deutschen Polizisten gefoltert ermordet und verbrannt!

Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh hat am 3. November 2021 ihr mittlerweile fünftes zivilgesellschaftlich beauftragtes Gutachten im Fall Oury Jalloh vorgestellt. Dieses Brandgutachten des renommierten britischen Brandforensikers Iain Peck von den Principal Forensic Services UK beruht auf den Erkenntnissen aus einer detailgetreuen Rekonstruktion der Situation in der Todeszelle Nr. 5 des Dessauer Polizeirevieres am 7. Januar 2005 in einem originalgetreuen Zellennachbau dieser Zelle. Peck weist damit forensisch und damit wissenschaftlich fundiert nach, dass das Brandbild des 7. Januar 2005 nur unter Verwendung eines Brandbeschleunigers entstanden sein kann.

Nach fast 17 Jahren ist damit nun endgültig wissenschaftlich bewiesen, dass die Täter-Opfer-Umkehr der sog. „Selbstentzündungshypothese“ von Polizei, Justiz und Politik eine haltlose Verschwörungstheorie war und ist. Kein tatsächliches Beweismittel sprach jemals direkt dafür, aber viele direkt und indirekt dagegen. Ihre offenkundige Funktion bestand darin, die Täter*innen zu schützen und der Familie, den Angehörigen und Freund*innen, aber auch der Öffentlichkeit die Wahrheit über einen Mord vorzuenthalten. Die bis heute faktisch unbelegte Feuerlegung durch Oury Jalloh selbst ist eine nachweisliche Vorfestlegung der Ermittlungsbehörden, ohne die ihre Unterlassungen, Manipulationen und Vertuschungen in den bisherigen Ermittlungsverfahren im Fall überhaupt erst einen „Sinn“ ergeben. So waren es nicht die zuständigen Staatsanwaltschaften und Gerichte, die alle wesentlichen und heute bekannten Fakten des Falles ermittelt haben, sondern das zivilgesellschaftliche Engagement der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh, die diese Fakten in 5 unabhängigen Gutachten und gemeinsam mit den Rechtsanwält*innen der Familie offengelegt und nachgewiesen hat.

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Institutioneller Rassismus in der Medizin

Podiumsdiskussion zum Thema

„Institutioneller Rassismus in der Medizin: Perspektiven für Gesundheitserziehung, Patientenbefähigung und Rechenschaftspflicht“

vom 01.10.2021 im Rahmenprogramm „Politisches Denken & Kritisches Bewusstsein“, organisiert von der BLACK COMMUNITY Coalition for Justice & Self-Defence beim ALAFIA 2021 – Afrika Festival 

Panel:

Moderation Sista Oloruntoyin (BCCJSD und ARRiVATi-Community Care)

– Ngozi Odenigbo (Black in Medicine – Netzwerk für Schwarze Mediziner*innen – https://blackinmedicine.de/)

– Die Minga Katjomuise (Bundesfachnetz Gesundheit & Rassismus – https://www.gesundheit-und-rassismus.de/)

– Daniel Manwire (Initiative in Gedenken an Achidi John)

– Brother Mwayemudza (BCCJSD und ARRiVATi-Community Care) Continue reading Institutioneller Rassismus in der Medizin

Politisches Denken & Kritisches Bewusstsein

Rahmenprogramm der BLACK COMMUNITY Coalition for Justice & Self-Defence zum ALAFIA-AFRIKA FESTIVAL 2021

01. – 03. Oktober 2021 (bitte Corona 3G-Regeln beachten)

Politisches Denken & Kritisches Bewusstsein

Rahmenprogramm der

BLACK COMMUNITY Coalition For Justice & Self-Defence

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